Man hat auch schon Pferde vor der Tränke kotzen sehen

Dienstag, 15.01.08 07:17

Sehr geehrte Privatanleger,

wie fühlen Sie sich derzeit? Gut? Schlecht? Normal? Nun, zumindest eine Person sollte sich sehr wohl fühlen: In einem Gespräch, dass ich kürzlich mit Peter Huber, einem der besten deutschen Investoren, führte, sagte er mir, dass er eine leicht perverse Eigenschaft habe: Immer, wenn ein Markt voll den Bach runter ginge, würde er sich freuen, selbst wenn er selber investiert sei.

Denn, so Huber, solche Markteinbrüche würden ihn daran erinnern, dass an den Märkten nicht die Vernunft, sondern die nackte Emotion regiert. Und dass es weiterhin Schnäppchen für denjenigen gibt, der die Marktemotionen auszunutzen verstehe.

Derzeit fallen vor allem kleinere und mittlere deutsche Werte wie Steine. Jahrelang kannten MDAX und SDAX nur einen Weg: nach oben. Irgendwann stiegen dann Fonds ein, die mit Computermodellen auf steigende Aktien setzen. Und wenn dann die Trendwende kommt, steigen diese Fonds aus. An der Qualität der Werte und der grundlegenden wirtschaftlichen Situation hat sich nichts geändert. Nur die Herde der quantitativ orientierten Fondsmanager ist weiter gezogen.

Nur so kann man erklären, dass ein Qualitätsunternehmen wie Bijou Brigitte (WKN: 522950) am Donnerstag um 15 Prozent auf 94 Euro fiel und mittlerweile bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11 eine Dividendenrendite von 6,5 Prozent liefert oder dass Fuchs Petrolub (WKN: 579040) bei einem KGV von 11 nur noch 56 Euro kostet, United Internet (WKN: 508903) mit einem KGV von 18 zu 14,25 Euro zu haben ist und Rhön-Klinikum (WKN: 704230) zu 19,88 Euro und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17.

Es gibt auch bereits Gegenbewegungen: CTS Eventim (WKN: 547030), über die ich bereits letzte Woche geschrieben habe, stieg am Donnerstag um fast acht Prozent und seit Mitte Dezember um mehr als 20 Prozent.

Nutzen Sie die Chance, einige dieser Unternehmen zu Schnäppchenpreisen aufzusammeln.

Man hat auch schon Pferde vor der Tränke kotzen sehen. Allzu oft kommt das aber nicht vor.

Auf gute Investments,
Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Den Titel als Dipl.-Volksw. erhielt Max Otte 1989 durch den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Universität Köln. 1991 erlangte er den Titel Master of Arts in Public Affairs an der...


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