Auf die Pleitewelle folgt das Revival? Was Krypto-Anleger jetzt wissen sollten

Freitag, 10.02.23 15:34
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

der Kollaps der Krypto-Handelsplattform FTX sorgte Ende 2022 für einen rasanten Kursrutsch bei Kryptowährungen. Damals war das Geschäftskonstrukt von FTX zusammengebrochen, als bekannt wurde, dass die Plattform Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Kryptowährung ohne Gegenwert hielt. Daraufhin wollten Kunden Investments in Milliardenhöhe abziehen, und die Kryptobörse schlitterte in die Insolvenz.

Als Reaktion auf die Pleite von FTX sind die Preise von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen Ende 2022 förmlich eingebrochen. Verschiedene Branchenteilnehmer gerieten in den Sog des Crashs, und Privatanleger trennten sich panisch von Kryptowährungen.

Wer zu diesem Zeitpunkt seine Bitcoin-Bestände verkauft hat, dürfte seine Entscheidung nun bereuen: Seit Jahresbeginn sind sowohl der Bitcoin- als auch der Ethereum-Kurs um rund 35% gestiegen (Stand: 7. Februar 2023). Die jüngste Erholung sollte allerdings nicht als Kaufsignal gewertet werden. Denn Kryptowährungen sind und bleiben höchst volatil und entsprechend riskant.

Risikoappetit steigt wieder



Genau dieser „Risikoappetit” beflügelt momentan jedoch die Kursentwicklung von Bitcoin & Co. Viele Anleger interpretieren allein schon die Verlangsamung der Leitzinserhöhungen der Notenbanken als Signal eines Strategiewechsels. Daraus entsteht wiederum eine gewisse Eigendynamik, die risikobehaftete Finanzprodukte wie Kryptowährungen nach oben trägt.

Nur so lässt sich erklären, dass neben Cyberdevisen auch die Aktienkurse von in der Kritik stehenden Handelsplattformen wie Coinbase nach oben schießen: Die Coinbase-Aktie verdoppelte sich seit Jahresbeginn – notiert aber immer noch rund 75% unter ihrem All-Time-High aus dem November 2021.

Warnung vor kaum reguliertem Markt



Die jüngsten Kursgewinne von Kryptowährungen und Handelsplattformen sind schon bemerkenswert – zumal eigentlich kein rationaler Grund für eine Rallye gegeben ist. Denn die Risiken, die zuletzt zum Crash geführt haben, bleiben bestehen. Einige Krypto-Börsen sind FTX in die Insolvenz gefolgt. Zudem ist die internationale Regulatorik immer noch mangelhaft, und das EU-Regelwerk für den Kryptomarkt „Markets in Crypto Assets" (MiCA) lässt auf sich warten. Dadurch wird der Geldwäsche und Krypto-Kriminellen Tür und Tor geöffnet, Anleger hingegen sind noch stets kaum schützt.

Deshalb halten wir es mit der Ansicht des Starinvestors Warren Buffett: „Selbst wenn Sie mir sagen würden, dass Sie alle Bitcoins der Welt besitzen und mir für 25 Dollar verkaufen würden, würde ich das ablehnen". Als Begründung sagte er: Bitcoin habe schlicht keinen intrinsischen Wert, es sei ein reines Spekulationsobjekt. Alles, was er mit den Bitcoins tun könnte, wäre, diese wieder jemandem anderen weiterzuverkaufen, ansonsten wären sie komplett nutzlos.

In diesem Sinne – auf gute Investments!

Ihr
Markus Schmidhuber
Content Manager

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Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...

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