Bald Teilgewinnmitnahmen, doch die Katastrophen-Hausse geht weiter

Mittwoch, 05.05.10 14:54

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

wie jedes Jahr um diese Zeit werden Börsenanalysten nun wieder die Sell-in-May-Frage diskutieren. Schauen wir auf die Statistiken:


Der (zurückgerechnete) Dax notierte am 1. Januar 1960 bei 417,80 und per 30. April 2010 bei 6.135,70 Punkten. Das entspricht einem Gewinn von 1369%. Eine theoretisch ununterbrochene Anlage im Dax wäre dementsprechend also von 10.000 auf 146.900 Euro angewachsen.


Der Jahreszyklus für den Dax (genauso wie für viele andere Indizes) zeigt aber, dass die Sommermonate weit unterdurchschnittlich verlaufen. In „Gewinnen mit Börsenzyklen“ hatte ich 2005 die massiv unterschiedlichen Performances herausgearbeitet und zwischen der Anlage im Zeitraum Oktober bis April sowie den fünf Monaten zwischen Mai und September unterschieden. Das Ergebnis mit aktuellen Zahlen:


Eine permanente Re-Investition aller Erlöse unterstellt, gewinnen Dax-Anleger in den sieben Monaten ab Oktober durchschnittlich 7,07% und verlieren in den verbleibenden fünf Monaten 0,50%. Damit steht über den Zeitraum von 51 bzw. 50 Jahren dem Gewinn von 1986% ein Minus von 56% gegenüber. 10.000 Euro jeweils blind zwischen dem 1. Mai und dem 30. September investiert, wären also in diesem Zeitraum auf 4418 Euro zusammengeschmolzen, aber zwischen 1. Oktober und 30. April auf 208.632 Euro angewachsen! Das bedeutet gegenüber der Buy-and-hold-Anlage einen Mehrertrag von 42%, obwohl nur in sieben, statt in zwölf Monaten investiert wird. Doch natürlich:

 

Es gibt an der Börse keine Gewinnautomatismen („There is No Free-Lunch), und Zyklen können nur Wahrscheinlichkeiten vorgeben. So galt es vor zwölf Monaten, konsequent einzukaufen, da die Kurse nach der heftigen Baisse sukzessive wieder ihre 200-Tage-Linien zurückeroberten, also auf Hausse umschalteten. Tatsächlich hatten sich die großen Indizes zwischen 30.04. und 30.09.2009 im Mittel um 20% verbessert. Und das ist der grundlegende Unterschied zur aktuellen Konstellation:


Die Börsen notieren heute 60% über ihren 2009er-März-Tiefs (BCI sogar 70%) und sind damit reif für eine deutlichere Sommer-Korrektur. Gehen Sie also davon aus, dass die nächsten Wochen ungemütlich werden und es einen Test der 200-Tage-Linien geben wird. Deshalb folgen Sie bitte den Vorgaben unseres Champions-Oszillators und nehmen Gewinne mit, wann immer dies angezeigt wird. Die Vision bleibt:


Wir befinden uns in einer Katastrophen-Hausse, die im kommenden Jahr zu neuen All-Time-Highs führen dürfte. Der fortschreitende Vertrauensverlust gegenüber den westlichen Währungen lässt einfach keine andere Wahl als die Flucht in Sachwerte, denn das Geld muss irgendwo investiert werden. Denken Sie also bitte bei Ihren (physischen) Edelmetallen über Gewinnmitnahmen noch nicht einmal nach und stellen Sie sich bei Ihren Champions-Investments auf eine betont vorübergehende Out-Phase ein. Denn Ziel ist ganz klar, im dritten Quartal auf niedrigerem Niveau wieder einzusteigen.


Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: Dies ist das Editorial aus dem boerse.de-Aktienbrief, dem Börsenbrief für die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Wenn auch Sie Ihr Kapital mit diesen Champions-Aktien im Schnitt alle vier Jahre verdoppeln wollen, lade ich Sie herzlich ein, die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe hier kostenlos downzuloaden.

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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