Bitcoin: Spekulationsobjekt oder Krisenwährung?

Freitag, 07.02.20 16:24
Nach dem Bitcoin-Hype 2017 wurde es erstmal ruhiger um die digitale Währung, deren Kurs 2018 um 75 Prozent abstürzte – von 15.500 Euro auf 3.850 Euro. Doch innerhalb der vergangenen 12 Monate hat sich das Blatt gewendet: der Bitcoin verteuerte sich trotz hoher Volatilität um etwa 173 Prozent und steht momentan bei rund 8.800 Euro.

Hat Bitcoin noch Luft nach oben?


Der plötzliche Kursumschwung hat Experten zufolge mehrere Gründe. Zum einen werden Digitalwährungen langsam aber sicher für eine immer breitere Zielgruppe zugänglich. Während der Kauf- und Verkaufsprozess in den Anfangsjahren enorm zeitaufwändig und kompliziert war, können interessierte Investoren Kryptowährungen mittlerweile relativ einfach über Plattformen wie der BISON-App der Stuttgarter Börse handeln. Oder: an deren Wertentwicklung mittels börsengehandelter Zertifikate partizipieren.

Zum anderen spekulieren manche Anleger schon jetzt auf die baldige Verknappung der Digitalwährung, die den Preis weiter in die Höhe treiben könnte. Im Mai 2020 steht das nächste, sogenannte "Bitcoin-Halving" auf der Agenda, wobei die Belohnung für “Miner” pro "geschürftem" Block halbiert wird. Das ohnehin auf 21 Millionen Bitcoins begrenzte Angebot könnte sich dann tendenziell verknappen, da die Herstellung (Mining) teurer wird.

Ein letzter Grund für einen möglichen Bitcoin-Preisanstieg ist dessen neue “Rolle” als Krisenwährung. Als Anfang 2019 die geopolitischen Spannungen zunahmen und gleichzeitig immer mehr Rezessions-Gerüchte laut wurden, flüchteten Anleger wie gewohnt in den sicheren Hafen Gold. Aber auch institutionelle Investoren suchten nach Alternativen und entdeckten den Bitcoin als spekulative Depotabsicherung.

Echte Werte oder echt wertlos?


Wenn es rund um den Globus kriselt oder die Angst vor dem Corona-Virus die Märkte lähmt, erlebt der Bitcoin - zumindest in jüngster Zeit - einen Kursschub. Ob die Korrelation schwacher Aktienmarkt / starker Bitcoin auch in Zukunft Bestand hat, weiß natürlich niemand. Doch aufgrund seiner strikten Begrenzung kann die Kryptowährung nicht wie Yen, Dollar oder Euro beliebig vermehrt (oder gar manipuliert) werden. Und ist somit ein dezentralisiertes, nicht manipulierbares Wertaufbewahrungsmittel. Allerdings - im Unterschied zu Gold - ohne intrinsischem Wert. Bitcoins sind und bleiben ein für sich genommen wertloser Zahlencode, der irgendwo in der virtuellen Welt aufbewahrt liegt. Gold hingegen kann in Form von Barren oder Münzen im Tresor gelagert, und in Notzeiten als gefragtes, physisches Zahlungsmittel verwendet werden. Auch verliert Gold aufgrund der natürlichen Limitierung und seinem “glänzenden” Ruf vermutlich nie ganz an Wert - was beim Bitcoin nicht ausgeschlossen ist.

Unterm Strich lässt sich sagen: Jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er die ein oder andere Bitcoin-Spekulation wagt. Vorausgesetzt, die langfristige Vermögensplanung steht auf einem soliden Fundament. Im neuen, kostenlosen Leitfaden für den Vermögensaufbau erklären wir Ihnen, wie Sie langfristig an der Börse ein Vermögen aufbauen können. Denn im Gegenteil zum Bitcoin sind Aktien keine Spekulationsobjekte, sondern echte Sachwerte.

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

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