Systematisches Risiko bezeichnet das Risiko, das durch allgemeine Marktbewegungen entsteht und nicht durch unternehmensspezifische Faktoren beeinflusst werden kann. Es wird auch als Marktrisiko oder nicht-diversifizierbares Risiko bezeichnet, weil es alle Anlagen innerhalb eines Marktes betrifft. Im Gegensatz zum unsystematischen Risiko, das durch individuelle Ereignisse wie Managemententscheidungen oder Produktionsprobleme entsteht, kann das systematische Risiko durch Diversifikation nur begrenzt reduziert werden.
Das systematische Risiko spiegelt die Sensibilität eines Investments gegenüber gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen wider. Es umfasst Faktoren wie Zinssatzänderungen, Inflation, Konjunkturschwankungen, geopolitische Ereignisse oder politische Entscheidungen, die den gesamten Markt beeinflussen. Ein klassisches Beispiel ist ein plötzlicher Anstieg der Leitzinsen, der den gesamten Aktienmarkt belastet, unabhängig von der Qualität einzelner Unternehmen.
In der Finanzanalyse wird das systematische Risiko häufig durch den Beta-Faktor gemessen. Der Beta-Wert gibt an, wie stark eine Aktie oder ein Portfolio im Vergleich zum Gesamtmarkt schwankt. Ein Beta größer als 1 bedeutet, dass die Anlage stärker auf Marktbewegungen reagiert als der Gesamtmarkt, während ein Beta kleiner als 1 eine geringere Sensibilität signalisiert. Beispielsweise hat die Aktie der Allianz ein moderates Beta, da sie weniger stark auf kurzfristige Marktbewegungen reagiert als volatile Technologieaktien.
Typische Beispiele für systematisches Risiko sind:
Systematisches Risiko ist für Investoren besonders relevant, da es nicht durch Diversifikation eliminiert werden kann. Selbst ein gut diversifiziertes Portfolio ist anfällig gegenüber Marktrisiken. Anleger nutzen daher Strategien wie Hedging mit Derivaten, Investitionen in unterschiedliche Anlageklassen (z.?B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe) oder internationale Diversifikation, um die Auswirkungen systematischer Risiken zu verringern.
Das unsystematische Risiko betrifft spezifische Ereignisse eines Unternehmens oder einer Branche und kann durch Diversifikation weitgehend reduziert werden. Beispiele hierfür sind Produktionsausfälle, Managementfehler oder Skandale. Das systematische Risiko hingegen betrifft den gesamten Markt und kann nur durch Absicherungsstrategien oder Risikomanagement begrenzt werden.
Systematisches Risiko beschreibt die allgemeinen Marktunsicherheiten, die alle Investitionen betreffen und nicht durch Diversifikation eliminiert werden können. Es entsteht durch wirtschaftliche, politische oder makroökonomische Faktoren und wird durch den Beta-Faktor messbar gemacht. Investoren sollten systematisches Risiko bei der Portfolio-Planung berücksichtigen und gegebenenfalls Strategien wie Hedging oder Anlage in verschiedene Anlageklassen einsetzen. Beispiele für systematisches Risiko sind Zinssatzänderungen, Inflation oder geopolitische Ereignisse, die den Gesamtmarkt beeinflussen.