Fortune: Aktien für 2006

Freitag, 16.12.05 17:21
Sehr geehrte Privatanleger,

um dieser Zeit gibt es in den amerikanischen Wirtschaftszeitschriften oft Anlageempfehlungen für das neue Jahr. Diese Empfehlungen können durchaus ein Ausgangspunkt für eigene Überlegungen sein. Heute stelle ich Ihnen einige Empfehlungen der amerikanischen Zeitschrift Fortune vor.

Eine Empfehlung ist ein alter Bekannter: Altria. Das freut mich, denn ich halte diese Aktie und halte sie weiter. Mit einem KGV von 14,5 ist Altria nicht zu teuer. Am 7. Januar hatte ich über Merck & Co., Altria, die Deutsche Telekom und E.ON geschrieben, dass diese vier Aktien zusammen ein vollwertiges Portfolio für den Privatanleger seien. Am 6. Januar des nächsten Jahres erhalten sie ein Update.

Auch Citigroup wird von Fortune empfohlen, mit dem Argument, dass dieses Unternehmen mit einem KGV von 12,2 wie eine „normale“ Bank bewertet sei, als größte Finanzinstitution der Welt aber eine außergewöhnliche Bewertung verdient habe. Ich bin skeptisch, denn Citi ist vorher sehr aggressiv gewachsen. Das Unternehmen ist nach wie vor sehr interessant, aber europäische Top-Banken finde ich derzeit besser.

Unter den amerikanischen Pharmagiganten gefällt Fortune das Unternehmen Eli Lily am besten, da es sehr forschungsorientiert ist. Interessant bei den Fortune-Empfehlungen sind auch Phelps Dodge (Kupfer), Archer Daniels Midland (Landwirtschaftsprodukte, spezielle Biokraftstoff). In Europa wäre hier die österreichische Agrana zu nennen.

Auch Berkshire Hathaway findet seinen Weg auf die Fortune-Empfehlungsliste, wobei die 46 Mrd. Dollar Barmittel eine Rolle spielen. Durch gestiegene Zinsen verdient Berkshire bereits jetzt 1,4 Mrd. Dollar im Jahr mehr.

Fortune: „Sogar für abenteuerwillige Investoren war Europa in der Vergangenheit eher ein Platz für Ferienreisen als für Geldanlage.“ Diese Zeiten sind für Fortune – und für mich – nun vorbei. Obwohl wir schon drei Jahre mit Kursanstiegen deutlich über denen der amerikanischen Indizes hinter uns haben, stehen auch für 2006 die Chancen nicht schlecht. Fortune nennt den Grund, den ich Ihnen auch immer wieder genannt habe: Die europäischen Manager haben ihre Hausaufgaben gemacht, so dass die großen Unternehmen trotz einer insgesamt langsam wachsenden Wirtschaft ihre Gewinne derzeit stark steigern.

Die Empfehlungen von Fortune: Novartis, Roche, E.ON, Siemens, HSBC und Total Fina. Es freut mich dass vier dieser Unternehmen auch zu unseren Kernempfehlungen gehören: Novartis, E.ON, HSBC und Total Fina. Siemens ist ein Turnaround-Fall. Ich bin skeptischer, ob der Turnaround gelingt. Die Produkte können oftmals auch im Ausland gefertigt werden und das bloße Verkaufen von Geschäftsbereichen (Handysparte, Business Services) reicht auch nicht. Aber es ist eine Überlegung wert.

Novartis, E.ON, HSBC und Total Fina hingegen sind Kernivestments. Novartis hat aus meiner Sicht Pfizer vom Pharmathron verdrängt und verfolgt auch bei den Generika eine aktive Strategie. Mit einem KGV von 17 ist das Unternehmen nicht ganz billig. HSBC ist eine wirkliche globale Bank mit einer Dividendenrendite von 4,4% und einem KGV von 11,7. TotalFina, der fünftgrößte Ölkonzern der Welt, konnte, ähnlich wie British Petroleum, seine Fördermengen steigern und nicht nur vom Preisanstieg des Öls profitieren. Das haben die US-Konzerne nicht geschafft. Und unser Wachstumswert E.ON hat auch heute noch lediglich ein KGV von 12 und eine Dividendenrendite von knapp 4%.

Auf gute Investments in Europa,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

www.privatinvestor.de

Den Titel als Dipl.-Volksw. erhielt Max Otte 1989 durch den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Universität Köln. 1991 erlangte er den Titel Master of Arts in Public Affairs an der...

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