Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
die Bankenkrise ist tot, lang lebe die Bankenkrise. Ein absolutes „Highlight“ des abgelaufenen Monats, der insgesamt sommerlich lahm verlaufen ist. Und dennoch bot er immer wieder Gesprächsstoff für Wirtschaft und Politik, nicht nur wegen des Wetters und den Olympischen Spielen. Zuletzt waren es die Fusionsspekulationen Deutsche Bank/Commerzbank. Auch ohne spektakuläre Veränderungen der meisten Indizes fielen einzelne Kursbewegungen – meist von aktuellen Nachrichten getrieben – aus dem Gesamtbild. Uneinheitlich auch die Preisbilanz bei Rohstoffen und Währungen. Für Anleger bestand jedenfalls kaum Anlass, mit größeren Engagements ein- oder auszusteigen.
So bilanzierten die Sentiment-Analysten an der Börse Frankfurt in ihrem jüngsten Bericht („Ein ganz normaler August“), dass der Dax auch in der dritten Woche in Folge keine nachhaltige Richtungsänderung vollzogen hat, sondern sich lediglich in einer Bandbreite von 3,5 Prozent bewegt hat, der engsten Drei-Wochen-Handelsspanne in diesem Jahr. Bei den Stimmungsveränderungen der mittelfristig orientierten Investoren ist nach den volatilen Vorwochen ebenfalls eine gewisse Ruhe eingekehrt. Dabei hat sich Börse Frankfurt Sentiment-Index zuletzt um 5 Punkte auf einen Stand von nunmehr gerade einmal +2 Punkte ermäßigt. Konnten während der vorangegangenen Befragungen noch eine Gruppe von 10 Prozent aller Mitglieder des Panels ermitteln werden, die sich ausgesprochen aktiv und mit einigem Geschick in der doch engen Handelsspanne bewegten, hat sich der Positionierungswille nunmehr deutlich reduziert.
Aber auch bei den Privatanlegern hat sich die Stimmung etwas verschlechtert. Genauso wie bei den institutionellen Pendants ist der Börse Frankfurt Sentiment-Index um 5 Punkte auf einen Stand von +13 Punkte gesunken. Zwar gab es hier im Lager der Pessimisten keinen Zuwachs, aber der in der Vorwoche an den Tag gelegte Optimismus einiger Akteure hat sich zugunsten der neutral gestimmten Anleger verringert
Kommentiert der Verhaltensökonom Joachim Goldberg: „ Auch wenn sich beide Sentiment-Indizes nominell derzeit noch in positivem Terrain befinden, zeigt sich jedoch in der Halbjahresbetrachtung vor allen Dingen bei den institutionellen Anlegern ein negativer Unterton. Mit anderen Worten: Wenn es für den Aktienmarkt überhaupt eine Überraschung gäbe, würde sie von einer leichten Mehrheit der Befragten eher auf der negativen Seite erwartet. Die relative Ruhe lässt aber auch darauf schließen, dass netto derzeit keine größeren Zu- oder Abflüsse langfristigen Kapitals stattzufinden scheinen. Diese wären jedoch notwendig, um dem Dax einen größeren Schub in die eine oder andere Richtung zu geben.“ Ja, unser altes Thema, geschätzte Anleger: Dynamisch wird’s an den deutschen Börsen vor allem mit Unterstützung internationaler Investoren.
Seit Monaten warne ich bei diversen Anlässen vor dem Kauf von Bankaktien. Jetzt macht eine ganz frische Studie des DZ Bank Research zumindest den wagemutigen Spekulanten den Mund wässrig. Denn diese Strategen sehen erhebliches Aufholpotenzial bei europäischen Bankaktien und kaufen eine 10-Prozent-Position des STOXX Europe 600 Banks in ihr Musterdepot. Während wesentliche Herausforderungen für den Bankensektor fortbestehen, spricht nach Einschätzung der Experten aus taktischer Sicht aktuell einiges für einen Kauf von Bankaktien.
Wenn man Bankaktien jetzt Aufholpotenzial bescheinigt, dann vor dem Hintergrund der Historie. Für Aktionäre europäischer Banken waren die letzten zehn Jahre ein Albtraum. Dem scharfen Kursverfall während der Finanzmarktkrise 2008/09 folgte eine volatile Seitwärtsbewegung bis zur Jahresmitte 2015. Seither fallen die Kurse wieder deutlicher. Die Underperformance gegenüber dem STOXX 600 Gesamtmarktindex summiert sich in den letzten zehn Jahren auf 73%, allein seit Jahresbeginn 2016 entwickelten sich die Bankaktien im Durchschnitt um 18% schlechter als der Vergleichsindex. Die Gründe für diese verheerende Kursentwicklung sind vielfältig und bekannt.
Eines der Argumente der DZ Bank: „Wir halten wir bei einem durchschnittlichen Verhältnis von Kursen zu Buchwert von 0,59 die aktuellen Risiken für hinreichend eingepreist. Ein ähnliches Bewertungsniveau wurde im Tiefpunkt der Finanzmarktkrise 2009 sowie der Griechenlandkrise 2012 erreicht. In beiden Fällen dürfte das mit Bankinvestments verbundene Risiko erheblich höher gewesen sein.
Insofern erwarten zumindest eine Teilaufholung der zuletzt verzeichneten Underperformance europäischer Bankaktien erwartet.
Champions-Trader erwartet starken BörsenherbstAlexander Coels, Chefredakteur des „
Champions-Trader“, sagt einen starken Börsen-Herbst voraus! Seine Argumente: Die wichtigsten Börsenindizes präsentieren sich weiterhin in fester Verfassung. So fehlen dem Dax gerade einmal 3% bis zur runden 11.000er-Marke, während Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 knapp unter den bisherigen Allzeithochs notieren. Aus dem Stand heraus sind hier also neue Rekordmarken möglich. Im
Champions-Trader wird die Strategie verfolgt, sich nur von den übergeordneten Trends leiten lassen. Konkret: Die Positionierung im Champions-Trader wird strikt mittels des Champions-Oszillators gesteuert. Dieses Barometer misst die Trendbreite und damit den Anteil der Champions, die in Aufwärtstrends notieren. Das aktuelle Niveau von 72% signalisiert, dass 72 von 100 der langfristig erfolgreichsten Aktien der Welt über den entsprechenden 200-Tage-Linien notieren. Coels: „Der aktuell laufende Aufwärtstrend steht auf einem soliden Fundament. Wir rechnen daher mit einem starken Börsen-Herbst und halten an unserer klar long ausgerichteten Strategie fest.“
Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!
Ihr
Hermann Kutzer
Redaktion
Aktien-Ausblick