GeldverANTWORTung, Manfred Krug & Telekom

Mittwoch, 04.04.01 09:26
Vor kurzem stand eine Geschichte in der wohl bekanntesten Boulevardzeitung, die hervorragend zum Thema GeldverANTWORTung passt. In meinem monatlich erscheinenden Coaching-Brief zu systematischem Reichtum und Freiheit, Ausgabe Mai 2001, beschreibe ich diese Geschichte ebenfalls. Ihnen möchte ich bereits heute, sozusagen exklusiv, einige Einzelheiten dieser Story wiedergeben. In dem betreffenden Fall ging es um einen Wirtschaftsingenieur, der sich bei Schauspieler Manfred Krug beschwerte. Dieser Anleger formulierte: "Vor nicht allzu langer Zeit rieten Sie in Werbekampagnen im Fernsehen und in Zeitungen, Aktien der Deutschen Telekom zu kaufen. Ich folgte Ihrem Rat, kaufte Aktien - und habe inzwischen viel Geld verloren". Dann schrieb dieser Investor, der die Aktie der Deutschen Telekom bei 66 Euro gekauft hatte, weiter "Über das Risiko zu spekulieren, bin ich mir im Klaren. Doch bei Ihnen ging ich von einem todsicheren Tipp aus". Manfred Krug ließ mit der Antwort nicht lange warten und gab folgende Antwort (Auszug):

"...Als die T-Aktie bei 100 Mark stand, hätten Sie sie verkaufen können. Das wäre ein schöner Reibach gewesen und sicher hätten Sie mir keinen Dankesbrief geschrieben. Und haben Sie reagiert, als sie bei 90 Mark stand? Und bei 80? Und bei 70? Wahrscheinlich konnten Sie den Hals nicht voll kriegen und haben darauf gewartet, dass die Aktie steigt und steigt. Jetzt muß ich mir Ihr Gejammer anhören..."

Diese schriftliche Auseinandersetzung wurde dann wirksam verkauft und geschickt inszeniert unter der Titelzeile "Manfred Krug verhöhnt Telekom-Aktionäre". Damit nicht genug: Auch ein zweifach diplomierter Mitarbeiter eines branchenbekannten Informationsdienstes äußerte sich öffentlich kurz darauf "Wir haben Herrn Krug zum Kursabsturz der Telekom-Aktie und seiner Verantwortung als Werbebotschafter gefragt. Durch seine Überzeugungskraft ist das Risiskobewusstsein vieler Menschen ausgeschaltet worden". Darauf Krug`s Antwort:

"Sie kommen mir vor, wie ein Kranker, der sich bei Professor Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik erkundigt, welche Medizin er gegen Enzephalomalazie (Hirnerweichung / Anmerk. der Red.) nehmen soll...Ein solch kindliches Ansinnen hätte ich von einem Doppel-Dippel nicht erwartet"

Das aus aktuellem Anlaß zum Thema GeldverANTWORTung. Man mag über einzelne von Herrn Krug verwandte Ausdrücke denken wie man will. In jedem Fall sollten Sie jedoch daran denken: Sie alleine müssen Ihre Antworten haben, wieso Sie in diese oder jene Geldanlage investieren. Der Leser, der sich bei Manfred Krug beschwerte, hatte offensichtlich keine eigene Antwort, wieso er in Telekom-Aktien investierte. Oder er hatte eben nur die Antwort "Weil Manfred Krug für die Deutsche Telekom wirbt". Das wäre vergleichbar damit, dass Sie nur deswegen in die Daimler-Chrysler Aktie investieren, weil Boris Becker für Daimler-Chrysler wirbt. Die Botschaft, die alles entscheidende Botschaft für Sie lautet: Übernehmen Sie GeldverANTWORTung, übernehmen Sie im Zweifelsfall die Schuld (wenn es mit Ihren Aktieninvestitionen mal so richtig schlecht läuft) und behalten Sie damit die Macht. Ihre Antworten auf Ihre Geldentscheidungen kann Ihnen niemand abnehmen. Kein Bankberater, kein Wertpapieranalyst, kein Manfred Krug noch sonst jemand. Denken Sie stets daran: Es ist Ihr Geld und es können (sollten) nur Ihre Geldentscheidungen sein. Geldentscheidungen, die Sie begründen können. Nur wenn Sie diese wichtige Regel der GeldverANTWORTung einhalten, werden Sie auf Dauer gewinnen.

Bernd W. Klöckner

Unsere Mission