Investitionen und Spekulationen

Mittwoch, 20.06.07 15:11
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

es gibt unzählige Wege zum Börsenerfolg. Dabei können Sie investieren, oder spekulieren, doch Ihnen muss immer bewusst sein, „was“ Sie gerade tun. Das ist die Voraussetzung, um das Risiko Ihres Portfolios zu steuern. Und es ist ganz einfach:

Die Basis Ihres Depots sollte eine Auswahl der absoluten Top-Aktien sein, die seit mindestens einem Jahrzehnt das Vermögen ihrer Aktionäre vermehren. Dafür kommt keine Daimler in Frage und kein Hoffnungswert, wie Dt. Telekom oder Infineon (und erst recht keine hochgepuschte „Rakete“). Ein solcher Top-Titel ist in Deutschland z.B. unsere Dauer-Empfehlung Porsche. Nach den Performance-Kennzahlen ist hier das Risiko durchschnittlich, bei einer Gewinn-Konstanz von 91% und einer Jahresrendite von stolzen 23% im Mittel. Rechnen wir:

Aus einem Anfangsinvestment von 10.000 werden bei 23% Kursgewinn p.a. innerhalb von 5 Jahren 28.000 Euro und nach 10 Jahren sind es schon 79.000. Sie brauchen eigentlich „nur“ 22 Jahre um aus 10.000 schließlich eine Million Euro zu machen! Natürlich funktioniert die Börse nicht so einfach und selbstverständlich darf Ihr Langfrist-Depot nicht aus einer einzigen Aktie bestehen. Und 22 Jahre sind ein langer Zeitraum, in dem es wohl drei große Aufwärtstrends und zwei schmerzhafte Abwärtbewegungen geben wird. Genau diese Phasen bedeuten aber großartige Chancen, um die 23% jährlich noch zu optimieren. Es kann aber sogar schneller gehen:

Wenn Sie langfristige Kaufoptionsscheine mit einem Hebel von 2 nutzen, brauchen Sie theoretisch nur 12 Jahre bis zur Porsche-Million (oder 6 Jahre bis zum Porsche) und bei einem 3er Leverage sind es lediglich 9 Jahre. Doch die dazwischenliegenden Korrekturen werden Sie umbringen, weshalb Porsche-Optionsscheine eben keine Langfristanlage sind, sondern in der Überhitzung glattgestellt und nach der Korrektur zurückgekauft werden müssen. Und damit zum Punkt:

Wenn Sie für 10.000 Euro Porsche-Aktien kaufen, starten Sie ein Investment. Porsche-Optionsscheine sind aber eine Spekulation, die im schlimmsten Fall komplett daneben gehen kann. Vor einer solchen Spekulation müssen Sie sich daher überlegen, wie viel Risiko-Kapital Sie einsetzen möchten, das dann möglicherweise - und deshalb heißt es ja Risiko - zu 100% abzuschreiben ist. Ihren Kapitaleinsatz für eine solche Spekulation bestimmen Sie daher in Abhängigkeit von Ihrem persönlichen Risikograd, so dass Optionsscheine zwischen 10% (konservativ) und 30% (aggressiv) Ihres Depots ausmachen sollten. Wer eine höhere Quote fährt, agiert zu riskant und wer Derivate komplett ausklammert, vergibt leichtfertig Gewinnchancen (und Absicherungsmöglichkeiten). Doch:

Bei Aktien sollten Sie einen langen Atem haben und mit Gelassenheit im Tagesgeschäft agieren, während es bei Derivaten weitaus schneller auf Marktveränderungen zu reagieren gilt. Sinnvolle Derivate sind klassische Optionsscheine, Optionen und Futures, aber nicht die unzähligen von Emittenten zusammengeflickten Konstrukte. Hier wird ein Mehr an Sicherheit bzw. Rendite suggeriert, das es tatsächlich nicht gibt. Investieren Sie alleine in Aktien und spekulieren Sie mit kleinem Depotanteil in klassischen Derivaten. Alles dazwischen ist Unsinn!



Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: Dies ist das Editorial aus dem boerse.de-Aktienbrief, dem Börsenbrief für die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Wenn auch Sie Ihr Kapital mit diesen Champions-Aktien im Schnitt alle vier Jahre verdoppeln wollen, lade ich Sie herzlich ein, die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe hier kostenlos downzuloaden.

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission