Ist noch jemand da?

Freitag, 12.09.08 09:19
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie noch optimistische Börsianer, die in Kürze den Start einer massiven Rallye erwarten? Wenn (auch) Sie niemanden kennen, dann dürfen Sie sich ernsthaft mit dem Gedanken anfreunden, dass es in den nächsten Wochen genau dazu kommt. Sie wissen:

Börsengewinne werden nur in Trends erzielt und die globalen Trends zeigen noch immer nach unten. Der Verkaufsdruck hat aber in den zurückliegenden Wochen spürbar nachgelassen, ohne dass sich die Stimmung verbessert hätte. Es ist zu früh, von an einer Mauer der Angst emporsteigenden Kursen zu sprechen, doch immerhin befinden sich viele Indizes und Aktien inmitten technisch konstruktiv erscheinender Bodenbildungsprozesse. Stimmungen der Marktakteure quantitativ zu erfassen ist ein schwieriges Unterfangen, zumal in Hausse und Baisse völlig unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten anzutreffen sind. Grundsätzlich gilt:

Gibt es Stimmungsextreme, ist ein Kippen der vorherrschenden Trends nur eine Frage der Zeit, und danach folgen oftmals mächtige, länger andauernde Bewegungen in die Gegenrichtung. Vereinfacht geht es um die Zahl der potenziellen Käufer von morgen. Diese war in der Euphorie von 1999/2000 sehr gering, denn damals hat fast ein jeder über die Börse gesprochen und war entsprechend investiert. Das Bild hatte sich dann bis zum Herbst 2002 komplett gedreht und zur Kapitulation im März 2003 geführt. Hier verloren die noch an den Märkten verbliebenen Privatanleger genauso wie Institutionelle vollends die Nerven, was zum Dax-Einbruch auf nur noch 2200 Punkte führte.

Das waren zwei Phasen extremster Stimmungen wie aus dem Lehrbuch, und solche psychologischen Ausschläge hat es weder während der Tops von 2007 noch zum Zeitpunkt der Tiefs gegeben. Die Notenbanken haben einfach zu früh und zu massiv gegengesteuert, um den Ausverkauf an den Börsen zu verhindern. In der Konsequenz hat dies dann zu dem seit zwölf Monaten andauernden, unsäglichen Gezerre der Märkte geführt, in dem auch die Zyklen versagt haben. Doch die Welt dreht sich weiter, und jede Krise hat einmal ein Ende. Überlegen wir:

Auch wenn es keine wirkliche Kapitulation gab, ist die „gefühlte“ Zahl der potentiellen Käufer heute immens. Dabei würde es verwundern, wenn das kurz bevorstehende werbetechnische Trommelfeuer der Fondsindustrie zur Abgeltungssteuer seine Wirkung vollends verfehlte. Folglich müsste sich ein Käuferpotenzial aufgestaut haben, das im November und Dezember einen regelrechten Aufwärts-Knall auslösen könnte. Die historische Entwicklung lässt dafür erheblichen Spielraum. Denn Dax und Dow Jones haben die vergangenen drei Quartale mit einem Minus beendet und eine solche Negativ-Serie gab es zuletzt in den 70er-Jahren! Es liegt also eine technische Erholung in der Luft, die in eine neue, massive Rallye münden sollte. In der Vergangenheit notierten beide Indizes drei Monate nach dem Baisse-Tief um 21% höher und waren zwölf Monate danach um über 40% explodiert. Das alles spricht für neue All-Time-Highs im Jahr 2009!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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