Zyklischer Wert

Was ist ein zyklischer Wert?

Zyklische Werte sind Aktien oder Unternehmen, deren Geschäftsentwicklung stark von konjunkturellen Schwankungen abhängt. Das bedeutet, dass Umsatz und Gewinn dieser Firmen in wirtschaftlich guten Zeiten steigen, während sie in Rezessionen oder Abschwungphasen oft zurückgehen. Zyklische Aktien reagieren somit direkt auf die wirtschaftliche Gesamtlage und gelten als besonders konjunkturabhängig. Für Anleger sind sie interessant, weil sie in Aufschwungphasen überdurchschnittliche Renditen bieten können, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten jedoch deutlich an Wert verlieren.

Merkmale zyklischer Werte

Zyklische Unternehmen zeichnen sich vor allem durch eine hohe Sensibilität gegenüber konjunkturellen Schwankungen aus. Typisch ist, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen von der Kaufkraft der Verbraucher oder der Investitionsbereitschaft anderer Unternehmen abhängen. Dies führt zu einer höheren Volatilität der Aktienkurse im Vergleich zu defensiven Werten, die unabhängig vom Konjunkturverlauf stabile Umsätze erzielen.

Darüber hinaus investieren zyklische Unternehmen oft in langlebige Konsumgüter, Luxusartikel oder Kapitalgüter, deren Nachfrage stark schwankt. Beispiele hierfür sind Automobilhersteller, Maschinenbauunternehmen oder Luxusgüterhersteller. Während der Boomphase steigen Auftragseingänge und Umsätze stark, in Rezessionen können jedoch deutliche Einbußen auftreten.

Beispiele für zyklische Werte

Ein klassisches Beispiel für zyklische Aktien ist die Automobilindustrie. Unternehmen wie Volkswagen verzeichnen in wirtschaftlich starken Phasen steigende Verkaufszahlen, während in schwachen Konjunkturphasen die Nachfrage deutlich zurückgeht. Auch Maschinenbauunternehmen wie Siemens oder ABB gelten als zyklisch, da ihre Auftragseingänge stark von der Investitionsbereitschaft anderer Firmen abhängen.

In der Chemiebranche sind Konzerne wie BASF zyklisch, weil sie Vorprodukte für verschiedene Industrien herstellen. Geht die Produktion in den Abnehmerbranchen zurück, sinkt auch die Nachfrage nach chemischen Produkten. Luxusgüterhersteller wie LVMH oder Kering profitieren dagegen von höheren Einkommen in Boomphasen und leiden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unter sinkender Nachfrage.

Zyklische Werte im Vergleich zu defensiven Werten

Zyklische Werte unterscheiden sich deutlich von defensiven Werten, deren Produkte oder Dienstleistungen konstant nachgefragt werden. Dazu gehören Lebensmittel, Energie, Telekommunikation oder Gesundheitsunternehmen, die auch in Krisenzeiten stabile Umsätze erzielen. Während defensive Aktien für Sicherheit und Stabilität sorgen, bieten zyklische Werte vor allem Wachstumschancen, sind aber anfälliger für Kursschwankungen.

Anleger, die in zyklische Werte investieren, sollten daher die wirtschaftliche Lage, Konjunkturzyklen und Markttrends genau beobachten. Timing und Diversifikation sind entscheidend, um die Chancen zu nutzen und Risiken zu begrenzen.

Bedeutung für Anleger und Portfolios

Zyklische Werte eignen sich für Anleger, die bereit sind, höhere Risiken einzugehen und von wirtschaftlichen Aufschwüngen zu profitieren. Besonders attraktiv sind sie zu Beginn eines wirtschaftlichen Booms, wenn steigende Gewinne und positive Marktentwicklungen die Kurse antreiben. Eine ausgewogene Portfoliostruktur kombiniert oft zyklische und defensive Werte, um Wachstumspotenzial mit Stabilität zu verbinden.

Institutionelle Investoren nutzen diese Strategie häufig, um langfristig stabile und renditestarke Portfolios zu gestalten. Eine sorgfältige Analyse der Branchenzyklen, der globalen wirtschaftlichen Lage und der Unternehmenskennzahlen ist entscheidend, um die richtigen zyklischen Aktien auszuwählen und das Risiko zu steuern.

boerse.de-Schlussfolgerung

Zyklische Werte spiegeln die konjunkturelle Entwicklung wider und bieten Anlegern die Möglichkeit, von wirtschaftlichen Aufschwüngen zu profitieren. Gleichzeitig sind sie mit höheren Risiken verbunden, da Umsatz, Gewinn und Aktienkurs starken Schwankungen unterliegen. Wer zyklische Aktien in sein Portfolio aufnimmt, sollte daher die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genau beobachten, um den optimalen Einstiegszeitpunkt zu wählen. Eine Kombination aus zyklischen und defensiven Werten kann langfristig Rendite und Stabilität vereinen und das Portfolio robuster gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen machen.



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