Gibt es neue Trends im Versicherungs- und im Bankenwesen als Anreiz, hier zu investieren?

Donnerstag, 17.09.20 10:10

Wird es in 20 oder 30 Jahren noch Bargeld in Scheinen und Münzen geben? Wie sehen die vom Digitalisierungstrend geprägten Banken morgen und übermorgen aus? Laufen die Fintechs den etablierten Geldinstituten den Rang ab? Setzt sich das Zweigstellensterben fort? Die gesamte Finanzwirtschaft – ob Geldinstitute oder Versicherungen – steht vor gewaltigen Herausforderungen.

Für das deutsche Bankenwesen ist die Drei-Säulen-Struktur kennzeichnend. Die 1. Säule umfasst die Genossenschaftsbanken mit der DZ Bank und den Volks- und Raiffeisenbanken. Die 2. Säule bilden alle öffentlich-rechtlichen Geldinstitute, z. B. die KfW Bank, die Landesbanken und Sparkassen. In der 3. Säule sind die privaten Geschäftsbanken vereint.

Im Zuge von Kostensenkungsmaßnahmen und des Umbruchs durch Digitalisierung und Onlinebanking sinkt die Zahl der Bankfilialen in Deutschland dramatisch. Die internetkundige jüngere Generation, ausgestattet mit modernen Handys bzw. Smartphones, hat damit kein Problem. Die meisten jungen Leute wickeln sämtliche Bankvorgänge elektronisch ab. Jede Wertpapierorder läuft sekundenschnell online ab, oft auch im Abendhandel bis 22:00 Uhr, wo keine Bank mehr geöffnet hat. Dagegen leiden viele ältere Menschen darunter, dass die Wege zur nächsten Bank immer länger und die Öffnungszeiten zusehends kürzer werden. Vermehrt drängen Auslandsbanken und Fintechs in den allmählich verwaisten deutschen Markt. Die Corona-Krise führte zu weiteren Filial-Schließungen – oft kombiniert mit Entlassungen.

Innovative Finanzdienstleister erzielen Gewinne, wenn sie die Digitalisierung gekonnt umsetzen und mit neuartigen Geschäftsmodellen Alleinstellungsmerkmale aufbauen. Da das Lebensversicherungsgeschäft wegbricht, sorgen Policen gegen Cyberkriminalität und Umweltschäden bei höherer Gewalt für gewissen Ausgleich. Die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit steigen, oft verbunden mit zeitraubender und überflüssig erscheinender Bürokratie.

Die elektronischen Zahlungsverkehrs-Konzerne wie PayPal verzeichnen dagegen einen deutlichen Aufschwung. Auch Robo-Avisor-Systeme, wenn im Corona-Crash auch nicht immer überzeugend, finden zunehmend mehr Liebhaber im Rahmen der Vermögensverwaltung.

Das frühere Zugpferd Kapitallebensversicherung ist nicht mehr attraktiv. Der Zukunftsmarkt heißt „Versicherungen gegen Datenkriminalität“. Nur wer mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen Kunden bei Laune hält, kann überleben. Ein warnendes Beispiel, wie schnell man im Abwärtssog versinken kann, war die Pleite der US-Großbank Lehman Brothers, Hauptauslöser der Weltwirtschaftskrise 2008/2009. Die Rückversicherer sehen Silberstreifen an der Preisfront. Im Zeitalter digitaler und vernetzter Industrie wittern die Versicherungskonzerne Einnahmen in Milliardenhöhe durch teure Policen gegen Cyberattacken. Die US-Notenbank FED und die Europäische Zentralbank EZB bestimmen den geldpolitischen Kurs.

Finanzdienstleistungsaktien aus dem DAX, MDAX und SDAX

Die deutschen Indizes enthalten etliche Finanztitel, sodass sich alternativ ein ETF anbietet. Die Geldinstitute leiden unter der Nullzinspolitik. Die Versi-cherungswirtschaft kann Kapitallebensversicherungen kaum mehr schmack-haft machen. Die sich häufenden Naturkatastrophen durch den Klimawandel schmälern Gewinne. Mit Sparbuch und seriösen Staatsanleihen lässt sich kein Kapital vermehren. Umso interessanter sind Aktien. Was Freude macht, sind – sofern nicht durch die Corona-Krise gekürzt - die üppigen Dividenden bei Versicherungstiteln.



Trends und Stärken der Fintechs und modernern Geldhäuser

  • Auslandsgeschäfte: rasche, preiswerte Geldtransfers auch Fremdwährung
  • Bezahlvorgänge: bequemes, einfaches und schnelles Bezahlen mit E-Mail und Passwort statt PIN, TAN oder Unterschrift
  • Kontoführung: sehr günstige oder kostenlose Konten und Kreditkarten, die sich mit Apps steuern lassen
  • Umgang mit unbezahlten Rechnungen: bei Zahlungsverzug die Rechnung übernehmen und Schulden per App eintreiben
  • Überweisungen: Geld anweisen mit SMS oder Klick ins Telefonbuch ohne zeitraubenden Aufwand mit der 22-stelligen IBAN
  • Geld abheben und einzahlen: elektronisch, auch im Laden vor Ort
  • Kapitalanlage: auf Social-Trading-Plattformen ohne hohen Aufwand
  • Wegweiser für bargeldloses Bezahlen: schrittweiser Übergang mit dem Ziel, das Bargeld in Deutschland abzuschaffen wie schon in Skandinavien


Der deutsche Fintechmarkt im Aufwärtstrend: Laut Umfrage 2019 kann sich ein gutes Drittel der Erwachsenen ein Smartphone-Konto vorstellen. Die Hälfte verneint dies. Junge Leute sind durch den Umgang mit modernen Medien aufgeschlossener als Senioren, von denen etliche nicht internetkundig sind.

Problem preiswerte Kredite: Einerseits bekommen Sparer für ihr Geld kaum Zinsen. Andererseits sind Kreditzinsen niedrig. So lassen sich größere An-schaffungen und Immobilien leichter finanzieren. Da steigt die Versuchung, übertrieben zu konsumieren, Abzahlungsgeschäfte zu tätigen und sich zu verschulden.

Bank- und Versicherungsaktien Nordamerika und Europa



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