Birkenstock IPO: Was Anleger – und LVMH-Investoren – jetzt wissen müssen

Freitag, 18.08.23 16:50
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

zu meiner Jugendzeit in den 1990er-Jahren waren Birkenstocks der Inbegriff von Spießigkeit. Wer Sandalen der Marke trug, war entweder ein Öko oder hatte podologische Beschwerden. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Schuhmarke zu einem hippen Label entwickelt. Als Krönung der Erfolgsgeschichte des Traditionsunternehmens aus Linz am Rhein soll Birkenstock im September in New York an die Börse gehen – und könnte dann mit bis zu zehn Milliarden Dollar bewertet werden.

Von der Gesundheitssandale zum Fashion-Must-have



Die Geschichte von Birkenstock reicht bis ins Jahr 1774 zurück und begann mit dem deutschen Schuhmacher Johann Adam Birkenstock. Im Jahr 1896 wurde „Birkenstock" offiziell als Unternehmen registriert. Zu dieser Zeit begannen Konrad Birkenstock Fußbetten mit flexiblen Kork-Latex-Materialien herzustellen, die eine verbesserte Unterstützung und mehr Tragekomfort boten. Die Technologie wurde kontinuierlich weiterentwickelt und bildete die Grundlage für die heute bekannten und beliebten Birkenstock-Sandalen. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Popularität von Birkenstock in Deutschland, Europa und später auch in den USA. Zunächst waren die Gesundheitssandalen bei Orthopäden beliebt, später dann auch bei Hippies, die die bequemen Treter als Ausdruck ihrer Gegenkultur übernahmen. In jüngster Zeit ist die Nachfrage zudem durch den Barbie-Film angekurbelt worden, da die Hauptdarstellerin Margot Robbie in einer Szene ein Paar rosa Birkenstocks trägt.

Top-Champion LVMH „steht” auf Birkenstock



Über Generationen hinweg blieb Birkenstock ein Familienunternehmen – bis 2021 Bernard Arnaults Private-Equity-Gesellschaft L Catterton sowie die Finanzholding seiner Familie, Financière Agache, die Mehrheitsübernahme des Schuhfabrikanten verkündeten. Jetzt ist Birkenstock ein Teil des Aktienbrief-Champions LVMH, wobei die Brüder Christian und Alex Birkenstock an der Firma beteiligt blieben.

Als LVMH-Chef Bernard Arnault 2021 die Mehrheit an dem urdeutschen Unternehmen erworben hatte, ging ein Aufschrei durch die französische Presse. Denn schließlich sind bequeme Sandalen mit Fußbett in keinster Weise das, was Franzosen mit Eleganz in Verbindung bringen. Doch Arnault würde nicht den größten Luxuskonzern der Welt führen, hätte er nicht in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ein untrügliches Gespür für erfolgreiche Marken bewiesen und diese unter das Dach des Top-Champions geholt. Auch Birkenstock macht sich sehr gut im LVMH-Portfolio, denn der Konzern hat seit der Übernahme kräftig an Wert gewonnen: Bei der Transaktion war Birkenstock knapp fünf Milliarden Euro wert, nach dem Börsengang könnte das Unternehmen wie bereits erwähnt zehn Milliarden Euro schwer sein.

Für Investoren stellt sich die Frage „Birkenstock-IPO oder LVMH-Investment?” eigentlich nicht. Denn wie immer gilt: Börsenneulinge wie Birkenstock haben im Vergleich zu langfristig erfolgreichen Champions-Aktien wie LVMH logischerweise noch keine mindestens zehnjährige, Kurshistorie vorzuweisen, aus der sich Rückschlüsse auf die Anlagequalität ziehen lassen. Die LVMH-Aktie zählt dagegen zu den 13 Champions-Favoriten, in der boerse.de-Aktienfonds und der boerse.de-Weltfonds dauerhaft investieren.

Auf erfolgreiche Investments!

Ihre
Sabine Lembert

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