während der aktuelle
Crash bei Bitcoin, Ethereum und Co. vielen Krypto-Anlegern die Schweißperlen auf die Stirn treiben dürfte, läuft auf dem Kunstmarkt ein anderer Hype, der zum Beispiel zurzeit in München unter dem Titel „NFT-Mai 2022“ in Form eines Festivals für NFTs in der Kunst gefeiert wird. Doch das Gedöns um NFTs nimmt zum Teil schon absurde Formen an und erinnert stark an die
Tulpenmanie im 17. Jahrhundert in den Niederlanden, als der Preis einer Tulpenzwiebel in der Spitze den Wert eines Hauses in bester Amsterdamer Innenstadtlage überstieg. Zur Erklärung:
Bei NFTs („Non fungible Tokens“) handelt es sich um einzigartige, mittels Blockchain-Technologie verschlüsselte Dateien, die den Besitz von Vermögensgegenständen wie z.B. Kunst digital abbilden. Damit verbunden ist aber nicht der physische Besitz eines Kunstwerkes, sondern ein in unterschiedlichsten Ausprägungen definiertes handelbares Recht. Die Idee dahinter besteht darin, einer Sache, auch wenn sie in der realen Welt physisch gar nicht existiert, einen Wert zuzuordnen, weil sie einfach nachgefragt wird. Der Käufer eines Kunst-NFTs erwirbt also nicht das Kunstwerk selbst, sondern eine nicht reproduzierbare Datei, die – vereinfacht gesagt – den Besitz einer digitalen Version von Kunst oder Sammelgegenständen verbrieft. So weit so kompliziert und die Fantasie der Krypto-Geschäftemacher kennt bei NFTs kaum Grenzen. Konkret:
Geschäftemacherei mit dem NFT-Hype am Kunstmarkt
In einen NFT lässt sich alles Mögliche und auch scheinbar Unmögliches packen. Entscheidend ist lediglich, dass der NFT mit einer durch die Blockchain garantierte Einzigartigkeit handelbar ist. Allein das sorgt für teilweise astronomische Preise und macht den NFT-Markt zu einer Spielwiese für Spekulanten. So wurde im März 2021 bspw. ein NFT auf einen virtuellen Landstrich aus dem Sammelmonster-Spiel Axie Infinity für 1,5 Millionen (reale) Dollar verkauft. Fast zeitgleich brachte das Auktionshaus Christies ein NFT-Kunstwerk des bis dahin auf Social Media zwar populären aber ansonsten praktisch unbedeutenden Digitalkünstlers Beeple für 69 Millionen Dollar unter den Hammer. Durch diese spektakuläre Versteigerung wurde der NFT-Boom am Kunstmarkt erst richtig losgetreten, an dem sich mittlerweile auch renommierte Museen und Ausstellungshäuser eifrig beteiligen. Um dabei Reibach zu machen, werden bspw. digitale Kopien von berühmten Meisterwerken oder Teile davon in Form von NFTs angeboten. Ein Beispiel:
Klimt-NFT: 1850 Euro für ein Schnipsel einer digitalen Kopie
Vor wenigen Monaten, im Februar 2022, zerlegte das Wiener Belvedere eine hochauflösende digitale Kopie (!) des berühmten aber unverkäuflichen Bildes „Der Kuss“ von Gustav Klimt in 10.000 Einzelteile und offerierte diese Fragmente in Form von NFTs zum Preis von je 1850 Euro zum Kauf. Ein gutes Geschäft für das Belvedere, das mit dieser Geldbeschaffungsaktion bislang rund 4,4 Millionen Euro einsammeln konnte. Doch was haben die NFT-Käufer davon?
Die Klimt-NFTs bilden jeweils ein Zehntausendstel einer digitalen Kopie des berühmten 180 cm x 180 cm großen Gemäldes ab. Der stolze NFT-Besitzer kann also ein paar Quadratmillimeter der digitalen Kopie des Bildes sein eigen nennen. Stellt sich die Frage nach dem Sinn, ein digitales Schnipsel für einen vergleichsweise horrenden Preis zu kaufen. Denn von Kunstgenuss kann dabei wohl keine Rede sein, zumal es zu diesem Zweck wohl bessere und günstigere Möglichkeiten gäbe. So ist bspw. ein hochwertiger Kunstdruck des ganzen Klimt-Gemäldes in Originalgröße bereits für einen Bruchteil des NFT-Preises bei amazon erhältlich. Bleibt als Motiv für den Kauf des digitalen Schnipsels nur die Spekulation auf eine eventuelle Wertsteigerung des NFTs. Das ging aber in dem Fall bislang gründlich daneben. Denn aktuell werden die Klimt-NFTs auf der NFT-Plattform Opensea durchschnittlich für umgerechnet rund 650 Euro gehandelt. Also ein Wertverlust von 65% binnen drei Monaten. Das heißt:
Wenn es um Kunst geht, dann empfiehlt es sich viel eher, ein erschwingliches Original zum Beispiel eines jungen Künstlers physisch zu kaufen. Sollte die erwartete Wertsteigerung nicht eintreten, dann kann man sich zumindest dauerhaft über den Anblick des Kunstwerkes erfreuen. Sollte hingegen Geldanlage im Vordergrund stehen, dann gilt es, einen weiten Bogen um Kryptowährungen oder NFTs zu machen und vielmehr auf solide Sachwerte wie
Champions-Aktien oder Gold zu setzen. Denn durch den Kauf von Champions-Aktien oder Anteilen an den
boerse.de-Fonds wird Mitbesitz an real existierenden, langfristig erfolgreichen Unternehmen erworben. Und im Gegensatz zu NFTs verbrieft der mit physischem Gold unterlegte
boerse.de-Gold-ETC (WKN: TMG0LD) das Recht auf die jederzeitige Auslieferung in Form der wunderschönen
boerse.de-Goldmünzen. Detaillierte Informationen dazu gibt es unter
www.boerse-gold.de, und alles zum Thema Geldanlage, Vermögensaufbau und Vermögensschutz finden Sie in unserem
Leitfaden für Ihr Vermögen, den wir Ihnen gerne
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Mit den besten Empfehlungen
Ihr
Thomas Driendl
Börsenverlag-Redaktion
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