Daimler: Neuer Name, neue Perspektive?

Montag, 31.01.22 11:04

Daimler: Neuer Name, neue Perspektive?

Am 1. Februar besiegelt der Stuttgarter Autohersteller den jahrelangen Konzernumbau mit einer Namensänderung: Die Daimler AG wird sich offiziell von ihrem Firmennamen verabschieden und dann Mercedes-Benz Group AG heißen. Das Lkw-Geschäft Daimler Truck wurde bereits Ende vergangenen Jahres abgespalten und ist ebenfalls börsennotiert. Mercedes-Benz selbst konzentriert sich nun auf das Geschäft mit Autos und Vans. Intern wurde die Umbenennung übrigens bereits am 29. Januar vollzogen, weil der Tag eine besondere Bedeutung für den Konzern hat. Vor 136 Jahren, am 29. Januar 1886, reichte der Autopionier Carl Benz sein Patent für ein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ ein. Dieser Motorwagen Nummer 1 war das erste von Carl Benz gebaute Automobil mit Verbrennungsmotor.

 

Daimler: Luxus läuft

 

Seit diesem Meilenstein hat sich Daimler bzw. die Mercedes-Benz Group AG zu einem der weltweit führenden Luxus-Autohersteller entwickelt, dessen Strahlkraft durch den Namenswechsel betont werden soll, wie Vorstandschef Ola Källenius vor Kurzem erklärte: „Wir sehen, dass die Aufmerksamkeit für Mercedes in den letzten 12 bis 18 Monaten gestiegen ist". Die Stern-Marke war auch Experten zufolge im vergangenen Jahr sehr wertvoll. Im Rahmen des „Interbrand Best Global Brands” Ranking wurde Mercedes 2021 mit knapp 51 Milliarden Dollar bewertet und branchenweit nur vom japanischen Konkurrent Toyota übertrumpft.

 

Dass Luxus selbst in Krisenzeiten „hoch im Kurs steht” sieht man auch am neu verhängten, befristeten Bestellstop für die Mercedes G-Klasse. Die Nachfrage nach dem eckigen Statussymbol für Städter ist so hoch, dass das Unternehmen bis 2024 damit beschäftigt sein wird, die bestehenden Bestellungen abzuarbeiten. Der Geländewagen-Trend ist ungebrochen. Und das, obwohl die G-Klasse im Mittel auf 100 Kilometer rund elf Liter und als sportliche AMG-Variante sogar 16,4 Liter verbraucht. Im Laufe der nächsten Jahre möchte Daimler deshalb eine umweltfreundliche, vollelektrische Version des Fabrikats auf den Markt bringen, die an Mercedes Elektrifizierungsstrategie anknüpft.

 

Mercedes: Autonom und elektrisch in die Zukunft

 

Bis 2025 sollen bis zu 50 Prozent der verkauften Fahrzeuge der Stuttgarter Stromer sein. Die E-Auto-Offensive beinhaltete sowohl eine besonders effiziente Produktion, als auch Fahrzeuge mit hoher Reichweite. So hat Mercedes-Benz vor Kurzem das neue Elektro-Forschungsauto EQXX vorgestellt, das im normalen Straßenverkehr mit einer einzigen Batterieladung mehr als 1000 Kilometer weit fahren könnte. Bis diese Vision Wirklichkeit wird, könnten allerdings noch zwei bis drei Jahre vergehen. Autonomes Fahren wird bei Daimler dagegen schon diesen Sommer Realität:

Der Konzern mit dem Stern hat die weltweit erste behördliche Freigabe für hochautomatisiertes Fahren (Level 3) erhalten und nähert sich damit dem Traum vom Roboterauto (Level 5). Einige Käufer der neuen S-Klasse oder des EQS können sich deshalb schon in ein paar Monaten bei Stau oder stockendem Verkehr autonom über deutsche Autobahnen chauffieren lassen.

„Autonomes Fahren ist ein unglaubliches Potenzial für die Zukunft", kommentierte Konzernchef Ola Källenius die neueste Entwicklung. Ob die Daimler-Aktie ebenfalls das Zeug zum Langstreckenläufer hat, bleibt allerdings abzuwarten: Trotz der jüngsten Kursgewinne sollten sich Investoren darüber im Klaren sein, dass die Daimler-Aktie im Zehn-Jahre-Mittel hochvolatil unterwegs war und aktuell in etwa auf dem Niveau von 2015 notiert.

 

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Ich wünsche Ihnen einen entspannten, erfolgreichen Börsentag,

 

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