Der Begriff Volume (deutsch: „Volumen“) bezeichnet im Börsenkontext die Menge an gehandelten Wertpapieren innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Es handelt sich also um die Anzahl der Aktien, Anleihen, Derivate oder sonstigen Finanzinstrumente, die an einem Handelstag oder in einem anderen festgelegten Zeitraum den Besitzer wechseln. Das Handelsvolumen ist eine der wichtigsten Kennzahlen an der Börse, da es Aufschluss über die Marktaktivität, Liquidität und das Interesse der Anleger an einem bestimmten Wertpapier oder Marktsegment gibt.
Das Börsenvolumen beschreibt, wie viele Transaktionen in einem bestimmten Zeitraum stattfinden. Dabei kann das Volumen sowohl in Stückzahlen (z. B. 1 Million gehandelte Aktien) als auch in Geldwerten (z. B. 50 Millionen Euro Umsatzvolumen) angegeben werden. Ein hohes Volumen signalisiert, dass viele Marktteilnehmer aktiv sind, während ein niedriges Volumen auf geringes Interesse oder eine ruhige Marktphase hinweist.
Beispielsweise bedeutet ein tägliches Handelsvolumen von 3 Millionen Stück einer Aktie, dass an diesem Tag 3 Millionen Aktien dieser Gesellschaft gekauft und verkauft wurden – unabhängig davon, ob der Kurs gestiegen oder gefallen ist. Entscheidend ist lediglich, dass ein Handel stattgefunden hat.
Das Volumen ist ein zentrales Analyseinstrument für Trader, Investoren und Analysten. Es hilft, Kursbewegungen besser einzuordnen und potenzielle Markttrends zu bestätigen. Wenn ein Kursanstieg mit steigendem Volumen einhergeht, wird dieser Anstieg als besonders stark und glaubwürdig eingeschätzt. Umgekehrt gilt ein Kursanstieg bei geringem Volumen oft als weniger nachhaltig.
Ein Beispiel: Steigt der Kurs der Allianz-Aktie bei überdurchschnittlich hohem Handelsvolumen, deutet dies darauf hin, dass viele Marktteilnehmer Vertrauen in die Aktie haben und verstärkt Käufe tätigen. Fällt der Kurs hingegen bei geringem Volumen, kann dies bedeuten, dass nur wenige Verkäufer aktiv waren – der Rückgang hat also weniger Aussagekraft.
Analysten unterscheiden verschiedene Formen der Volumenanalyse, um die Marktaktivität besser zu interpretieren:
Das Handelsvolumen steht in engem Zusammenhang mit der Liquidität eines Marktes oder Wertpapiers. Ein hohes Volumen bedeutet in der Regel, dass Käufer und Verkäufer leicht Transaktionen durchführen können, ohne den Kurs stark zu beeinflussen. In liquiden Märkten sind die Geld-Brief-Spannen (Spreads) meist eng, was die Handelskosten senkt.
Geringes Volumen kann dagegen auf eine eingeschränkte Handelbarkeit hinweisen. Besonders bei kleineren Unternehmen oder Nischenwerten kann dies dazu führen, dass einzelne Orders den Kurs stark bewegen – ein Risiko, das Anleger berücksichtigen sollten.
Trader nutzen das Volumen häufig, um Kursausbrüche zu bestätigen. Wenn ein Aktienkurs über ein charttechnisch wichtiges Niveau steigt und das Volumen deutlich zunimmt, gilt dies als Signal für einen möglichen Trendwechsel oder Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung. Ebenso kann sinkendes Volumen in einer Seitwärtsphase auf nachlassendes Interesse hindeuten, was oft ein Vorbote für einen baldigen Kursausbruch ist.
Auch in der Fundamentalanalyse spielt das Volumen eine Rolle: Investoren betrachten langfristige Trends im Handelsvolumen, um zu bewerten, wie sich das Interesse institutioneller Anleger oder Privatinvestoren über die Zeit verändert.
Das Volume ist eine der wichtigsten Kennzahlen im Börsenhandel, da es die Intensität und Dynamik des Marktgeschehens widerspiegelt. Ein steigendes Volumen in Verbindung mit einem klaren Kurstrend liefert häufig wertvolle Hinweise auf die Stärke einer Bewegung. Sowohl kurzfristig orientierte Trader als auch langfristige Anleger sollten das Handelsvolumen in ihre Analyse einbeziehen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. In Verbindung mit weiteren Indikatoren bietet das Volumen ein tieferes Verständnis des Marktverhaltens und kann dabei helfen, Fehlsignale zu vermeiden und Trends frühzeitig zu erkennen.