Dividenden sind die besseren Mieten – und erstklassige Dividendenaktien die idealen „Mieter“ im Depot

Freitag, 25.04.25 10:00

 

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

das Markenzeichen des amerikanischen Präsidenten ist die kalkulierte Unberechenbarkeit, gepaart mit einer ordentlichen Portion Angriffslust. Niemand weiß, was Donald Trump als Nächstes sagt bzw. auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Und vor allem weiß niemand, ob morgen noch gilt, was heute angekündigt wurde. Für politische Talkshows mag das ein Garant für hohe Einschaltquoten sein, der amerikanische Präsident hat ja bekanntermaßen auch ein ausgesprochenes Faible fürs Fernsehen. Für Anleger ist das vor allem eines: sehr anstrengend.

Viele Einkommensinvestoren denken daher vielleicht gerade wieder über andere Optionen wie Immobilien nach. Ich bin dennoch weiterhin davon überzeugt, dass Dividenden langfristig die bessere Wahl sind, denn „Betongold“ ist mit etlichem Aufwand verknüpft. Als Vermieter müssen Sie sich um Instandhaltungen kümmern, Reparaturbedarf kann auch zu ungünstigen Zeiten anfallen. Mit Pech haben Sie Mieter, die regelmäßig Probleme verursachen, weswegen es sich lohnt, vor Vertragsschluss ganz genau hinzuschauen (das sollten Sie natürlich auch bei Aktien tun). Ein Mietverhältnis lässt sich jedoch nicht so leicht wieder auflösen, während Sie das bei Beteiligungen an Unternehmen mittlerweile mit ein paar Klicks erledigen können.

Es ist allerdings gar keine schlechte Idee, Dividendenaktien so auszuwählen wie die zukünftigen Bewohner der Immobilie. Ein Vergleich:

Es handelt sich um einen zuverlässigen Zahler



Der ideale Mieter überweist die Mietzahlung zuverlässig, nichts ist lästiger, als dem Geld hinterherlaufen zu müssen. Deshalb sind heute vor allem in Gegenden, in denen freier Wohnraum Mangelware ist, mittlerweile Bewerbungsmappen üblich, mit denen die Wohnungssuchenden diese Eigenschaft nachweisen wollen: durch eine SCHUFA-Auskunft, eine Bescheinigung über Mietschuldenfreiheit oder auch eine schriftliche Empfehlung des bisherigen Vermieters.

Bei Dividendenaktien ist der Aufwand geringer, denn die Auszahlungshistorie ist öffentlich. Union Pacific zählt zum Beispiel zu den verlässlichsten Dividendenzahlern der Welt. Seit 1899 schüttet der Eisenbahn-Champion Jahr für Jahr eine Dividende aus. Mit einem der größten Güterbahnnetze Nordamerikas gehört Union Pacific zum Rückgrat der US-Logistik. Aktionäre konnten davon profitieren, innerhalb der vergangenen Dekade legte der Kurs im Mittel um jährlich 10% zu, die aktuelle Dividendenrendite beträgt 2,5%.

Es ist eine gute wirtschaftliche Basis vorhanden



Um zuverlässig Miete zahlen zu können, braucht es eine gute wirtschaftliche Grundlage. Deshalb gehören zu den Informationen, die bei einem potenziellen Mieter nachgefragt werden, auch Auskünfte über Einkommen und Beruf, inklusive der entsprechenden Gehaltsnachweise.

Natürlich gilt auch bei Unternehmen: Nur wer fundamental gut aufgestellt ist, kann nachhaltig Dividenden ausschütten, ohne auf strategische Reserven rückgreifen zu müssen oder gar die Substanz anzugreifen. Wir ermitteln die fundamentale Klasse eines Unternehmens mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse, denn langfristig ist der Kurs stets ein Spiegel der wirtschaftlichen Realität. Die nach dieser Methode besten 100 Unternehmen erhalten den Titel „Champion“.

Dazu gehört zum Beispiel die Deutsche Börse. Mit einer hohen operativen Effizienz und einer konservativen Finanzpolitik steht das Unternehmen für Stabilität und Kontinuität, was sich auch in der Kursentwicklung niedergeschlagen hat. Im Mittel erzielten Anleger innerhalb der vergangenen Dekade mit der Aktie ein Plus von 13% per annum. Darüber hinaus schüttet die Deutsche Börse seit ihrem Börsengang im Jahr 2001 Gewinne aus. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 1,4%.

Geht sorgsam mit dem Kapital um



Ein idealer Mieter ist auch jemand, der pfleglich mit der Wohnung (also dem Kapital des Vermieters) umgeht. Im besten Falle wird die Substanz sogar aufgewertet, statt diese „abzuwohnen“.

Langfristig orientierte Anleger in Dividendenaktien sollten ebenfalls auf Unternehmen setzen, die sorgsam mit dem Kapital umgehen. Milliardenschwere Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme, ein hoher Schuldenstand und strategische Fehlentscheidungen haben zum Beispiel die finanzielle Substanz von Bayer (boerse.de-Aktien-Rating D) stark belastet und die Dividende musste auf ein Minimum gesenkt werden. Durchschnittlich 16% p.a. verlor die Aktie in den vergangenen zehn Jahren an Wert.

Ganz anders sieht es bei der Münchener Rück aus: Die enorme Finanzkraft des Champions ermöglicht es, selbst Extremereignisse abzufedern. Der Rückversicherer verfügt über eine der weltweit besten Datenbanken zur Risikobewertung, und durch die globale Präsenz kann das Unternehmen Risiken breit streuen. Diszipliniert ist die Münchener Rück auch beim Thema Gewinnausschüttung: In normalen Jahren soll die Dividende durchschnittlich um etwa 5% steigen, bei besonderen Schadenbelastungen soll das Vorjahresniveau beibehalten werden. Das aktuelle Verhältnis von Gewinnausschüttung zu Kurs beträgt 3,3%, aber auch ohne Berücksichtigung der Dividende konnte der Wert glänzen. Innerhalb der vergangenen Dekade legten die Anteilsscheine im Mittel um 13% p.a. zu.

Erhöht freiwillig die Zahlungen?



Dass Mieter freiwillig ihre Zahlungen Jahr für Jahr erhöhen, wird wohl ein Traum aller Vermieter bleiben. Bei erstklassigen Dividendenaktien ist dies aber Realität, weswegen ich diese Anlagekategorie besonders mag. Union Pacific steigert zum Beispiel seit 18 Jahren die Dividende, bei der Deutschen Börse ist dies seit 2016 der Fall. Es gibt aber auch Champions, die noch viel längere Zeiträume vorweisen können, so zum Beispiel Illinois Tool Works (ITW), ein Hersteller für spezialisierte Industriekomponenten. Das Unternehmen erhöht seine Ausschüttungen seit 1964 ununterbrochen. In den vergangenen zehn Jahren legte die Aktie im Mittel um 10% p.a. zu, die aktuelle Dividendenrendite beläuft sich auf 2,6%.

Falls Sie meine Begeisterung für Dividendenaktien teilen und eine Auswahl an Einzelaktien selbst treffen möchten, helfen wir Ihnen im boerse.de-Aktienbrief mit konkreten Empfehlungen gern weiter. Die aktuelle Ausgabe können Sie hier ganz unverbindlich und gratis lesen. Alternativ bietet sich der boerse.de-Dividendenfonds als fertige Lösung an. Dieser investiert transparent, regelbasiert und innovativ mit einem kombinierten Anlagekonzept in Aktien, die sich durch eine hohe Beständigkeit im Kursverlauf sowie eine attraktive Dividendenpolitik auszeichnen. Ausführliche Informationen finden Sie im kostenlosen White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds: Konzeption und Funktionsweise“.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

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