Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen Jahren wurde an der Börse kein anderes Thema so heiß diskutiert wie die Künstliche Intelligenz. Weltweit fließen Milliarden in KI-Technologien, um Geschäftsprozesse zu optimieren, innovative Produkte zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Laut aktuellem AI Index Report der Stanford University beliefen sich die KI-Investitionen allein in den USA im vergangenen Jahr auf 67,2 Milliarden Dollar.
Künstliche Intelligenz hat zweifellos das Potenzial, zahlreiche Branchen zu revolutionieren, von der Gesundheitsversorgung über die Automobilindustrie bis hin zum Finanzsektor. Entsprechend erklimmen Technologie-Aktien ein Hoch nach dem anderen. Doch mit diesen rasanten Kursteigerungen stellt sich zunehmend auch Frage: Ist der KI-Boom mittlerweile eine Blase?
Dagegen spricht, dass die Künstliche Intelligenz mit hoher Wahrscheinlichkeit bedeutende Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen ermöglichen wird. Eine neue McKinsey-Umfrage zeigt, dass bereits jetzt 35% der befragten Unternehmen von Kostensenkungen durch die Implementierung von analytischer KI berichten und 58% von Umsatzsteigerungen. Firmen werden in den kommenden Jahren zunehmend Künstliche Intelligenz in ihre Geschäftsabläufe integrieren, was die Nachfrage nach Chips, Rechenzentren, Soft- und Hardware rund um diese Technologie antreiben wird.
Allerdings war auch das Internet eine Revolution, die heute nicht mehr aus unser aller Leben wegzudenken ist. Angesichts des rasanten Wachstums und der hohen Bewertungen von KI-Aktien ist es daher durchaus berechtigt, dass nun Erinnerungen an die Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre wach werden. Wer wie ich zu den etwas älteren Semestern gehört und erlebt hat, wie ganze Marktsegmente förmlich pulverisiert wurden, wird zweifellos Parallelen ziehen.
Der Unterschied: Während damals viele Unternehmen hohe Bewertungen hatten, ohne reale Gewinne zu erzielen und zum Beispiel lediglich Klickraten vorzuweisen hatten, verfügen die heutigen führenden Technologie-Unternehmen erhebliche finanzielle Reserven und erwirtschaften anhaltende Profite. Apple, Microsoft, Alphabet und Nvidia halten alle beträchtliche Marktanteile. Diese Unterschiede machen es weniger wahrscheinlich, dass der Markt in ähnlicher Weise kollabiert. Blasen entstehen letztlich aus Luft(nummern) ohne Substanz, an Substanz mangelt es den genannten Unternehmen jedoch nicht.
Allerdings gibt es auch heute etliche KI-Startups, deren Bewertungen in keinem Verhältnis zu ihren aktuellen Einnahmen oder Geschäftsmodellen stehen. Wie vor einem Vierteljahrhundert wetten hier Investoren auf zukünftiges Wachstum und Erfolg, ohne dass es konkrete Beweise für die Nachhaltigkeit dieser Unternehmen gibt. KI wird zudem oft als Lösung für nahezu jedes Problem angepriesen, was zu überzogenen Erwartungen führen kann. Und je mehr Unternehmen in den Markt drängen, desto größer wird der Preisdruck, was zu geringeren Profiten und damit letztlich zu einer Marktbereinigung führen kann.
Meiner Ansicht nach handelt es sich beim aktuellen KI-Boom um keine Blase, vermutlich wird es aber zu Marktkorrekturen kommen. Wann dies der Fall sein wird, lässt sich schwer beurteilen. Börsen werden kurzfristig psychologisch getrieben und bilden erst auf längere Sicht rational die tatsächlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten ab. In jedem Fall wird KI eine entscheidende Rolle in der Zukunft spielen, und wie bei jeder aufstrebenden Technologie wird es Gewinner und Verlierer geben.
Aus diesem Grund ist das Portfolio des boerse.de-Technologiefonds zweigeteilt. 60% des Fondsvolumens machen Technologie-Champions aus, dabei handelt es sich um die nach den Kennzahlen der boerse.de-Performance-Analyse in der vergangenen Dekade erfolgreichsten Aktien dieser Branche. Um frühzeitig auch von den Gewinnern von morgen zu profitieren, wird als zweiter Baustein mit 40% in mehr als 400 Technologie-Aktien investiert – inzwischen sind es sogar schon über 500. Die Werte, die am besten performen, werden nach einem festen Algorithmus nach und nach aufgestockt, getreu dem Motto „Nur der Stärkste setzt sich durch“. Der boerse.de-Technologiefonds setzt also völlig emotionsfrei und regelbasiert sowohl auf die Platzhirsche als auch auf die besten Newcomer. Weitere Details zur Strategie erfahren Sie im White Paper „Die Anlagestrategie des boerse.de-Technologiefonds, das gerade aktualisiert wurde und das Sie hier kostenlos herunterladen können.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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