Was sind ETFs?

Das Kürzel ETF steht für den englischen Begriff Exchange Traded Funds. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Fonds. „Börsengehandelt“ bedeutet, dass ETFs – anders als bspw. Aktien- oder Mischfonds – normalerweise nicht über die emittierende Investmentgesellschaft, sondern ausschließlich über die Börse gekauft und verkauft werden können. Genauso wie „normale“ Fonds stellen auch ETFs rechtlich gesehen Sondervermögen dar, das vor der Insolvenz des Emittenten geschützt ist.

In Deutschland erfreuen sich ETFs erst seit vergleichsweise Kurzem einer steigenden Popularität, denn die Idee zu diesen Anlageprodukten entstand bereits Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre in den USA. Einer der ersten ETFs war dabei der Standard & Poor’s Depositary Receipts, kurz SPDR bzw. „Spider“, der schnell zum bekanntesten und größten Exchange Traded Funds wurde.

ETF, ETN, ETC, ETP – Was ist der Unterschied?

Neben ETFs gibt es auch ETNs und ETCs, deren Namen ganz ähnlich klingen. Dabei handelt es sich ebenfalls um Anlageprodukte, die eine Gemeinsamkeit haben und zugleich Unterschiede zu ETFs aufweisen. Konkret:

  • ETP: Exchange Traded Products
    Exchange Traded Products bzw. ETPs ist der Oberbegriff für ETFs, ETNs und ETCs. Denn wie die jeweils ersten beiden Buchstaben erkennen lassen, sind ETNs und ETCs ebenfalls börsengehandelte Produkte, also Exchange Traded Products. Im Gegensatz zu ETFs handelt es sich hier jedoch rechtlich gesehen um kein Sondervermögen, sondern um Schuldverschreibungen.
  • ETN: Exchange Traded Notes
    Das Kürzel ETN steht für Exchange Traded Notes. Das sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die bspw. an die Wertentwicklung von Devisen- oder Volatilitätsindizes gekoppelt sind. ETNs können sich aber auch auf Einzelwerte wie z.B. eine Kryptowährung beziehen.
  • ETC: Exchange Traded Commodities
    ETCs sind wiederum Exchange Traded Commodities, denen einzelne Rohstoffe oder Rohstoffindizes zugrunde liegen.

Was ist der Unterschied von ETFs und klassischen Fonds?

Im Gegensatz zu klassischen Publikumsfonds werden ETFs nicht aktiv gemanagt, d.h., es gibt keinen Fondsmanager, der sich um die Titelauswahl und die Steuerung der Investitionsquote kümmert. Stattdessen investieren ETFs passiv, indem sie nur die ihnen jeweils zugrundeliegenden Indizes abbilden. So investiert bspw. ein Dax-ETF ganz einfach in die 40 deutschen Blue Chips, die den deutschen Aktienindex Dax bilden. Entscheidet die Deutsche Börse über einen Austausch, werden die entsprechenden Werte auch in den Dax-ETFs ausgetauscht.

Wie bildet ein ETF einen Index nach?

Grundsätzlich lassen sich zwei Varianten unterscheiden, wie ETFs ihre Benchmark-Indizes abbilden bzw. replizieren, wie der Fachbegriff dafür lautet. Konkret:

  • Physisch replizierende ETFs
    Physisch replizierende ETFs halten die Wertpapiere des Index, den sie nachbilden. Dabei wird von vollständiger Nachbildung bzw. vollständiger Replikation gesprochen, wenn der ETF tatsächlich alle Wertpapiere in exakt derselben Gewichtung wie der Index enthält. Bei der teilweisen bzw. partiellen Replikation werden dagegen nur die Werte gekauft, die das größte Indexgewicht aufweisen und die damit auch den größten Einfluss auf die Index-Entwicklung haben. Diese auch Sampling genannte Methode wird bspw. bei sehr „großen“ Indizes angewendet, die mehrere hundert oder sogar über tausend Werte beinhalten.
  • Synthetisch replizierende ETFs
    Synthetisch replizierende ETFs investiert dagegen nicht direkt in die Aktien, die im Index enthalten sind, sondern bilden diesen mit einem Tauschgeschäft nach. Dazu werden mit anderen Banken sogenannten Total Return Swaps (TRS) abgeschlossen, weshalb man synthetisch replizierende ETFs auch als Swap-ETFs bezeichnet.

Was sind die Vorteile von ETFs?

Eine Grundregel bei der Geldanlage lautet, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Wie klassische Fonds bieten ETFs Anlegern die Möglichkeit, selbst kleine Beträge breit gestreut zu investieren – der Fachbegriff dafür lautet übrigens Diversifikation, ohne sich selbst um die Titelauswahl kümmern zu müssen. Denn in der Regel sind ETF-Sparpläne schon ab Sparraten von 25 Euro möglich. Bei physisch replizierenden ETFs wissen Anleger zudem, in welche Werte ihr Kapital dabei investiert wird. Doch:

Was sind die Nachteile von ETFs?

Durch ihre passive Konstruktion sind ETFs immer nur so gut, wie ihre zugrundeliegenden Indizes. So lässt sich mit einem Dax-ETF keine Outperformance zum Dax erzielen. Dazu kommt, dass die gängigen Indizes in der Regel auf Basis von Größenkriterien wie bspw. der Marktkapitalisierung zusammengestellt werden. Die Höhe der Marktkapitalisierung sagt jedoch nichts über die langfristige Anlagequalität eines Unternehmens aus. In der Praxis erweisen sich Schwergewichte wie z.B. E.ON, RWE, Bayer, Daimler oder Deutsche Bank sogar als langjährige Depotbrems er oder Verliereraktien, die sich nicht für den langfristigen Vermögensaufbau und Vermögenserhalt eignen. Ein weiterer Nachteil von ETFs:

Üblicherweise sind die bekannten großen Indizes marktkapitalisierungsgewichtet. Das bedeutet, dass bei Dax, MSCI World & Co. die Höhe der Marktkapitalisierung nicht nur über die Mitgliedschaft im Index, sondern zugleich auch über den Indexanteil eines Unternehmens entscheidet. Statt vermeintlich breit zu streuen, wird der Löwenanteil bei Index-ETFs also automatisch immer in die dominierenden Schwergewichte investiert. Daher:

Auch hier wissen Anleger genau, in welche Aktien investiert wird

Die Möglichkeit, schon kleine Anlagebeträge diversifiziert zu investieren bieten auch die boerse.de-Fonds. Dabei wissen Anleger sowohl beim boerse.de-Aktienfonds für den Vermögensaufbau als auch beim boerse.de-Weltfonds für den Ruhestand genau, in welche Aktien – transparent, regelbasiert und defensiv – investiert wird. Grundsätzlich kommen dafür nur sogenannte Champions infrage, die ihre Anlagequalität schon seit mindestens zehn Jahren unter Beweis stellen.
Wie sich diese Gewinneraktien mithilfe der Performance-Analyse herausfiltern lassen, erklärt Ihnen der „Leitfaden für Ihr Vermögen“, den wir Ihnen gerne unverbindlich und kostenlos zusenden bzw. den Sie hier direkt online lesen können. Im Leitfaden erhalten Sie außerdem Informationen rund um das neue boerse.de-Gold, einen zu 100% mit physischem Responsible-Gold besicherten Gold-ETC.


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