Entsteht aus Fiat Chrysler und
Renault bald einer der weltgrößten Autohersteller? Die Fusionsgerüchte verdichteten sich bereits am Wochenende und wurden heute von Unternehmensseite bestätigt: Fiat Chrysler schlug Renault einen 50/50-Zusammenschluss zu gleichen Teilen vor. Die Franzosen wollen das Angebot bereits heute prüfen und sich anschließend schriftlich dazu äußern. Ein spannender Tag für die Investoren beider Konzerne und die gesamte Automobilwelt, denn: falls der Deal zustande käme, so würde mit Fiat-Chrysler-Renault einer der weltgrößten Automobilhersteller entstehen.
Angriff auf die PolepositionAngesichts sinkender Auto-Absatzzahlen, wachsender Konkurrenz aus Fernost, dem branchenweiten Strukturwandel und hohen Investitionskosten für die Forschung und Entwicklung künftiger (Elektro)-Mobilitätskonzepte müssen Autohersteller neue Wege gehen. Zum Beispiel durch Fusionen, die den Konzernen gewinnbringende Synergieeffekte und Wettbewerbsvorteile verschaffen könnten. Dies bekräftigte auch Fiat Chrysler heute in einer Mitteilung: „Der vorgeschlagene Zusammenschluss (mit Renault) würde einen globalen Autohersteller schaffen, herausragend in Bezug auf Umsatz, Volumen, Rentabilität und
Technologie sowie von Vorteil für die Anteilseigner der Unternehmen“.
Tatsächlich würde der neu geschaffene Konzern bestehend aus Fiat Chrysler (zu dem u.a. die Marken Alfa Romeo, Fiat, Chrysler, Dodge, Jeep und Maserati zählen) und Renault (in Allianz mit
Nissan und
Mitsubishi) in puncto Absatzzahlen deutlich an Marktführer
Volkswagen vorbeiziehen: im vergangenen Jahr verkaufte VW 10,83 Millionen Fahrzeuge. Das neue “Dreamteam” Fiat-Chrysler-Renault hätte 2018 rund 15 Millionen Neuwagen auf die Straße gebracht.
Gemeinsam aus der Krise?Eine stattliche Summe, doch angesichts der herrschenden Probleme beider Konzerne stellt sich die Frage, ob eine mögliche Fusion die erhoffte Entlastung bringen und für dauerhaft steigende Verkaufszahlen sorgen würde. Erst Anfang Mai schockierte Fiat Chrysler die Märkte mit einem Gewinneinbruch: der US-italienische Autobauer hatte im ersten Quartal 2019 wegen schwächerer Geschäfte in Nordamerika und Europa nur noch rund halb so viel verdient, wie im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich standen 508 Millionen Euro Überschuss nach 951 Millionen Euro in Q1 2018. Von Partner-in-spe Renault kamen ebenso ernüchternde Ergebnisse: Renault hat im ersten Quartal weniger Umsatz erzielt, der Erlös fiel um knapp fünf Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Zudem lastet die Affäre um den ehemaligen Renault-Chef Ghosn auf dem Konzern. Der Manager wurde im November vergangenen Jahres in Tokio wegen angeblicher Verstöße gegen Börsenrichtlinien in Haft genommen, seiner Ämter entbunden und ist derzeit nur unter strengen Auflagen auf freiem Fuß.
Ob die Fiat-Chrysler-Renault-Fusion tatsächlich zustande kommt, ist keinesfalls ausgemachte Sache. Ebensowenig, dass die kriselnden Autohersteller von einem Zusammenschluss tatsächlich langfristig profitieren würden. Anleger feiern die Verhandlungen heute dennoch als Etappensieg: die Aktie von Fiat Chrysler verteuerte sich am Vormittag um +15 Prozent, das Renault-Papier gewann +13 Prozent.
Kurzfristige Gewinne sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
Aktien beider Automobilkonzerne im vergangenen Jahr derbe Verluste hinnehmen mussten und zudem äußerst volatil unterwegs sind: Fiat Chrysler-Investoren verloren innerhalb der vergangenen 12 Monate -39 Prozent, Renault-Aktionäre -41 Prozent ihres eingesetzten Kapitals. Wenn Sie Ihr Geld lieber langfristig gewinnbringend investieren möchten, dann setzen Sie auf
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