Deliveroo: Milliarden-IPO mit Beigeschmack

Donnerstag, 25.03.21 15:37
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

mit dem britischen Essens-Lieferdienst Deliveroo strebt ein weiterer „Corona-Profiteur” an die Börse, der aus dem aktuell positiven Marktsentiment Kapital schlagen möchte. Nach dem Vorbild von Delivery Hero (mittlerweile sogar Dax-notiert), HelloFresh und Just Eat Takeaway.com plant Deliveroo möglicherweise Anfang April ein Milliarden-IPO in London. Doch ehe Sie „beherzt zugreifen”, lohnt sich ein Blick über den Tellerrand:

Milliardenschwerer Börsengang


Der britische Essens-Lieferdienst plant bei seinem Börsengang 385 Millionen Aktien auszugeben, was einer geschätzten Marktkapitalisierung von 7,6 bis 8,8 Milliarden Pfund entspräche. Dabei beinhaltet die Neuemission zwei Arten von Aktien: Typ A für den Verkauf an Anleger und Typ B ausschließlich für den Gründer und Chef des Unternehmens, Will Shu. Jede Aktie vom Typ B gewährt ihm demnach 20 Stimmen – damit will Shu die Kontrolle über den Kurs von Deliveroo behalten. Das Unternehmen bietet die Aktien in einer Preisspanne von 3,90 bis 4,60 Pfund je Papier an.

Deliveroo liefert rote Zahlen

Frisches Kapital wird auch dringend benötigt, denn Deliveroo lieferte im vergangenen Jahr trotz „Rückenwind” durch die Corona-Pandemie rote Zahlen. Das 2013 gegründete Unternehmen, das sich 2019 überraschend aus Deutschland zurückgezogen hatte, fuhr unter dem Strich einen Verlust von 226 Millionen Pfund ein. Das grenzte fast schon ein Kunststück, zumal Deliveroos abgewickeltes Bestellvolumen aufgrund der weltweiten Restaurant-Schließungen und Ausgangsbeschränkungen 2020 um nahezu zwei Drittel auf 4,1 Milliarden Pfund zugelegt hatte. Der Umsatz aus dem Tagesgeschäft kletterte sogar um 57,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Pfund. Gut die Hälfte des Geschäfts machte das Unternehmen dabei in Großbritannien und Irland, ist aber auch international stark aufgestellt. Deliveroo beschäftigt eigenen Angaben zufolge gut 2000 Mitarbeiter und arbeitet in zwölf Märkten und 800 Städten mit über 100.000 selbstständigen Auslieferern zusammen.

Aber der Essenslieferdienst-Markt ist hart umkämpft. Neben den bereits erwähnten Branchengrößen Just Eat Takeaway und Delivery Hero drängen auch Fahrdienste wie z.B. Uber (Eats) auf den Markt, der schmale Margen verspricht und nur Platz für wenige Anbieter lässt. Deshalb müssen Deliveroo & Co. mitunter enorme Summen für Marketing, Innovation und Expansion in die Hand nehmen, die teils durch Börsengänge finanziert werden.

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