wirtschaftliche Rahmenbedingungen können sich ändern, doch manche Geschäftsmodelle behaupten sich unabhängig davon. Es gibt Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen dauerhaft gefragt sind, ganz unabhängig von der konjunkturellen Lage. Sie erwirtschaften kontinuierlich Erträge, weil sie Grundbedürfnisse bedienen, in Nischen agieren oder über besonders verlässliche Kundenbeziehungen verfügen.
Solche Unternehmen lassen sich mit wetterfesten Ausrüstungsstücken vergleichen: Sie funktionieren bei Sonne ebenso wie bei Regen und eignen sich daher besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau.
Alltäglicher Bedarf, dauerhaft gefragt
Artikel des täglichen Gebrauchs werden immer gekauft. Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind und zugleich über eine hohe Markenbekanntheit, loyale Kundschaft und Preismacht verfügen, können sich in nahezu jedem wirtschaftlichen Umfeld behaupten.
Ein Beispiel dafür ist
Church & Dwight. Der Konsumgüter-Champion stellt Artikel her, die vor allem in den USA in Millionen Haushalten regelmäßig verwendet werden. Die Produktpalette ist vielfältig, dazu gehören unter anderem Backpulver, Zahnpflegeprodukte oder Haushaltsreiniger. Etliche seiner Angebote sind in klar abgegrenzten Nischenmärkten positioniert, in denen der Preisdruck durch konkurrierende Handelsmarken vergleichsweise gering ist. Die Strategie ging bislang auf: In den vergangenen zehn Jahren stieg der Kurs im Schnitt um 8% per annum.
Wo konsumiert wird, fällt zwangsläufig auch Abfall an – und auch damit lässt sich gutes Geld verdienen. Ein Beispiel dafür ist
Casella Waste Systems. Die Aktie des US-Spezialisten für Abfallwirtschaft und Recycling legte in der vergangenen Dekade im Schnitt um 35% pro Jahr zu. Der Champion deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Entsorgungsbranche ab, von der Müllabholung über die Abwasseraufbereitung bis zur Rückgewinnung von Wertstoffen und sicheren Beseitigung industrieller Rückstände. Das Unternehmen operiert damit in einem konjunkturresistenten Allwetter-Geschäft.
Grundbedürfnis Gesundheit – bei Mensch und Tier
Auch medizinische Versorgung zählt zu den Grundbedürfnissen und ist daher immer gefragt, was
Stryker ins Blatt spielt. Der Medizintechnik-Champion gehört zu den führenden Herstellern seiner Branche und ist auf orthopädische Implantate, chirurgische Instrumente sowie digitale Lösungen für den Krankenhausbetrieb spezialisiert. Ein zentraler Wachstumstreiber ist der demografische Wandel: Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt der Bedarf an Hüft- und Knieprothesen – einem Segment, in dem Stryker zu den globalen Marktführern gehört. Der operative Erfolg (im doppelten Sinne des Wortes) machte sich auch an der Börse bemerkbar: Die Anteilsscheine gewannen in den vergangenen zehn Jahren im Mittel 14% p.a. an Wert.
Auch Tiere sollen gesund bleiben:
IDEXX Laboratories hat sich als global führender Anbieter diagnostischer Systeme für die Veterinärmedizin etabliert. Das Unternehmen entwickelt Analysegeräte, Testkits und Softwarelösungen, die Tierarztpraxen eine präzise und schnelle Diagnostik ermöglichen. Mit dem Fokus auf Haustiere profitiert der Champion von strukturellen Trends wie der wachsenden Tierliebe und einer zunehmenden Professionalisierung tierärztlicher Leistungen. Reagenzien und Verbrauchsmaterialien sichern dabei planbare Einnahmen, während die Geräteinstallationen eine langfristige Kundenbindung schaffen. Zur Freude der Anleger: Die Aktie gewann in den vergangenen zehn Jahren im Mittel 20% pro Jahr an Wert.
Geschlossene Gesellschaft – lukrativ für Anleger
Wetterfeste Geschäftsmodelle entstehen nicht nur durch die Versorgung mit Grundbedürfnissen, auch eine starke Marktstellung kann Unternehmen krisenfest machen. Wer Teil eines globalen Oligopols ist, profitiert oft von stabilen Strukturen: Der Wettbewerb ist begrenzt, die Kundenbeziehungen sind eng, und die Eintrittshürden für neue Anbieter hoch. In diese Kategorie fällt auch Moody’s. Als eine von nur drei großen Ratingagenturen weltweit genießt der Champion einen quasi-oligopolistischen Status. Die Hauptaufgabe von Moody’s besteht darin, die Bonität von Unternehmen, Staaten und Finanzprodukten zu bewerten.
Ein aktuelles Beispiel: Gerade hat die Agentur die Kreditwürdigkeit der USA erstmals seit über einem Jahrhundert von der Bestnote „Aaa“ auf „Aa1“ herabgestuft. Die Herabstufung erhöht den Druck auf die US-Politik und führte zu Diskussionen über mögliche Zinsaufschläge bei künftigen Anleiheemissionen. Zugleich zeigt sich damit, wie stark die Urteile von Moody’s das Finanzsystem beeinflussen. Hinzu kommt: Solche Ratings sind nicht nur eine Orientierungshilfe, sondern in vielen Fällen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Institutionelle Anleger dürfen oft nur in Produkte investieren, die von anerkannten Agenturen wie Moody’s beurteilt wurden.
Dieser Burggraben wird ergänzt durch einen zweiten, kaum überwindbaren Vorteil: Vertrauen. Bonitätsurteile entfalten ihre Wirkung nur, wenn Marktteilnehmer ihnen Glauben schenken.
Moody’s bringt jahrzehntelange Erfahrung mit, verfügt über riesige Datenbestände und ein global aufgestelltes Analystennetzwerk. Das macht das Unternehmen zu einem unverzichtbaren Teil des Finanzsystems. Die Aktie legte in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt um 16% pro Jahr zu.
Auch
Givaudan ist Teil eines globalen Oligopols: Nur eine Handvoll Anbieter dominieren den weltweiten Markt für Duft- und Aromastoffe. Die Kunden – vor allem große Konsumgüterhersteller – setzen auf langfristige Partnerschaften, weil Duft- und Geschmacksprofile für die Markenidentität zentral sind. Ein Wechsel des Lieferanten ist risikobehaftet und aufwendig, was zu hoher Kundenloyalität führt. Die Anteilsscheine des Duft-Champions gewannen in den vergangenen zehn Jahren im Mittel 10% p.a. an Wert.
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Auch an der
Börse gilt: Wer für jedes Wetter gerüstet ist, kommt entspannter durch wechselhafte Zeiten. Es gibt Geschäftsmodelle, die auch in einem raueren konjunkturellen Umfeld verlässlich funktionieren. Die genannten (und auch die anderen) Champions sind „Allwetter-Aktien“, die sich aufgrund ihrer Qualität grundsätzlich als Langfristinvestment eignen.
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Heiko Rahlfs
boerse.de VermögensverwaltungP.S.: Alle Kolumnen von Heiko Rahlfs erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 150.000 Lesern.
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