Ist Osram ein Turnaround-Kandidat?

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

der Münchener Leuchtmittelhersteller Osram hat ein Stück Dax-Geschichte geschrieben. Denn durch die Abspaltung vom Mutterkonzern Siemens war die Osram-Aktie für einen Handelstag Dax-Mitglied Nummer 31. Doch schon nach Handelsschluss musste der Börsenneuling die oberste deutsche Aktienliga wieder verlassen und darf auf eine Aufnahme in den MDax bei der nächsten Indexüberprüfung im September hoffen. Von größerem Interesse ist aber die Frage, ob es sich bei Osram um eine Turnaround-Aktie mit Verdoppelungspotenzial handelt. Blick zurück:

Osram ist ein deutsches Traditionsunternehmen, das bereits 1905 mit der Glühlampenproduktion begann und dessen Firmenname sich aus den beiden für die Herstellung von Glühfäden erforderlichen Metallen Osmium und Wolfram zusammensetzt. Unter Beteiligung von Siemens und AEG stieg Osram bereits in den 1930er-Jahren zu den weltgrößten Glühbirnenherstellern auf, wobei der Marktanteil in Deutschland 70 Prozent betrug. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Osram von Siemens, AEG und General Electric neu gegründet, ging 1978 vollständig in den Besitz von Siemens über und gehörte dort zuletzt zum Unternehmenssegment „Industry“.

Durch das von der EU verordnete Glühlampenverbot vor vier Jahren war Osram zu einer tiefgreifenden Neuausrichtung gezwungen. Das bedeutete für den Mutterkonzern immense Investitionen u.a. für die Umstellung auf die LED-Technologie, die aber bislang noch nicht in sichtbare Erfolge umgemünzt werden konnten. Bereits 2011 versuchte Siemens die mittlerweile in eine AG umgewandelte Tochtergesellschaft an die Börse zu bringen. Dieser Versuch wurde 2012 abgeblasen, wobei das „volatile Umfeld an den Kapitalmärkten“ sowie mögliche Unsicherheiten in der Branche als Begründungen angeführt wurden.

Jetzt wurde Osram sozusagen an die Siemens-Aktionäre „verschenkt", wobei für je zehn Siemens-Aktien ein Osram-Anteil ausgegeben wurde. Die ursprüngliche Befürchtung, dass es angesichts fehlender Sperr- und Haltefristen zu einem Abverkauf der Papiere kommen könnte, hat sich bislang nicht bestätigt. Osram bewegte sich in einer Spanne zwischen 24 und 23 Euro, wobei der Tagesschlusskurs bei 23,75 Euro lag. Nun zur eingangs gestellten Frage: Ist Osram ein Turnaround-Kandidat?

Die Antwort ist aus meiner Sicht derzeit ein klares Nein! Denn grundsätzlich rate ich, von Börsenneulingen strikt die Finger zu lassen. Ob der heutige Osram-Kurs billig oder teuer ist, wird sich an der Börse erst herausstellen. Zurzeit handelt es sich vielmehr um eine Wette mit höchst ungewissem Ausgang. Daher:

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Mit den besten Empfehlungen
Ihr

Thomas Driendl
Chefredakteur
Turnaround-Ausblick


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