investiert bleiben, oder Gewinne sicherstellen? Stellen Sie sich nach den jüngsten turbulenten Börsentagen diese Frage? Es geht ja um einiges: In diesem Jahr verwöhnten uns die Aktienbörsen wieder einmal mit zweistellig-prozentualen Gewinnen. Wer verzichtet schon gern auf solche Gewinne? Wenn wir die Börsenzukunft exakt vorhersagen könnten, fiele die Entscheidung leicht. Aber eine Kristallkugel ist gar nicht nötig: Orientieren wir uns stattdessen an Fakten und an dem, was uns die Börsengeschichte lehrt.
Viele solcher aufschlussreichen Daten finden Sie in unserem „
Leitfaden für Ihr Vermögen“. Doch hier sind schon einmal die drei wichtigsten Erkenntnisse aus den vergangenen hundert Jahren Börsengeschichte.
Am Aktienmarkt geht es öfter aufwärts als abwärts
Langfristig kennt die Aktienbörse nur den Weg nach oben. Das sieht man sofort, wenn man einen Blick auf die Kursentwicklung von
Dax,
Dow Jones oder anderen wichtigen Aktienindizes in den vergangenen Jahrzehnten wirft. Natürlich vollzieht sich dieser lange Aufstieg nicht ohne Pausen und zwischenzeitliche Rückschritte.
In den vergangenen knapp 35 Jahren seit Anfang 1990 kam es beim Dax-Index 54 Mal zu einer Korrektur, die höher lag als der gut sechsprozentige Rückgang vom 30. Juli auf den 5. August. Im Durchschnitt bedeutete das jeweils einen Kursrückgang von 13,6 Prozent. Allerdings: In der anschließenden Aufwärtsbewegung wurden diese Rücksetzer fast immer mehr als ausgeglichen: Auf die Korrekturen folgte im Schnitt ein Kursanstieg von rund 26 Prozent.
Für den amerikanischen Aktienmarkt gibt es mit dem Dow Jones ein noch weiter zurückreichendes Barometer – dessen Entwicklung bestätigt den Trend. In den vergangenen 128 Jahren beendete der Dow das Jahr 44 Mal mit einem Verlust. Dem gegenüber stehen 84 Jahre, in denen der Index einen Gewinn verzeichnete. In den vergangenen 128 Jahren standen also jedem Verlustjahr ziemlich genau zwei Gewinnjahre gegenüber.
Und diese Gewinne waren übrigens oft beachtlich: In knapp der Hälfte der vergangenen 128 Jahre ergab sich beim Dow ein Jahresgewinn von mehr als zehn Prozent. Verluste von mehr als zehn Prozent gab es dagegen nur in 22 Jahren. Jahresverlust von mehr als 20 Prozent ließen sich sogar nur in zehn der vergangenen 128 Jahre beobachten. Gewinne von mehr als 20 Prozent kamen dagegen mehr als dreimal so oft vor, nämlich in 34 Jahren.
Ausdauer zahlt sich bei der Aktienanlage aus
Diese Statistik zeigt eindrücklich, dass die Wahrscheinlichkeit, mit einem diversifizierten Aktienportfolio Geld zu verdienen, höher ist, als die Wahrscheinlichkeit, Geld zu verlieren. Eigentlich ist Geld verdienen mit Aktien also ganz einfach. Trotzdem machen wir uns immer wieder Gedanken darüber, wie sich Kursrückgänge umschiffen lassen – um so eine noch höhere Rendite zu erwirtschaften.
Doch auch hier spricht die Statistik dafür, dass es langfristig am aussichtsreichsten ist, einfach investiert zu bleiben. Denn nur Glückspilze erwischen den optimalen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf. Häufig verkauft man ja nicht am Hoch, sondern erst, wenn die Kurse schon eine Zeit lang gefallen sind. Gleiches gilt für den (Wieder-) Einstieg. In aller Regel werden neue Positionen erst eröffnet, wenn die Kurse schon einige Zeit gestiegen sind.
Und genau darin liegt die Krux: Durch diese Timing-Versuche verpassen wir leicht die besten Börsentage, denn diese liegen häufig mitten in einer Baisse oder kurz dahinter. Langfristig macht der Verzicht auf diese Gewinnertage einen großen Unterschied. Wer seit Anfang 1988 kontinuierlich im Dax investiert ist, kommt bis heute auf eine durchschnittliche Rendite von 8,3 Prozent p.a. Wer dagegen nur die zehn besten Tage verpasste, muss sich mit 5,8 Prozent pro Jahr zufriedengeben.
Der Ausschluss der 20 besten Tage resultierte in den vergangenen mehr als 36 Jahren sogar in einer mittleren Jahresrendite von nur 4,0 Prozent p.a. Das ist nicht einmal die Hälfte von dem, was ein durchgehendes Investment gebracht hätte. Ähnlich stellt sich die Lage beim Dow Jones dar.
Bei Aktienanlage und Vermögensaufbau zählt ein solides Fundament
In der Vergangenheit hat sich also Durchhaltevermögen für langfristige Anleger ausgezahlt. Anders ausgedrückt: Es kommt weniger darauf an, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen, sondern langfristig dabei zu bleiben: Zeitraum schlägt Zeitpunkt.
Allerdings beziehen sich die zuvor genannten Zahlen alle auf den Gesamtmarkt. Bei einzelnen Aktien sieht die Situation anders aus. Bei Einzelwerten ist nicht gesagt, dass sie langfristig immer nach oben streben. So notiert bspw. die Commerzbank-Aktie heute rund 95% unter ihren Tops aus dem Jahr 2000.
Der wichtigste Grundstein für langfristigen Börsenerfolg ist deshalb die Wahl der richtigen Aktien und ein diversifiziertes Portfolio. Es gilt, die Aktien herauszufiltern, die das eingesetzte Kapital dauerhaft vermehren. Nach dem Motto „Gegessen, getrunken und geputzt wird immer!“ investiert der
boerse.de-Aktienfonds in 33 Champions, die sich nach unserer Einschätzung besonders gut als Fundament für den langfristigen Vermögensaufbau eignen.
Diese 33 Vermögensaufbau-Champions zeichnen sich durch sehr starke Marken aus, sind zumeist Marktführer und besitzen damit nachhaltige Wettbewerbsvorteile. Dabei verdienen die Aktienfonds-Champions weitgehend unabhängig vom Konjunkturverlauf Geld, da ihre Produkte regelmäßig benötigt werden.
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Georg Kling
boerse.de Vermögensverwaltung GmbH
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