Aktienmarkt wird zur Spielwiese kurzfristiger Trader

Freitag, 25.07.14 11:56
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

ein kritischer Betrachter der globalen Finanzindustrie, der mit Verschwörungstheorien sympathisiert, könnte auf die Idee kommen, dass ein paar mega-mächtige Players die Kursentwicklung der Weltbörsen täglich auswürfeln. Heutzutage braucht man allerdings keine Würfel mehr, das übernehmen die Computer. Kann man als „Börsen-Dino“ diesen Aktienmarkt wirklich noch ernst nehmen? Die Kursentwicklung erinnert mich zumindest begrifflich an absurdes Theater. Was an Bewegungen von Dow und Dax allein in letzten Tagen zu beobachten war und wie es von Marktteilnehmern und Journalisten protokolliert wurde, mutet surreal und grotesk an. Ganz offensichtlich wird die global vernetzte Börsenwelt von den immer höher werdenden Informationswellen überfordert. Heute so, morgen so und zwischendurch noch anders – Konjunkturprognosen, Unternehmensberichte, Zinsspekulationen und die politischen Einflüsse wechseln fast täglich die Vorzeichen. Und im Lager der Analysten gehen die Einschätzungen der Kursperspektiven inzwischen extrem weit auseinander.

Beispiel Dax: Kaum hat der sich etwas tiefer eingegraben, wird von den Medien das Ende des Aufwärtstrends eingeläutet, werden alle möglichen Fakten, die zur wachsenden Verunsicherung beitragen können, akribisch beschrieben. Wenn dann plötzlich wieder eine Erholung eintritt und der Index rasch seine Ausgangslage einnimmt, dann wird dies mit gleicher Selbstverständlichkeit begründet, werden neue Indexhochs angekündigt. Derartig kurzfristige Stimmungs- und Kursschwankungen können wir schon seit Monaten beobachten. In meinen Augen werden sie immer extremer. Man könnte tatsächlich meinen, die Aktienmärkte hätten sich zu Trading-Spielwiesen entwickelt.

Im gestern Abend vorgelegten Wochenbericht der Sentiment-Analysten an der Frankfurter Börse finde ich Formulierungen, die mich im Grunde bestätigen: „Würde man sich einzig und allein auf die mediale Berichterstattung verlassen, müsste man annehmen, die Situation am Aktienmarkt sähe alles andere als rosig aus. Zwar haben sich zuletzt die Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise wieder erhöht, nachdem zuvor noch der Absturz einer malaysischen Verkehrsmaschine nicht nur die Börsianer in einen temporären Schockzustand versetzt hatte. Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Spannungen in der Ukraine jederzeit wieder aufflammen können. Andererseits ist während der vergangenen Tage auch die Lage in Nahost derart eskaliert, dass diese weltpolitischen Ereignisse, zumindest nach gängiger Lesart und angesichts der häufigen Kommentierungen vielerorts, viel stärker auf die Aktienkurse drücken müssten. Aber der Dax hat sich seit unserer vergangenen Stimmungserhebung per Saldo nicht bewegt. Auch die wöchentliche Handelsbandbreite lag während des Berichtszeitraums unter 3 Prozent.“

Die Stimmung der befragten institutionellen Anleger hat sich ebenfalls nicht allzu sehr, aber doch zum Negativen verändert, denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index ist auf -1 gefallen von +2 in der Vorwoche. Dabei haben sowohl Bullen als auch Bären Anhänger verloren – erstere allerdings deutlich stärker. Gleichzeitig ist die Gruppe der neutral Gestimmten auf 33 Prozent der Befragten gestiegen und liegt damit nur noch ein Prozent unter dem zuletzt am 27. Juli 2011 erreichten Höchststand seit Beginn unserer Aufzeichnungen Mitte 2002. Ganz anders die Stimmung bei den Privatanlegern, die normalerweise recht empfindlich auf geopolitische Krisen reagieren. Wie bereits schon einmal vor drei Wochen hat sich mit einem Börse Frankfurt Sentiment-Index von +17 sogar ein ziemlich starker Optimismus breitgemacht – nur einmal konnte in diesem Jahr ein höherer Stand festgestellt werden.

Trotz wachsender Vorsicht bleibe ich noch bei der eher optimistischen Interpretation des Geschehens: Die raschen Erholungen des Dax sind ein Signal, dass er weiter nach oben will. Wir sollten aber, und das wiederhole ich hier nachdrücklich, den Devisenmarkt genau im Auge behalten. Denn die jüngste deutlichere Schwäche des Euro könnte ein Indiz dafür sein, dass das ausländische Kapital nicht mehr so stark wie bisher den Weg nach Deutschland sucht. Es würde mich nicht wundern, wenn internationales Geld zunehmend in den Dollarraum gelenkt würde.

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Ihr

Hermann Kutzer
Chefredakteur
Kutzers Bauchgefühl



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