Fiskus stiftet zum Insiderhandel an!

Dienstag, 22.09.09 17:35
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

in der vergangenen Woche sorgte eine Pflichtmitteilung Hasso Plattners für erhebliche Verunsicherung unter Anlegern und Bankanalysten. Bis Ende 2010 wird sich der SAP-Gründer in großem Stil von Aktien seines Unternehmens trennen. Konkret:

Über einen Verkaufsplan sollen so jeden Monat Anteile im Wert von 15 Millionen Euro verkauft werden, bis sich der Gesamterlös auf 240 Millionen Euro summiert.

Sieht Herr Plattner etwa handfeste Probleme auf die Softwareschmiede zukommen, oder was steckt sonst hinter den Veräußerungsabsichten? Die Antwort dürfte viele überraschen:

Hintergrund sind keineswegs Zweifel an einer erfolgreichen Zukunft des Dax-Konzerns, sondern die Wohltätigkeit des Milliardärs. Hasso Plattner zählt zu den größten deutschen Philanthropen und spendet regelmäßig Millionenbeträge für gemeinnützige Zwecke wie bspw. die Bildung junger Menschen und die Aids-Grundlagenforschung. Genau diese Gemeinnützigkeit zwingt ihn nun zum Handeln. Denn:

Teilweise unterliegen solche Spenden der Schenkungssteuer, sodass die Aktien zur Begleichung der Forderungen des Fiskus verkauft werden.

Doch warum wird den Transaktionen der sog. Unternehmens-Insider wie Vorständen, Managern und Aufsichtsräten überhaupt soviel Aufmerksamkeit geschenkt?

Dahinter steckt die Idee, dass diese Personen die wirtschaftliche Lage und Zukunft des eigenen Unternehmens viel besser als Außenstehende beurteilen können und daher bei ihren Aktienkäufen bzw. –verkäufen ein gutes Timing-Gespür an den Tag legen. Aber:

In den vergangenen Monaten lagen die Insider regelmäßig kräftig daneben. So wurden bspw. von Mitte September bis November 2008 auf breiter Front Aktien der eigenen Unternehmen eingekauft, und anschließend stürzte der Dax bekanntlich um bis zu 42% ab. Genauso überwogen Ende April ganz klar Insiderverkäufe. Wer damals allerdings ausgestiegen ist, dem entging seitdem ein Aufwärtsschub von in der Spitze 23%. Zuletzt haben Insider im August massivst Aktien abgestoßen und dadurch die September-Rallye verpasst. Sie sehen:

Für Langfristanleger sind Insider-Transaktionen eine nette Zusatzinfo, die bei der Suche nach geeigneten Investments aber keine Rolle spielen sollte. Gerade in der jüngeren Vergangenheit erwiesen sich solche Käufe und Verkäufe bestenfalls als Kontraindikatoren. Und womöglich sind manche Insider sogar ganz einfach aufgrund irgendwelcher banaler Gründe zum Handeln gezwungen. Deshalb:

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Nichtsdestotrotz habe ich heute einen Insider-Tipp für alle Fans der Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“, für die in der vergangenen Woche einige Szenen in unserem Verlagshaus gedreht wurden: Der Mörder muss nicht immer der Gärtner sein!





Mit bester Empfehlung
Ihr

Jochen Appeltauer
Stellv. Chef-Redakteur boerse.de-Aktienbrief

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Jochen Appeltauer ist boerse.de-Aktienbrief-Chefredakteur. Der boerse.de-Aktienbrief ist der große deutsche Börsenbrief für den langfristigen Vermögensaufbau mit den laut Performance-Analyse 100...


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