Kurios, aber Realität

Donnerstag, 18.08.05 08:00
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

an der Börse gibt es immer wieder kuriose Ereignisse. So ist der Kurs der DaimlerChrysler-Aktie nach der Rücktrittsankündigung Jürgen Schrempps aus dem Stand um 10% explodiert. Damit sind die Anleger überzeugt von den neuen Zukunftsperspektiven, während gleichzeitig der Großaktionär Deutsche Bank den Anstieg zum Ausstieg nutzte und bis abends 35 Mio. Aktien glattgestellt hatte. Und auch das Verhalten der Unternehmens-Insider sollte Aktionäre nachdenklich machen, denn das Top-Management hat sofort massiv Aktienoptionen eingelöst.

Dabei ist zunächst ungewöhnlich, dass gerade eine Gallionsfigur der Nieten in Nadelstreifen auf eine Abfindung verzichtet. Mit Blick auf das üppige Options-Paket wird aber klar, warum Schrempp ein steigender Aktienkurs viel wichtiger ist. Denn nach Berechnungen der WirtschaftsWoche bedeuten für ihn bereits 10% Kursgewinn bis 2008 eine Einnahme von 16 Mio. Euro! Wenn die Daimler-Aktie bis 2009 im Mittel 6% jährlich gewinnt, werden daraus 27,6 Mio. und bei 12% Kursgewinn im Jahr könnten es bis 2011 gut 79 Mio. Euro werden. Falls sich Daimler bis 2009 verdoppeln sollte, würde Schrempp aus seinen Optionen sogar sage und schreibe 101 Mio. Euro erlösen! Rechnen wir:

Der Anstieg von 40 auf 80 Euro innerhalb von 4 Jahren würde einem Kursgewinn von im Mittel 19% p.a. entsprechen, was angesichts des großen Dax-Potentials innerhalb der laufenden Hausse sogar denkbar ist. Damit hätte die Aktie aber nur das Niveau von Mitte 1999 erreicht, womit die damaligen Aktionäre nach 10 Jahren lediglich ihren Einstandspreis wieder erreichen, während Schrempp zum Zehntel-Milliardär aufsteigen würde. Und selbst bei einer solchen Kursverdoppelung fehlen noch immer 28% um die Tops von 1998 einzustellen. Sie wissen:

Auch wenn es viele Anleger nicht wahrhaben wollen, ist DaimlerChrysler eine reine Hoffnungsaktie, denn der Kurs kommt nun schon seit 18 (!) Jahren nicht von der Stelle. Damit ist der Automobilriese für uns auch das Musterbeispiel für bekannte Marken, die nichts in Ihrem Depot verloren haben. Denn es gibt in nahezu jeder Branche Champions, die weitaus höhere und sicherere Gewinnchancen bei gleichzeitig niedrigeren Risiken eröffnen. Wir unterstreichen z.B. seit Jahr und Tag, dass Porsche die weitaus bessere Anlageperspektive bietet, denn der Kurs steigt im Mittel um 32% jährlich. Vergleichen Sie:

Obwohl die Daimler-Aktie jetzt 10% gewonnen hat, haben Daimler-Aktionäre aus 10.000 Euro in den letzten 10 Jahren lediglich 10.950 gemacht. Aus einem Investment in Porsche-Aktien wären dagegen 180.000 Euro geworden! Während Daimler-Aktionäre von neuen Höchstkursen nur träumen können, hat Porsche die All-Time-Highs in 9 der letzten 10 Jahre nach oben geschoben, zuletzt im Juli. Die Konsequenz daraus:

Es gibt heute kaum einen Aktionär, der mit DaimlerChrysler im Gewinn liegt und es gibt kaum einen, der mit Porsche einen Verlust hat! Das ist kurios, aber Realität.

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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