Fraport, TUI, Lufthansa: Wohin geht die Reise der Tourismus-Aktien?

Freitag, 17.04.20 19:07
Der Osterurlaub fiel bereits ins Wasser. Das lange Wochenende ebenso und die Pfingst- bzw. Sommerferien-Reise steht auf der Kippe. Aufgrund der Corona-Ausgangsbeschränkungen sind viele Menschen bis auf Weiteres dazu gezwungen, die “schönste Zeit des Jahres” auf Balkonien oder bestenfalls im eigenen Garten zu verbringen. Flüge, Pauschalreisen und Unterkünfte werden storniert. Natürlich ist der Urlaub in den eigenen vier Wänden für viele emotional belastend. Doch während für Reiselustige gilt “aufgeschoben ist nicht aufgehoben”, kämpfen Unternehmen wie Fraport, TUI oder Lufthansa mit den noch nicht vollständig absehbaren, wirtschaftlichen Konsequenzen der Reisebeschränkungen.

Fraport: Kaum noch Passagiere


Die Aktie des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, zu dessen Beteiligungen unter anderem auch Airports in der Türkei, Russland und Indien zählen, verlor seit Januar rund 50 Prozent an Wert (MDax: -23 Prozent). Investoren setzen die Fraport-Aktie auf die Verkaufsliste, da die Passagierzahlen aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen stark eingebrochen sind.

Allein in der Osterwoche vom 6. bis 12. April zählte der Flughafenbetreiber am Frankfurter Airport 46.338 Fluggäste und damit 96,8 Prozent weniger, als im Vorjahr. In den ersten drei Monaten 2020 lag das Minus bei knapp einem Viertel. Selbst die steigende Anzahl an Cargo- und Rückholflügen konnte die negativen Effekte des Passagiergeschäfts anscheinend nicht kompensieren.


TUI: Kerngesund - vor Corona


Auch Europas größtem Reisekonzern vergeht langsam das Lächeln. Da bereits gebuchte Ferienreisen aufgrund der Corona-Beschränkungen storniert werden müssen und kaum Neubuchungen erfolgen, kämpft der Konzern mit Liquiditätsengpässen. Nun soll TUI staatliche Hilfskredite über 1,8 Milliarden Euro bekommen. Ein Teil des Geldes wird offenbar zum Ausbau eines Fonds zur Kundengeldabsicherung verwendet. Somit dürfte immerhin der Verkauf von Pauschalreisen durch TUI und DER Touristik nun weiter stattfinden.

Obwohl das Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor der Corona-Pandemie “kerngesund” war, hegen Investoren Zweifel an der zukünftigen Geschäftsentwicklung: Die TUI-Aktie verlor seit Januar rund 63 Prozent.

Lufthansa: Aktie im Sinkflug


Die Aktie der Kranich-Airline hat seit Jahresbeginn rund 45 Prozent an Wert eingebüßt (Dax: -22 Prozent). Da die meisten Flugzeuge der Flotte gezwungenermaßen auf unbestimmte Zeit am Boden bleiben, ist Lufthansas Verlust enorm: rund eine Million Euro pro Stunde.
 
Fraglich und umstritten ist, ob sich nun der Staat an der Rettung der Airline beteiligen wird oder die LH mittels einer Kapitalerhöhung die Reißleine zieht.

Ebenfalls mit Urlaubserinnerungen sind Kreditkarten-Anbieter wie Mastercard und Visa verbunden. Werden doch sowohl die Buchungen, als auch Zahlungen am Urlaubsort häufig mit „Plastikkarten“ getätigt. Während Tourismus-Unternehmen derzeit jedoch kaum alternative Erlösquellen erschließen, können Kreditkarten-Anbieter fehlende Einnahmen während der Corona-Pandemie durch zunehmende Online- bzw. kontaktlose Transaktionen kompensieren.

Deshalb: Spekulieren Sie nicht auf eine eventuelle Erholung der Reisebranche, sondern informieren Sie sich jetzt über ein Champions-Depot, dem Krisen so schnell nichts anhaben können!

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

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