Synthetische Replikation

Was ist synthetische Replikation?

Synthetische Replikation ist eine Methode im Fonds- und ETF-Bereich, bei der die Wertentwicklung eines Index nicht durch den direkten Kauf der zugrunde liegenden Wertpapiere, sondern über derivative Finanzinstrumente wie Swaps nachgebildet wird. Ziel ist es, die Rendite eines Index möglichst exakt abzubilden, ohne die physischen Aktien oder Anleihen zu halten.

Definition und Grundlagen

Im Gegensatz zur physischen Replikation, bei der ein Fonds die Wertpapiere eines Index direkt kauft, nutzt die synthetische Replikation Finanzderivate. Häufig kommen Total-Return-Swaps zum Einsatz, bei denen der Fondsbetreiber gegen eine Gebühr die Indexrendite von einem Kontrahenten erhält. Im Gegenzug liefert der Fonds ein vorher vereinbartes Vermögen, das aus liquiden Mitteln oder anderen Wertpapieren bestehen kann.

Diese Methode bietet mehrere Vorteile: geringere Transaktionskosten, die Möglichkeit, schwer handelbare Märkte abzubilden, und eine präzisere Indexnachbildung bei komplexen oder internationalen Indizes. Allerdings besteht ein Kontrahentenrisiko, da die Auszahlung der Indexrendite vom Vertragspartner abhängig ist.

Beispiele für synthetische Replikation

Ein Beispiel ist der Einsatz bei ETFs, die den DAX oder MSCI World Index abbilden. Statt alle im Index enthaltenen Aktien physisch zu kaufen, kann der ETF über einen Swap die Wertentwicklung des Index nachbilden. Ein weiteres Beispiel ist ein Rohstoff-ETF, der synthetisch die Preisentwicklung von Gold oder Öl abbildet, ohne die physischen Rohstoffe zu lagern.

Vorteile der synthetischen Replikation

  • Kosteneffizienz: Durch den Verzicht auf den physischen Kauf aller Indexwerte können Verwaltungskosten gesenkt werden.
  • Zugang zu schwer handelbaren Märkten: Einige internationale oder illiquide Märkte lassen sich einfacher synthetisch abbilden.
  • Präzise Indexnachbildung: Gerade bei komplexen Indizes kann die Rendite genau nachgebildet werden.

Risiken der synthetischen Replikation

Der Hauptnachteil liegt im Kontrahentenrisiko: Wenn der Swap-Partner ausfällt, kann der Fonds die vereinbarte Indexrendite nicht erhalten. Viele Anbieter nutzen Sicherheiten (Collateral), um dieses Risiko zu minimieren, doch ein Restrisiko bleibt bestehen. Zusätzlich kann die Transparenz für Anleger geringer sein, da nicht alle Vermögenswerte des Fonds direkt sichtbar sind.

Boerse.de-Schlussfolgerung

Synthetische Replikation ist eine moderne Methode zur Nachbildung von Indizes mittels Derivaten. Sie ermöglicht kosteneffiziente, präzise und flexible Anlageprodukte, insbesondere für schwer zugängliche Märkte. Investoren sollten sich jedoch der Risiken bewusst sein, insbesondere des Kontrahentenrisikos. Beispiele finden sich vor allem bei ETFs auf den DAX oder internationalen Indizes sowie bei Rohstofffonds, die auf synthetische Nachbildungen setzen.



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