Das marode Finanzsystem schiebt die Sachwert-Hausse

Mittwoch, 30.06.10 15:44

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,


wie wohl Geschichtsschreiber einmal über die Euro-Turbulenzen von 2010 urteilen werden? Das 750-Milliarden-Rettungspaket der EZB war möglicherweise das Todesurteil für den Euro (siehe meine Kolumne „Währungsreform“). In ihrem soeben veröffentlichten Monatsbericht für den Mai schreibt die EZB nun, dass es keine andere Alternative gegeben habe. Zur Erinnerung:


Der Dax hatte in der ersten Mai-Woche knapp 8% verloren (von 6200 auf 5655) und sprang dann am Montag, dem 10.05., mit einem Plus von 5,3% wieder bis zur 6000er Marke zurück. Dieser (psychologische) Befreiungsschlag bedeutete den größten Tagesgewinn seit 13 Monaten, ausgelöst vom überraschenden Wochenendbeschluss der EZB, künftig EU-Staatsanleihen zu erwerben. Denn die Märkte schienen damals kurz vor „Lehman II“ gestanden zu haben. - Zwar mit anderen Auslösern, aber ähnlichen Gefahren für unser Finanzsystem.


So habe laut EZB der Vertrauensverlust mit rasender Geschwindigkeit vom Anleihe- auf den Interbankenmarkt übergegriffen und in der Folge die Aktien- und Devisenmärkte erfasst. Es drohte der Supergau, da plötzlich nur noch Bundesanleihen liquide gewesen seien, weshalb zwei oder mehr große Euro-Banken unmittelbar vor dem Zusammenbruch gestanden sein sollen...


Die radikale Ankündigung den Euro in seiner bisherigen Form mit aller Macht verteidigen zu wollen, hatte Druck aus dem Kessel genommen. Damit wurde indes nur Zeit gewonnen, da niemand einen wirklichen Plan hat, wie die finanziellen Zeitbomben jemals entschärft werden könnten. Die ständige Ausweitung der Differenz von Geldmenge zu Gütermenge gleicht der Zahnpasta, die einfach nicht mehr zurück in ihre Tube kommt. Bitte richten Sie genau darauf Ihre Investments aus:


Denken Sie langfristig und setzen Sie alleine auf Top-Aktien (bei intakten Aufwärtstrends) sowie Edelmetalle (in allen Korrekturen), aber keinesfalls auf Anleihen. Es ist geradezu ein Wahnsinn, dass sich die Umlaufrendite auf Rekordtief befindet, die Staatsverschuldung aber auf Rekordhoch. Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit werfen heute eine Rendite von gerade 2,6% ab, während Sie mit Champions alleine schon Dividenden-Renditen von 3%/4% kassieren können, was für Sie als Aktionär ein herausragendes Chance/Risiko-Verhältnis ergibt. Zumal:


Die Weltkonjunktur gewinnt an Dynamik und die Unternehmen haben einen neuen Gewinnzyklus eingeschlagen. Damit bestehen beste Chancen für in 2011 steigende Dividenden sowie wachsende Risiken anziehender Zinsen, also fallender Anleihenotierungen. Konsequenz:

Unser Finanzsystem ist marode, aber die Sachwert-Hausse wird weitergehen, allein schon, weil es an Flucht-Alternativen fehlt.
 
Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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