eine Inflationsrate von 5,1 Prozent? Das gab es in Deutschland zuletzt im Jahr 1992. Damals hat Helmut Kohls Schuldenpolitik das Minus im Staatshaushalt auf 1,3 Billionen D-Mark erhöht und die Kaufkraft der Mark geschmälert. Heute treiben gleich mehrere Faktoren die Teuerungsrate an: Die Nullzinspolitik der EZB, die Folgen der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine, der die Energie- und Lebensmittelpreise rasant steigen lässt. Die Frage, die Politik, Wirtschaft und Verbraucher momentan umtreibt, lautet deshalb: Wohin führt der Preisauftrieb noch? Eine Antwort darauf könnte der neue Inflations-Index geben, den das Handelsblatt zusammen mit der TU Dortmund entwickelt hat.
Teuerungs-Indikator: I-Index
Wie schwierig es ist, die Teuerungsrate zu prognostizieren, wird anhand der EZB-Fehleinschätzungen deutlich: Ursprünglich war die EZB in ihrer Jahresprognose von 3,2 Prozent Inflation ausgegangen. Anfang März hat die Zentralbank ihre Inflationserwartung für die Euro-Zone für das laufende Jahr dann deutlich auf 5,1 Prozent angehoben.
Der vom Handelsblatt mit der Technischen Universität (TU) Dortmund entwickelte Inflations-Index, kurz I-Index genannt, könnte laut Aussagen der Wirtschaftszeitung nun sogar der EZB dabei helfen, ihre Geldpolitik in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch wie wird der Inflations-Index eigentlich erstellt?
Prinzipiell auf Basis medialer Berichterstattung. Denn wie oft und in welcher Weise Menschen in der Zeitung oder im Internet Nachrichten zum Thema Inflation lesen, ist entscheidend für ihre Wahrnehmung der Preisentwicklung und beeinflusst die Teuerungsrate. Dem liegt folgender Gedanke zugrunde: Wenn Konsumenten keine Hoffnung haben, dass die Preise bald wieder sinken, fordern sie als Ausgleich höhere Löhne, oder Unternehmer verlangen mehr Geld für ihre Waren. Das treibt wiederum die Preise.
Deshalb basiert der I-Index auf rund 2,9 Millionen Zeitungsartikeln (Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung, Die Welt), die zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 28. Februar 2022 erschienen sind. Zur Ermittlung des I-Index filtern Algorithmen die Texte nach "Inflation" und verwandten Begriffen, stellen Verknüpfungen her und bilden Cluster, die das Narrativ über die Teuerung bestimmen können. Eine Entspannung ist momentan übrigens nicht in Sicht: Die sich anhand des I-Index abzeichnenden Erwartungen liegen sogar noch über der aktuellen Inflationsrate.
Sachwerte als Inflationsschutz
Vor rund zwanzig Jahren, als die Inflation ebenfalls bei rund fünf Prozent lag, bemängelte ein Wirtschaftsmagazin, dass Kleinanleger mit Sparbüchern viel Geld verlieren. Zugleich wurde betont: „Die Reichen und Super-Reichen haben es besser. Sie können zumindest einen Großteil ihres Geldes in Sicherheit bringen, indem sie Aktien kaufen”. Glücklicherweise hat sich diesbezüglich seit 1992 einiges getan. Aktien sind schon längst kein spekulatives Teufelszeug für Kapitalisten mehr, sondern genießen den Ruf renditestarker Sachwertanlagen – die Unternehmensanteile de facto auch sind. Aus Mangel an Alternativen und / oder Freude an der
Börse investierten 2021 in Deutschland knapp 12,1 Millionen Menschen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs. Das war der dritthöchste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1997.
Für den langfristigen Börsenerfolg bzw. Inflationsschutz ist es jedoch entscheidend in Aktien, Indizes oder Fonds zu investieren, die mit einer langfristig hohen Anlagequalität und einer Performance über der Inflationsrate punkten. Über diese Qualitätsmerkmale verfügen zum Beispiel der
boerse.de-Aktienfonds für Ihren erfolgreichen Vermögensaufbau oder der
boerse.de-Weltfonds – ein risikoreduzierter Mischfonds für den Ruhestand.
Besonders renditestark ist auch die
intelligente Index-Alternative BCDI, die ausschließlich in zehn europäische Top-Defensiv-Champions investiert – und mit einer Zwölf-Monats-Performance von +14,8% der Inflation ein Schnippchen schlägt.
Auf gute Investments!
Ihr Markus Schmidhuber
Content-Manager
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