Aktienstrategien – Jetzt kaufen, halten und verkaufen

Mittwoch, 08.05.19 14:31
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

die Aktienkurse wollen weiter nach oben – ich bleibe dabei. Die beste Nachricht vorweg: Es geht allerdings um eine Meinung, eine Prognose – nicht um eine gesicherte Tatsache. Sie ist zugleich die schlechte Nachricht: Uns drohen Jahrzehnte ohne Zinsen. Das wäre eine Katastrophe für die deutschen (Kontensparer und nicht nur die). Wer das sagt, ist nicht irgendeiner, sondern Martin Lück. Und der denkt und handelt für Blackrock, den größten Vermögensverwalter der Welt. In einem FAZ-Interview wird ihm die Frage gestellt: Wie lange werden wir mit niedrigen Zinsen leben müssen? Womöglich gar Jahrzehnte? Lücks Antwort: „Ich halte das für ein plausibles Szenario. Japan erlebt eine solche Situation nun ja schon seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen Japan und Europa bestehen erschreckende Parallelen. Erstens hat sich Europa viel zu lange Zeit gelassen mit der Reparatur des eigenen Bankensystems. So ähnlich war das damals auch in Japan. Noch problematischer ist aber eine zweite Parallele, die Demographie. Japan hat die am schnellsten alternde Bevölkerung der Welt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen ausgerechnet zwei europäische Volkswirtschaften, nämlich Italien und Deutschland. Eine alternde Bevölkerung, der es an Nachwuchs mangelt, kann das Wirtschaftswachstum aber nicht in gleichem Maße in Schwung halten. Wir müssen uns also auf ein strukturell geringeres Wirtschaftswachstum als in der Vergangenheit einstellen. Und in einem solchen Szenario ist mit hohen Zinsen nicht zu rechnen.“

Es fällt schwer, sich die Konsequenzen auszumalen. Sollte Lück Recht behalten, hätte das jedenfalls weitreichende Folgen für uns alle, für die ganze Volkswirtschaft. Ich will gar nicht versuchen, hier und heute zu spekulieren, was dann konkret passieren kann. Aber die Antwort von Lück auf die Frage „Was sollen Anleger da tun?“ ist wieder eine gute Nachricht, ist sie doch ein Plädoyer für die Aktienanlage: Die einzige Anlageform, die derzeit über einen längeren Zeitraum bei vertretbarem Risiko für verlässliche Renditen sorgt, ist die Aktie. Natürlich werden jetzt einige aufschreien: ausgerechnet Aktien. Aber wer einen langen Anlagehorizont hat, und genau darum geht es ja bei der Altersvorsorge, kann mit Aktien nicht viel falsch machen.

Kalendarisch begründet geht’s an den Börsen jetzt wieder los mit dem „Sell in may …“. Sie werden in den nächsten Tagen immer wieder von Analysten und Journalisten mit der alten Börsenweisheit überschüttet – das nervt manchmal. Ich sag heute nur „Nee!“ Verkaufen Sie Aktien jetzt nicht. Höchsten einen Teil des Depots, wenn man satte Gewinne mitnehmen will. Überhaupt: Je nach Ausgangslage und Anlageziel bieten sich jetzt alle Basisstrategien an. Deshalb die provozierende Überschrift. Außerdem plädiere ich seit Langem ganz allgemein für die aus der fernöstlichen Philosophie herrührende Sowohl-als-auch-Einstellung und nicht für das bei uns vorherrschende Entweder-oder.

Gerne gebe ich beispielsweise zwei interessante Kaufempfehlungen als mögliche Ergänzung zum bestehenden Portfolio weiter. Schauen Sie sich einmal genauer den „boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI®)“ vom Rosenheimer TM Börsenverlag an und vergleichen Sie ihn mit dem Dax! Aus dem vermeintlichen Kopf-an-Kopf-Rennen geht der BCDI® als klarer Sieger hervor. Denn: Aktuell fehlen dem deutschen Leitindex bis zum All-Time-High bei 13.560 Punkten noch rund 10%. Dagegen liegen beim BCDI®, der dafür lediglich einen Kursanstieg von 1,6% benötigt, neue historische Tops bereits in der Luft. Entsprechend liegt der BCDI® im längerfristigen Performance-Vergleich – auch gegenüber allen anderen europäischen Vergleichsindizes – ganz klar vorne. Viele von Ihnen, geschätzte Leser, sind längst im BCDI® engagiert und damit hochzufrieden. Diese Position sollte man halten.

Dazu noch ein Blick über die Grenzen: Wisst Sie noch, was „BRICS“ bedeutet? Das vor ein paar Jahren aufgekommene Kürzel steht für eine Gruppe von Ländern – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika –, die als Wachstumsmotoren der Welt angesehen wurden. Da einige dieser Länder in den Folgejahren ziemlichen Zoff erlebten (Wirtschaftskrisen, politische Veränderungen), begannen internationale Investoren ihren Blick auf „Frontier Markets“ zu richten – Länder, die interessante Wachstumschancen bieten, sich aber in einer früheren Phase des Entwicklungszyklus befinden. Ein großer globaler Vermögensverwalter bevorzugt jetzt „VARPS“, das sind die kommenden Wachstumsländer Vietnam, Argentinien, Rumänien, Pakistan und Saudi-Arabien. Die haben Anlegern schon in den vergangenen Jahren hervorragende Chancen zur Gewinnerzielung geboten. Und Vietnam beispielsweise steht vor der Aufnahme in MSCI Emerging Markets Index (ein wichtiger Pluspunkt). Also, don’t go away von den Aktienmärkten!
 
Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!

Herrmann Kutzer
Redaktion
Aktien-Ausblick
Er will seine Erfahrung einbringen, und davon hat er jede Menge: Hermann Kutzer gilt als der dienstälteste journalistische „Börsendino“ in Deutschland. Schon seit 1969 beobachtet der bekennende...


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"Vielen Dank für die Zusendung  des Leitfadens für Ihr Vermögen, den ich durchaus sehr informativ fand. Insgesamt sehr interessant, sowohl für mich wie auch die Freunde/Kolleg/-innen, war der Beitrag über die verschiedenen Höhen/Arten der Abgeltungssteuer sowie der Überblick über die Entwicklungen unterschiedlicher Aktien im Laufe der Zeit."

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