Das Ende der Eurozone - Liquidität wird wieder wichtiger

Wednesday, 23.05.18 15:22

Im April 1998 habe ich in meinem Vortrag an der Boston University sehr deutlich gewarnt, dass der Euro nicht funktionieren kann. Ich war damals nicht der einzige - die von mir sehr geschätzten Professoren Karl-Albrecht Schachtschneider, Wilhelm Hankel und Joachim Starbatty klagten sogar gegen den Euro. Aber insgesamt überwog doch der Optimismus bei weitem. Analytiker wie Hans Werner Sinn und Markus Krall wurden erst später zu Euroskeptikern.

Nun leitet Italien das Ende der Eurozone ein

Die neue Koalition, die wohl die Regierung bilden wird, will einen Schuldenerlass von 250 Milliarden Euro. Schon bislang haben europäische Union und Europäische Zentralbank unter Mario Draghi eine kaum versteckte Umverteilungspolitik von den Bürgern der Nordländer zu den Südländern betrieben.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien liegt zum Beispiel bei 31 Prozent, in Spanien bei 36 und in Griechenland bei 41. Und das sind die offiziellen Zahlen. Kein Wunder, dass die jungen Menschen bis zum Alter von durchschnittlich 30 Jahren zuhause bleiben (müssen). Der Euro schickt eine ganze Generation in die Perspektivlosigkeit. Die Technokratenregimes, die Italien seit dem Abtritt Berlusconis regiert haben, haben hieran nichts geändert.

Die ökonomischen Ungleichgewichte in der Eurozone bestehen unvermindert fort. Die politischen Spannungen steigen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Eine Schlussfolgerung drängt sich aber auf...

Liquidität wird wieder wichtiger

Auch in meinen Fonds erhöhe ich seit Jahresbeginn den Cash-Bestand deutlich. Aktuell halte ich im Max Otte Multiple Opportunities Fund mehr als 12,4% an flüssigen Mitteln. Tendenziell möchte ich diese Quote in den Sommer hinein noch weiter erhöhen. Das bedeutet aber nicht, dass ich auf der Käuferseite untätig bleibe. Trotz allem bot sich auch im April noch die eine oder andere Gelegenheit.


Auf gute Investments,

Ihr
Max Otte
maxotte.de

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Hinweis/Disclaimer:
Max Otte berät, beziehungsweise Unternehmen, an denen Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.

Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.



Den Titel als Dipl.-Volksw. erhielt Max Otte 1989 durch den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Universität Köln. 1991 erlangte er den Titel Master of Arts in Public Affairs an der...

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