Zerobond

Was ist ein Zerobond?

Was ist ein Zerobond? Ein Zerobond, auch Null-Kupon-Anleihe genannt, ist eine besondere Form von Anleihe, die während ihrer Laufzeit keine Zinszahlungen leistet. Stattdessen wird der Ertrag für den Anleger am Ende der Laufzeit durch die Differenz zwischen Kaufpreis und Rückzahlungsbetrag erzielt. Zerobonds gehören zur Kategorie der festverzinslichen Wertpapiere und sind besonders bei Anlegern beliebt, die eine planbare Endauszahlung ohne laufende Zinszahlungen bevorzugen.

Definition und Funktionsweise

Ein Zerobond wird zu einem Kurs unter dem Nennwert (Discount) ausgegeben. Am Ende der Laufzeit zahlt der Emittent den Nennwert an den Anleger zurück. Der Gewinn entsteht also durch die Differenz zwischen dem niedrigeren Kaufpreis und der Rückzahlung am Laufzeitende. Diese Struktur unterscheidet sich deutlich von klassischen Anleihen, bei denen regelmäßig Zinsen ausgeschüttet werden.

Beispiel: Ein Anleger kauft einen Zerobond mit einem Nennwert von 1.000 Euro für 850 Euro. Nach fünf Jahren Laufzeit erhält er 1.000 Euro zurück. Der Gewinn von 150 Euro entspricht dem effektiven Ertrag der Anlage.

Typen von Zerobonds

Zerobonds können in verschiedenen Varianten auftreten, je nach Laufzeit, Emittent und Währung:

  • Staatliche Zerobonds: Werden von Staaten ausgegeben, bieten daher hohe Sicherheit.
  • Unternehmens-Zerobonds: Von Unternehmen emittiert, bieten höhere Renditen, bergen aber ein höheres Ausfallrisiko.
  • Euro-Zerobonds: In Euro denominierte Anleihen, oft für europäische institutionelle Anleger interessant.
  • Exotische Varianten: Können an Indizes oder Rohstoffe gekoppelt sein, ähnlich wie strukturierte Produkte.

Chancen und Vorteile

Zerobonds bieten Anlegern mehrere Vorteile:

  • Kalkulierbare Endzahlung: Der Anleger kennt den Rückzahlungsbetrag bereits beim Kauf.
  • Kein Wiederanlagerisiko: Da keine Zinszahlungen während der Laufzeit erfolgen, entfällt die Frage, wie diese wieder angelegt werden.
  • Attraktive Rendite bei langer Laufzeit: Je länger die Laufzeit, desto größer ist der Discount, was zu höheren Erträgen führen kann.
  • Steuerliche Vorteile: In manchen Ländern werden Zerobonds steuerlich günstiger behandelt, da die Zinsen erst am Ende realisiert werden.

Risiken

Trotz der Vorteile sind Zerobonds nicht risikofrei:

  • Emittentenrisiko: Fällt der Emittent aus, kann die Rückzahlung gefährdet sein.
  • Zinsänderungsrisiko: Steigen die Marktzinsen, können bestehende Zerobonds an Wert verlieren.
  • Liquiditätsrisiko: Zerobonds sind nicht immer leicht handelbar, insbesondere vor dem Fälligkeitstermin.

Beispiele aus der Praxis

Ein praktisches Beispiel ist ein Anleger, der einen Zerobond auf die Allianz-Aktie kauft. Auch wenn während der Laufzeit keine Ausschüttungen erfolgen, profitiert der Anleger am Ende von der garantierten Rückzahlung plus Rendite. Solche Produkte werden häufig von institutionellen Anlegern oder langfristig orientierten Privatanlegern genutzt, die eine feste Planbarkeit ihrer Kapitalanlage wünschen.

boerse.de-Schlussfolgerung

Zerobonds sind eine interessante Möglichkeit für Anleger, die auf planbare Endzahlungen setzen und auf regelmäßige Zinsen verzichten können. Sie eignen sich besonders für langfristige Anlagen und bieten eine klare Struktur für die Renditeberechnung. Die Risiken, insbesondere das Emittenten- und Zinsänderungsrisiko, sollten jedoch sorgfältig abgewogen werden. Wer die richtige Wahl trifft, kann mit Zerobonds eine solide Rendite erzielen, ohne sich um laufende Zinszahlungen kümmern zu müssen.



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