Terminkontrakt

Was ist ein Terminkontrakt?

Terminkontrakte sind standardisierte Finanzkontrakte, die den Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem vorher vereinbarten Preis und Zeitpunkt in der Zukunft regeln. Sie gehören zu den zentralen Instrumenten der Terminmärkte und werden sowohl von Anlegern zur Spekulation als auch von Unternehmen zur Absicherung von Preisrisiken genutzt.

Definition und Funktionsweise

Ein Terminkontrakt legt verbindlich fest, dass ein bestimmter Vermögenswert, beispielsweise eine Aktie, ein Rohstoff oder ein Index, zu einem bestimmten Terminkurs in der Zukunft gekauft oder verkauft wird. Im Gegensatz zu Kassageschäften erfolgt die Lieferung und Abrechnung nicht sofort, sondern zu einem zukünftigen Zeitpunkt.

Beispiel: Ein Rohstoffhändler vereinbart heute einen Terminkontrakt über 1.000 Barrel Öl zu einem Preis von 80 USD pro Barrel mit Lieferung in drei Monaten. Unabhängig von der zukünftigen Marktentwicklung muss die Transaktion zum vereinbarten Preis erfolgen. Auf diese Weise können Unternehmen Preisrisiken absichern oder auf Preisbewegungen spekulieren.

Beispiele für Terminkontrakte

Typische Terminkontrakte gibt es in mehreren Kategorien:

  • Aktienindex-Futures: Kontrakte auf Indizes wie den DAX oder den S&P 500.
  • Rohstoff-Futures: Öl, Gold, Weizen oder Kaffee, die standardisierte Liefermengen und -zeiten haben.
  • Währungs-Futures: Absicherung gegen Wechselkursschwankungen, z.B. EUR/USD.
  • Zins-Futures: Verträge auf Anleihen oder Geldmarktinstrumente.

Ein konkretes Beispiel aus der Praxis: Ein Investor könnte BASF-Aktien-Futures kaufen, um sich gegen kurzfristige Kursschwankungen abzusichern. BASF eignet sich hier thematisch gut, da das Unternehmen stark von Rohstoffpreisen abhängt, die wiederum oft über Terminkontrakte abgesichert werden.

Vor- und Nachteile von Terminkontrakten

Die Nutzung von Terminkontrakten bietet mehrere Vorteile:

  • Absicherung (Hedging): Unternehmen können sich gegen Preisänderungen von Rohstoffen, Währungen oder Finanzinstrumenten absichern.
  • Spekulation: Trader können von Preisbewegungen profitieren, ohne den Basiswert physisch zu besitzen.
  • Liquidität: Standardisierte Terminkontrakte werden an organisierten Börsen gehandelt und sind daher leicht handelbar.

Allerdings gibt es auch Risiken:

  • Hohe Volatilität: Terminkontrakte reagieren sehr empfindlich auf Preisänderungen des Basiswerts.
  • Hebelwirkung: Kleine Kursbewegungen können große Gewinne oder Verluste erzeugen.
  • Obligatorische Erfüllung: Wer physisch liefert oder abnimmt, muss die vertraglich vereinbarte Menge und Qualität bereitstellen.

Bedeutung für den Finanzmarkt

Terminkontrakte spielen eine zentrale Rolle in modernen Finanzmärkten. Sie ermöglichen es Unternehmen, Investoren und Spekulanten, Risiken zu steuern und Preisunsicherheiten zu reduzieren. Gleichzeitig liefern sie wichtige Marktinformationen über Erwartungen zu zukünftigen Preisen von Rohstoffen, Währungen oder Aktien.

Für Privatanleger können Terminkontrakte jedoch komplex sein. Daher empfiehlt es sich, die Mechanismen von Futures, die Funktionsweise des Terminkurses und die möglichen Risiken genau zu verstehen, bevor man in solche Produkte investiert.

boerse.de-Schlussfolgerung

Ein Terminkontrakt ist ein unverzichtbares Instrument für Absicherung und Spekulation auf den Finanzmärkten. Durch die standardisierten Vereinbarungen über Preis, Menge und Lieferzeitpunkt bietet er sowohl Unternehmen als auch Investoren eine flexible Möglichkeit, Preisrisiken zu managen und gezielt von Marktbewegungen zu profitieren. Das Verständnis der Funktionsweise, der Einflussfaktoren und der Risiken ist entscheidend für eine erfolgreiche Anwendung im Handel.



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