Coinbase: Kurseinbruch nach dem IPO-Meilenstein

Dienstag, 20.04.21 19:17
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Risikofreudige Spekulanten, die vom Kryptowährungs-Boom profitieren möchten ohne direkt in Bitcoin & Co. zu investieren, haben seit vergangener Woche eine Alternative: Aktien der US-Kryptowährungsbörse Coinbase, die seit dem 14. April 2021 an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq gehandelt werden. Das IPO der größten US-Handelsplattform für Cyberdevisen galt als Meilenstein für die gesamte Branche – und entpuppte sich nach der ersten Euphorie für manche Investoren bereits nach wenigen Handelstagen als Kapitalvernichter.

Beim IPO wurden rund 114,9 Millionen Aktien zu einem Referenzpreis von je 250 Dollar angeboten. Kurz nach dem Handelsstart kosteten die Coinbase-Papiere bereits 381 Dollar und stiegen im Tagesverlauf auf bis zu 429 Dollar. Schlussendlich gewann die Coinbase-Aktie an ihrem Börsendebüt über 31% und ging bei 328 Dollar aus dem Handel. Aktuell notiert der Wert bei rund 333 Dollar, was einem Kursverlust von 22,4% gegenüber dem Höchststand entspricht. Über den weiteren Kursverlauf kann nur spekuliert werden, da das Coinbase-Geschäftsmodell „am Tropf” der Kryptowährungen hängt.

Coinbase-Kurs im Sog der Kryptowährungen

Auf der 2012 gegründeten Plattform können sich Krypto-Käufer und Verkäufer ein Konto einrichten, ihre Coins verwahren, gegen Transaktionsgebühren handeln und in traditionelle Währungen umtauschen. Rund 43 Millionen Kunden aus über 100 Ländern nutzen Unternehmensangaben zufolge bereits Coinbase. 2020 meldete der Handelsplatz Einnahmen von etwa 1,3 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 322 Millionen Dollar. 2019 hatte Coinbase noch 30 Millionen Dollar Verlust erwirtschaftet.

Das Geschäftsmodell des US-Unternehmens steht und fällt jedoch mit dem Bitcoin-Kurs. Prinzipiell sind hohe Handelsvolumen gut für die Plattform, weil dadurch mehr Transaktionserlöse erzielt werden. Wenn der Kurs der „Leitwährung” Bitcoin jedoch zu stark schwankt, kann dies dazu führen, dass Investoren den Markt entweder ganz verlassen, oder den Handel ruhen lassen, bis sich die Lage stabilisiert. Deshalb führte der „Blitz-Crash” des Bitcoin, der vergangenen Montag zeitweise um 20% eingebrochen war, auch zu einem Kursverlust der Coinbase-Aktie.

Verbote, Regularien und Wettbewerb belasten

Neben dem Risikofaktor Volatilität gibt es aktuell auch Gegenwind vonseiten der Politik: Das US-Finanzministerium plant, verstärkt gegen die Verwendung von Kryptowährungen zur Geldwäsche vorzugehen. Zudem könnte nach der Türkei bald auch Indien Zahlungen mit Bitcoin & Co. komplett verbieten.

Skeptiker warnen auch davor, dass Coinbase – nach dem Vorbild der Börse Stuttgart – Konkurrenz von konventionellen Handelsplätzen, wie dem New York Stock Exchange oder der Nasdaq bekommen könnte.

Aufgrund der zahlreichen Risiken und hohen Volatilität eignet sich die Coinbase-Aktie – wie übrigens alle IPOs – nicht als langfristige Geldanlage. Wenn Sie an der Börse überdurchschnittliche Gewinne erzielen möchten, ohne Ihr Vermögen zu „verzocken”, dann „investieren” Sie am besten etwas Lesezeit: „Der Leitfaden für Ihr Vermögen”, den Sie hier kostenlos und unverbindlich anfordern können, erklärt Ihnen alle wichtigen Börsen-Basics und unterstützt Sie so dabei, Ihre persönlichen Anlageziele zu erreichen.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen, entspannten Börsentag,

Ihre Miss boerse.de

Miss boerse.de gehört zum Team des Aktien-Ausblicks, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Der Aktien-Ausblick informiert von Montag bis Samstag über...

Unsere Mission