91,5 Millionen können doch irren! Setzen SIE konsequent auf Sachwerte

Mittwoch, 29.06.11 17:26

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

es geht einem schier über die Hutschnur, was z.Z. über die Praktiken der Assekuranz ans Licht kommt. Denn ist es wirklich ein Einzelfall, wenn einer 79-jährigen Rentnerin eine Versicherung verkauft wurde, bei deren Endauszahlung die Dame das 95. Lebensjahr erreichen müsste? Oder wenn tausende Kunden mit ruhenden Lebensversicherungen in noch teurere Nutzlos-Verträge umgeleitet werden, womit hier der Kostenapparat von vorne zu laufen beginnt? Es gibt wohl keine beliebtere und gleichzeitig schlechtere Investmentform, weshalb wir uns das Phänomen Lebensversicherung einmal genauer ansehen. Die Fakten:

Von den 81,8 Millionen Deutschen sind nur 8,2 Millionen in Aktien oder Fonds investiert. Unter Abzug der Belegschaftsaktionäre gibt es sogar lediglich 2,8 Millionen Deutsche, die als „aktive“ Aktionäre bezeichnet werden können. Gleichzeitig wird aber in sage und schreibe 91,5 Millionen Lebensversicherungsverträge einbezahlt. Für dieses absurde Verhältnis von 1 zu 33 gibt es eigentlich keine andere Begründung, als das Heer der 263.000 frei umherlaufenden Versicherungsvertreter bzw. -makler. Denn:

Bei der üblichen Kapitallebensversicherung (KLV) erfolgt eine Auszahlung an die Begünstigsten im Todesfall bzw. im Erlebensfall an den Versicherungsnehmer nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit. Ersteres kann genauso durch eine Risikolebensversicherung erreicht werden, die im Jahr wenige hundert Euro kostet. Damit reduziert sich die Daseinsberechtigung einer Lebensversicherung eigentlich auf den Sparanteil, d.h. es müsste folglich ein Mehrwert in der Performance geboten werden. Doch:

Wer eine KLV abschließt, bezahlt zunächst einmal die Abschlusskosten „seines“ Vertrages, also „seinen“ Vertreter. Dessen Provisionseinnahmen von rund 5% orientieren sich an den Prämienzahlungen der geplanten Gesamtlaufzeit, was erklärt, weshalb so gerne 30-jährige Laufzeiten verkauft werden. Denn eine monatliche Prämie von z.B. 250 Euro führt beim Zeitraum von 360 Monaten zu einer Abschlussprovision von 4500 Euro. Das bedeutet konsequenterweise, dass aus den Prämien der ersten 18 Monate noch nichts angespart werden kann, da diese allein dem Vertrieb zukommen. Die Diskrepanz ist tatsächlich sogar noch größer, da monatlich auch Gebühren für Betreuung, Verwaltung und das Todesfallrisiko einbehalten werden. Demnach:

Nur was nach diesen Kosten überbleibt, wird als Sparanteil bezeichnet, für den die gesetzlich vorgeschriebene Mindestverzinsung von 2,25% p.a. gilt, die sich ab 2012 auf 1,75% reduziert. Das bedeutet schon heute eine negative Realverzinsung, wobei es aufgrund der Vertriebskosten zunächst Jahre dauert, bis allein die Prämieneinzahlungen wieder vorhanden sind. Damit bleibt eigentlich nur noch der Sicherheitsaspekt, der die Beliebtheit der KLVs erklären könnte. Doch Lebensversicherungen investieren zu etwa 87% in Renten und hier vor allem in Bankeinlagen, Pfandbriefe und Rentenfonds – also natürlich auch direkt oder indirekt in griechische oder US-Staatsanleihen. Da ist es überhaupt nichts mit „Sicherheit“, denn alle Anlagen in Schuldtiteln sind heute neben der Inflation einem wachsenden Systemrisiko ausgesetzt. Ergo:

91,5 Millionen können doch irren, wobei hier ein Desaster unausweichlich scheint. Machen Sie es besser und investieren Sie in Gold, Silber und Substanz-Aktien – ohne versteckte Kosten, ohne Bindung, aber dafür mit eingebautem Bonitäts- und Inflationsschutz!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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