Komme ich mit einem Depotbank-Konto aus? Oder soll ich über einen Wechsel nachdenken?

Donnerstag, 05.03.20 15:02
Grunderkenntnis: Vom Buch zum Internet – vom Internet zum eigenständigen, blitzschnellen Onlinehandel ab 8 Uhr morgens bis 22 Uhr abends

Wer da glaubt, als Einsteiger mit Verzicht auf gute Börsenliteratur und einführende Beratung sofort zum Online-Aktienhandel durchstarten zu können, wird diesen vermeintlich kürzesten und kostensparenden Weg vermutlich mit Rückschlägen, Fehlern, Kostenfallen und Fallstricken teuer bezahlen. Börse ist kein Kindergeburtstag und funktioniert nicht ungeplant. Es ist wichtig, die am besten passende Depotbank mit preiswertem Onlinehandel im Vorfeld ausfindig zu machen. 

Der erste Schritt, um an der Börse erfolgreich zu sein, ist die Depoteröffnung bei der Haus- oder Direktbank. Schnell und preiswert ist das Onlinebanking. Sie sollten jedoch keinesfalls ohne ein gutes Virenschutzprogramm im Internet surfen und unbedingt auch eine Firewall einsetzen. Unsichere PCs gefährden leider die gesamte IT-Infrastruktur. Trojaner, Würmer und Viren können einen Daten-GAU auslösen mit verheerenden Folgen. Bei der Geldanlage steht – wie neue Umfragen des Marktforschungsinstituts GfK zeigen – eine qualifizierte Beratung oben auf der Wunschliste. Bei der Depoteröffnung legen Sie die Einstufung Ihrer Risikoneigung auf IV fest, um den Weg frei zu machen für riskantere Anlagen. Als Einsteiger lassen Sie sich bei den ersten Online-Gehversuchen am besten beraten, verbunden mit der Bitte, das Handelsprogramm an Ihrem PC oder Mobilgerät zu installieren.

Vorteile Onlinebanking
  • Niedrige Ordergebühr.
  • Unabhängig von den Banköffnungszeiten.
  • Bequem und schnell.
  • Rasches Reagieren auf aktuelle Trends.
  • Transaktionen auch im abendlichen Handel und außerbörslich.
 
Wollen Sie mit Hebelzertifikaten und Optionsscheinen handeln, müssen Sie die Finanztermingeschäftsfähigkeit beantragen. Sobald Ihr Konto für Onlinebanking frei geschaltet ist, können Sie übliche Bankgeschäfte bequem von zu Hause aus erledigen. Telefonbanking war früher praktisch, wenn Sie unterwegs waren oder das Internet streikte. Doch durch die zahlreichen, langatmigen Informationsvorschriften mit einer Fülle schwerverständlicher Mitteilungen vergeht jedermann da schnell die Lust. Hinzu kommen zeitraubende Warteschleifen und eingeengte Handelszeiten, also außer im Notfall kaum zu empfehlen. Oder macht Ihre Depotbank da eine Ausnahme?

Die beste Direktbank gibt es nicht!

Onlinebroker und Hausbanken buhlen um die Gunst der Privatanleger. Jede Depotbank hat ihre Stärken und Schwächen. Die beste Bank für jeden gibt es nicht. Bevor Sie sich endgültig entscheiden, sollten Sie nicht nur die Gebührenstruktur genau miteinander vergleichen. Bei einem Vieltrader sieht die Wahl anders aus als beim Sparplanfan. Zählen Sie zu den Vieltradern, sind niedrige Orderkosten und Rabattstaffeln wichtig. Es sollten keine Limit-Gebühren anfallen. Handeln Sie nur gelegentlich, achten Sie auf günstige Fixkosten. Eine kostenlose Konto- und Depotführung dürften für Sie erste Wahl sein. Ist Ihr Ordervolumen hoch, sind einheitliche Gebührensätze günstig. Greifen Sie gern auf Neuemissionen zu, bietet sich ein Aktiendepot bei einer Großbank an, die oft beim IPO die Konsortialführung übernimmt. 

Wichtig sind die Gebührenstruktur, Anzahl und Umfang der Orders, die Art der Produkte, Einzel- oder Festpreise und Mengenrabatt, mit oder ohne Beratung, Depotgebühr, Sparpläne, Verzinsung, Kontoüberziehung, Stoppkurse, Stoppkursanpassungen bei steigenden Kursen und Sparpläne. Hier unterscheiden sich Ansprüche, Bedürfnisse und Angebote oft stark. Lassen Sie sich nicht durch billige Lockvogelangebote im ersten Halbjahr oder Jahr überrumpeln. Vielleicht übersehen Sie bei niedrigen Ordergebühren und Verzicht auf Depotgebühren, dass Sie alljährlich bis zu einem Prozent vom Depotwert berappen müssen.

Die beste Direktbank gibt es nicht!

Viele Anleger glauben, es sei sicherer, ihr Aktiendepot auf mehrere Discountbrokeraufzuteilen. Dies mag vernünftig sein bezüglich zu vererbender Depots, ist aber unpraktisch und erschwert die Übersicht. Sogenannte Wandervögel profitieren in aller Regel im ersten Jahr von den üblichen „Schnäppchen“-Angeboten. Danach wird oft umso heftiger an der Preisschraube nach oben gedreht. Umgekehrt ist es möglich, als guter Bankkunde mit langjährig aufgebautem Vertrauen bessere Bedingungen dauerhaft zu verhandeln. Sei es, dass bei Aktienfonds auf den Ausgabeaufschlag verzichtet wird. Sei es, dass bei heftigen Kurseinbrüchen das Konto auch überzogen werden dar. Sei es, dass die Bank die Depotauszüge auf Ihre persönlichen Wünsche anpasst und sie Ihnen vielleicht auch mit der Post versendet.

Vorschlag für die wichtige eigene elektronische Depotführung

Einerlei, ob Sie online bei Ihrer Hausbank, beim Discountbroker oder außerbörslich handeln: Halten Sie elektronisch Ihre Aktienaktivitäten fest – am besten nach dem umseitigen Muster. Erledigen Sie dies verlässlich, haben Sie einen erstklassigen Überblick. Die anfangs gekauften Aktien werden automatisch zuerst veräußert. So wissen Sie genau, wie viele Aktien Sie besitzen und wo sich Zukauf und Teilverkauf lohnen. Verlassen Sie sich nicht auf die Depotübersichten Ihrer Bank. Die einzelne Transaktion wird nicht aufgeführt. Würden Sie dreimal kaufen zu unterschiedlichen Kursen, übermittelt Ihnen Ihre Depotbank nur die Gesamtzahl zum Durchschnittspreis. So lässt sich keine erfolgreiche Langzeitstrategie mit Käufen zu niedrigen und Teilverkäufen zu hohen Preisen umsetzen. Und Sie erkennen nicht, wann sich ein Steuerausgleich bei Aktienverlusten mit zuvor erzielten Veräußerungsgewinnen anbietet. Ebenso ist es dann schwierig, Ertragsgutschriften (steuerfreie Ausschüttungen), Aktiensplits und Kapitalerhöhungen darzustellen. Gewöhnen Sie es sich an, jeden Kauf und Verkauf sofort nach Abwicklung einzutragen. 





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