Das unsystematische Risiko bezeichnet in der Finanz- und Börsenwelt das Risiko, das spezifisch für ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Branche ist und nicht durch allgemeine Marktbewegungen erklärt werden kann. Im Gegensatz zum systematischen Risiko, das den gesamten Markt betrifft, lässt sich das unsystematische Risiko durch Diversifikation reduzieren.
Unsystematisches Risiko, auch als firmenspezifisches Risiko oder idiosynkratisches Risiko bezeichnet, umfasst Ereignisse, die ein einzelnes Unternehmen betreffen. Dazu zählen Managemententscheidungen, Produktionsprobleme, Rechtsstreitigkeiten oder Skandale. Solche Risiken wirken sich direkt auf die Performance eines Unternehmens aus, während andere Unternehmen davon weitgehend unberührt bleiben.
Während das systematische Risiko den Gesamtmarkt betrifft – wie etwa politische Krisen, Zinserhöhungen oder globale Wirtschaftsentwicklungen – ist das unsystematische Risiko auf einzelne Unternehmen oder Branchen begrenzt. Diversifikation ist das zentrale Mittel, um unsystematisches Risiko zu reduzieren. Wer in ein breit gestreutes Portfolio investiert, kann firmenspezifische Risiken weitgehend ausgleichen, während das systematische Risiko bestehen bleibt.
Investoren nutzen verschiedene Strategien, um unsystematisches Risiko zu minimieren:
Ein klassisches Beispiel ist die Situation bei großen Konzernen wie Volkswagen, die durch Rückrufaktionen oder Skandale kurzfristig unter Verkaufsdruck geraten können. Solche Ereignisse beeinflussen nur das spezifische Unternehmen, während andere Automobilhersteller oder der gesamte Markt weniger betroffen sind. Auch Unternehmen aus der Tech-Branche können unter firmenspezifischen Risiken leiden, wenn neue Produkte fehlschlagen oder regulatorische Eingriffe drohen.
Das unsystematische Risiko ist ein wichtiger Bestandteil der Risikobetrachtung bei Wertpapieren und zeigt, dass nicht alle Risiken aus der allgemeinen Marktentwicklung resultieren. Für Anleger ist die Diversifikation eines Portfolios entscheidend, um diese firmenspezifischen Risiken zu minimieren. Durch gezielte Analyse und Streuung lassen sich die negativen Auswirkungen auf die Gesamtperformance eines Portfolios erheblich reduzieren, während gleichzeitig Chancen auf Rendite erhalten bleiben.