Dividendenaktien und Wachstumsaktien: zwei Seiten derselben Medaille

Donnerstag, 05.09.24 16:51
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

die folgende Debatte scheint weit verbreitet: Was ist die bessere Alternative fürs Depot, Dividenden- oder Wachstumsaktien? Hinter Wachstumsaktien stecken meist jüngere Unternehmen, die in Branchen mit hohem Steigerungspotenzial tätig sind. Diese Firmen behalten ihre Gewinne (fast) vollständig ein, um die Ausweitung des Geschäfts zu finanzieren. Mit hohen Wachstumsraten verbunden sind häufig ein relativ schnell steigender Aktienkurs und somit satte Kapitalgewinne für die Anteilseigner, aber auch ein höheres Risiko.

Dividendenaktien gehören hingegen meist zu etablierten Unternehmen und gelten eher als „langweilig“. Ein größerer Gewinnanteil wird an die Aktionäre ausgeschüttet, Anleger erhalten somit ein regelmäßiges Einkommen. Zuverlässige Dividendenzahlungen können auf eine finanzielle Stärke der Firma hindeuten, was vom Markt häufig mit einer positiven Kursentwicklung honoriert wird. Diese Signalwirkung gehört zu den Top-Antworten bei der Frage, warum überhaupt Dividenden ausgeschüttet werden. Letztlich sollte es jedoch immer darauf ankommen, ob und zu welchem Grad das Unternehmen den erwirtschafteten Gewinn sinnvoll in weitere profitable Projekte reinvestieren kann:

Wachstumsaktien: Gewinn kann sinnvoll in Geschäftserweiterung investiert werden



Wenn ein Unternehmen in der Lage ist, das Kapital in Projekte mit einer hohen Rendite zu investieren, die über den Kapitalkosten oder den von den Aktionären geforderten Renditen liegen, sollte es das Geld im Unternehmen einbehalten. Dies kann langfristig zu einer höheren Bewertung führen und somit auch zu Kursgewinnen für die Anteilseigner, wenn grundsätzlich die Qualität des Geschäftsmodells stimmt. Ein Beispiel dafür ist der Technologie-Champion Amazon, der sich neben dem Ausbau des Online-Handels mit dem Angebot von Cloud-Computing-Diensten ein weiteres lukratives Standbein geschaffen hat. Wenn der interne Kapitaleinsatz eine höhere Rendite bietet, als die Aktionäre erzielen könnten, ist die Reinvestition offensichtlich die bessere Option.

Ganz ähnlich begründet übrigens auch Warren Buffett, warum der Investment-Champion Berkshire Hathaway bislang keine Gewinne ausgeschüttet hat. Der mittlerweile 94-Jährige ist sich schlichtweg sicher, das Geld rentabler arbeiten lassen zu können als seine Anteilseigner. Die Annahme ist bei einer durchschnittlichen Kursrendite von 19,8% p.a. für Berkshire Hathaway seit 1965 natürlich sehr begründet, auch wenn sich die Dynamik aufgrund der schieren Größe der Holding in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich abschwächen wird.

Dividendenaktien: (Teil-)Gewinn ist besser bei den Aktionären aufgehoben



Zu dieser Wertsteigerung haben auch Dividendenaktien einen hohen Beitrag geleistet, daher liebt es Buffett, in ausschüttende Unternehmen investiert zu sein. Wenn die Möglichkeiten zur sinnvollen Geschäftserweiterung begrenzt sind, ist es besser, den Aktionären das Kapital in Form von Dividenden zurückzugeben. Dies ist besonders relevant für reifere Unternehmen, wie zum Beispiel beim Softdrink-Konzern Coca-Cola.

Limitierte Reinvestitionsmöglichkeiten bedeuten einerseits, dass das Unternehmen nur noch langsamer wachsen kann. Andererseits – und hier kommt der Faktor Qualität ins Spiel – heißt das im besten Falle auch, dass das Unternehmen so profitabel wirtschaftet, dass es schlichtweg eine Gelddruckmaschine ist. Wer hier langfristig als Aktionär dabei ist, kann dann Jahr für Jahr zusehen, wie die persönliche Rendite aufs eingesetzte Kapital (also den Kaufkurs) wächst. So liegt Buffetts individuelle Dividendenrendite beim Investment in Coca-Cola mittlerweile bei stolzen 59%. Jetzt wissen Sie auch, warum ich weiter oben bei der Charakterisierung von ausschüttenden Unternehmen „langweilig“ in Anführungszeichen gesetzt habe.

Dividendenaktien und Wachstumsaktien: auf die Qualität kommt es an



Für mich stellen beide Aktienkategorien zwei Seiten derselben Medaille dar. Den Unterschied macht nur der Reifegrad der zugrundeliegenden Unternehmen. Firmen, die in profitable Wachstumsprojekte investieren können, sollten dies tun. Wenn jedoch keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten (mehr) vorhanden sind, ist es klüger, den Anteilseignern Kapital zurückzugeben, damit sie es gegebenenfalls selbst in Alternativen reinvestieren können. Bei Unternehmen mit hohen Kapitalzuflüssen kann dies für die Aktionäre sehr lohnenswert sein. Die Debatte nach der besseren Wahl lässt sich daher so pauschal nicht beantworten und hängt auch davon ab, ob Sie ein regelmäßiges Einkommen aus Dividenden benötigen. Aber, sehr wichtig: Ganz gleich, ob Sie auf Wachstumswerte, Dividendenaktien oder eine Mischung aus beiden Varianten setzen möchten, der Kern der Medaille sollte immer eine hohe Qualität des zugrundeliegenden Unternehmens sein. Wir ermitteln die Güte eines Investments mithilfe der boerse.de-Performance-Analyse, und die nach dieser Methode besten Aktien der Welt erhalten den Status als Champion.

boerse.de-Fonds als alternative zum Einzelinvestment in Qualitätsaktien



Wer die Anlage in Einzelaktien scheut und lieber auf eine kompakte Lösung setzt, könnte den Qualitätsansatz auch mit unseren Fonds umsetzen. Der boerse.de-Dividendenfonds eignet sich zum Beispiel für alle diejenigen unter Ihnen, die auf die Vorteile ausschüttender Unternehmen setzen möchten. Mit einem kombinierten Anlagekonzept wird hier in Aktien investiert, die sich durch eine hohe Stabilität im Kursverlauf sowie attraktive Dividenden auszeichnen. Der Fonds ist in einer thesaurierenden und einer ausschüttenden Tranche erhältlich. Die Besonderheit bei der ausschüttenden Tranche liegt darin, dass quartalsweise jeweils ein Prozent ausbezahlt wird. Ausführliche Details finden Sie im White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Dividendenfonds“, das Sie hier kostenlos herunterladen können.

Für an hochwertigen Wachstumswerten Interessierte lohnt sich ein Blick auf den boerse.de-Technologiefonds. Dieser besteht aus zwei Komponenten: dem Kerninvestment-Portfolio und dem Darwin-Portfolio. Ersteres umfasst alle 24 aktuellen Technologie-Champions, die ein überdurchschnittlich attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen. Die zweite Komponente investiert in über 500 weitere Werte dieser Branche, um nach dem Survival-of-the-Fittest-Prinzip frühzeitig mögliche Champions von morgen zu identifizieren. Das passende White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds“ mit allen wissenswerten Details können Sie hier ebenfalls kostenfrei anfordern.

Auf gute Investments!

Ihre
Katja Zacharias

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