die deutsche Aktienrente ist schon seit Jahren ein Thema, das die Gemüter spaltet. Einerseits ist eine weitere, finanzielle Vorsorge für den Renteneintritt der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge dringend notwendig, weil sonst die Beitragskosten für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausufern würden.
Andererseits erntet die geplante Aktienrente viel Kritik. Unter anderem, weil sie „nur ein netter Bonus sei”, wie eine schwedische Professorin für Wirtschaftswissenschaften angemerkt hat, oder weil laut den Grünen „Spekulieren auf Pump gefährlich ist”. Wie gut ist das deutsche Konzept der Aktienrendite also zur Schließung der Rentenlücke?
Schweden als Blaupause?
Das deutsche Rentensystem ist umlagefinanziert. Das bedeutet: Erwerbstätige zahlen in die Rentenkasse ein und das einbezahlte Geld wird an die Rentner ausgezahlt. Durch den demografischen Wandel gerät dieses System jedoch in eine Schieflage, weil jedem einzahlenden Erwerbstätigen immer mehr Rentenempfänger gegenüberstehen. Deshalb will sich Deutschland am „Vorbild Schweden” orientieren, wo die Aktienrente seit Jahren sehr erfolgreich umgesetzt wird.
Dort gibt es eine Einkommensrente, in die alle Berufstätigen 16 Prozent ihres Einkommens im Jahr einzahlen. Diese wird ergänzt durch eine Aktienrente, in die 2,5 Prozent des Einkommens fließen. Die meisten schwedischen Arbeitnehmer investieren hier in den Staatsfonds AP7 – können aber auch aus einer Vielzahl anderer
Fonds wählen. Seit seinem Start 2000 hat der AP7 durchschnittlich eine Rendite von stolzen elf Prozent pro Jahr erzielt.
In Deutschland hat die FDP die Aktienrente in Form des sogenannten Generationenkapitals auf den Weg gebracht. Der Plan: Die Regierung investiert ab diesem Jahr jährlich zehn Milliarden Euro in einen eigenen Fonds am Kapitalmarkt. Ab 2037 will sie die Erträge aus dem Kapitalstock dann „zur Stabilisierung der Rentenbeiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung“ nutzen. Im Unterschied zum schwedischen Modell stammt das Geld für die Aktienrente aber nicht aus den Beitragszahlungen, sondern aus dem Bundeshaushalt.
Außerdem soll die Rente nicht an die Kapitalmarktentwicklung gekoppelt werden. Schlechte Aktienmarktrenditen würden sich also nicht in niedrigeren Renten niederschlagen, eine positive Marktentwicklung wäre dementsprechend aber auch nicht rentensteigernd. Etwaige Kursgewinne sollen lediglich dafür sorgen, dass nicht noch höhere Beiträge oder staatliche Zuschüsse gezahlt werden müssen. Sprich: Die Bürger bauen mit dem Generationenkapital kein eigenes Vermögen zur Alterssicherung auf, sondern reduzieren bestenfalls lediglich die Beiträge bzw. halten sie stabil.
Rentenlücke mit Aktien schließen
Im Koalitionsvertrag hatte sich die Ampel eigentlich nur auf ein Startkapital von zehn Milliarden Euro für das Vorhaben verständigt. Doch jetzt ist für die neue Säule der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich mehr Geld geplant. Der Bund will angeblich ab dem kommenden Jahr zwölf Milliarden Euro jährlich in das Generationenkapital einzahlen. Diese Summe werde in den Folgejahren jeweils um drei Prozent jährlich erhöht, sodass 2035 ein Volumen von 200 Milliarden Euro erreicht werden könnte. Doch selbst dann dürfte der Beitragssatz nach 15 Jahren um lediglich einen Prozentpunkt verringert werden.
Angesichts dessen ist die Aktienrente – bzw. das Generationenkapital – für sich genommen kein „Allheilmittel” zur Schließung der Rentenlücke, die sich bei der Mehrheit der Bundesbürger auftun dürfte. Eine private Altersvorsorge, die die Chancen des Kapitalmarkts nutzt, ist und bleibt für Privatanleger deshalb alternativlos. Zum Beispiel mit Fonds wie dem
boerse.de-Aktienfonds, dem
boerse.de-Weltfonds, dem
boerse.de-Technologiefonds oder dem
boerse.de-Dividendenfonds, die allesamt diversifiziert in
langfristig besonders erfolgreiche (Champions-)Aktien investieren.
Auf gute Investments!
Ihr
Markus Schmidhuber
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