Bike24-IPO: Kann der Fahrradhändler langfristig vom Bike-Boom profitieren?

Dienstag, 29.06.21 11:33
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

in meiner Heimatstadt München zählen „Radler” schon seit Jahren zum Straßenbild. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahm der Trend zum Zweirad bzw. E-Bike jedoch noch weiter Fahrt auf: Immer mehr Mitbürger mieden öffentliche Verkehrsmittel und sattelten aufs Fahrrad um. Zudem sorgten Trends wie Outdoor-Fitness, Nachhaltigkeit sowie ein wachsendes Angebot elektrischer Räder für „Rückenwind”, der die gesamte Branche vorantrieb. So zum Beispiel das Dresdner Unternehmen Bike24, das vergangenen Woche in Frankfurt sein Börsendebüt feierte:

Bike24 kommt nicht recht in die Gänge

Der erste Kurs für die Bike24-Aktie lag bei 15,30 Euro und damit über dem Ausgabepreis von 15 Euro. Durch den Börsengang erlöst Bike24 rund 322 Millionen Euro. Rund 100 Millionen Euro bleiben dem Unternehmen selbst. Mit dem Geld will Firmengründer und -Chef Andrés Martin-Birner die Expansion in andere europäische Länder wie Frankreich und Italien vorantreiben und Logistikzentren aufbauen.

Bis zu 222 Millionen Euro erhält der US-Finanzinvestor Riverside, der 2015 bei dem 2002 gegründeten Unternehmen eingestiegen war und den Börsengang für einen Teilausstieg nutzen will: Riverside halbierte seine Beteiligung auf 35 Prozent. Auf die Option, mehr Aktien zu verkaufen, verzichtete der Investor angesichts des niedrigen Ausgabepreises. Auch Bike24 selbst hatte sich vom IPO ursprünglich mehr erhofft. Der Ausgabepreis lag am unteren Ende der Spanne, die bis 19 Euro reichte – ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage vorab nicht richtig in die Gänge gekommen war. Aktuell notiert die Aktie des Online-Händlers für Premium-Räder und Zubehör bei rund 16 Euro.

Dieser Branchen-Champion punktet auf der Langstrecke

Nach aktuellen Zahlen erzielt Bike24 rund 90 Prozent des Umsatzes mit Fahrradteilezubehör und Bekleidung. In den vergangenen Jahren verbuchten die Dresdener im Schnitt zweistellige Wachstumszahlen und kamen 2020 auf einen Umsatz von knapp 200 Millionen Euro bei einem Betriebsergebnis (Ebitda) von 26,7 Millionen Euro.

Mitunter dank der Corona-Pandemie: Laut einer Erhebung des Zweirad-Industrie-Verbandes wurden im vergangenen Jahr rund fünf Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft und damit fast 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Frage, die sich Bike24-Investoren (in spe) jedoch stellen sollten ist, ob der Online-Fahrradmarkt in Zukunft weiter wachsen wird. Oder, ob Interessenten die teils hochpreisigen Räder doch lieber im stationären Fachhandel testen und kaufen möchten. Ein Branchen-Champion, den die Antwort auf diese Frage wenig tangiert, ist Shimano:

Der traditionsreiche, japanische Konzern ist mit 80 Prozent Marktanteil der global führende Hersteller für mechanischer Fahrradteile. Speziell von Antrieben und Schaltungen, die in High-End-Bikes ebenso zu finden sind, wie im günstigen Baumarkt-Rad. Zudem produziert Shimano auch Fahrrad- und Angelzubehör. Dieses diversifizierte Produktsortiment und die überragende Marktposition von Shimano resultiet in einer langfristig positiven Aktienkursentwicklung: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre erzielten Champions-Investoren eine Performance von im Mittel +17%. Anleger, die vom Bike-Boom profitieren möchten, sollten sich deshalb statt spekulativer Börsenneulinge wie Bike24 lieber langfristig erfolgreiche Branchenvertreter wie Shimano ins Depot legen. Welche insgesamt 100 boerse.de-Aktienbrief-Champions die Konkurrenz seit über zehn Jahren auf die Plätze verweisen, erfahren Sie in zwei boerse.de-Aktienbrief-PDFs, die Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können.

Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

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