Meine Prognose für 2022 – im Sommer werden wir mutig sein!

Freitag, 28.01.22 16:21
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

ein für Champions-Anleger herausragendes Börsenjahr liegt hinter uns, während 2022 einige Herausforderungen auf uns warten, wie bereits der schwache Jahresauftakt andeutet. Dabei wurden vor allem die Highflyer der vergangenen zwölf Monate wie Nemetschek (-25%, nach +83%), Sartorius (-24%, +73%), Intuit (-17%, +86%) oder Novo Nordisk (-15%, +70%) heftig verkauft, was auf eine blitzartig gesteigerte Risikoaversion der Marktteilnehmer hindeutet. Ich meine:

Die Bankenprognosen, die wir in boerse.de traditionell zu Jahresbeginn aktualisieren, avisieren wie gewohnt einen prozentual einstelligen Zuwachs und helfen natürlich nicht weiter. So wird im rechnerischen Mittel ein Dax-Anstieg auf 17.162 Punkte erwartet und damit ein Plus von 8%, wobei die Spannweite von 16.000 (Helaba) bis 18.000 Punkten reicht, die DZ Bank, M.M.Warburg und UniCredit als Jahresendziel ausgeben. Dem Dow Jones wird sogar lediglich ein Zuwachs von 3% auf 37.471 Punkte zugetraut, wobei auch hier von der Helaba mit 34.500 die pessimistischste Einschätzung kommt, während sich M.M.Warburg 39.000 Punkte vorstellen kann. Orientieren wir uns also lieber an den Börsenzyklen, die Sie in „Das Börsenbuch“ nachschlagen können:

Im Jahrzehntzyklus sind 2er-Jahre von einem schwachen Sommer gekennzeichnet, in dem häufig sogar das Jahrzehnttief entsteht (das glücklicherweise bereits hinter uns liegt, wie am 25. März 2020 beschrieben). So markiert der Dax für gewöhnlich im März/April das Jahreshoch und korrigiert dann deutlich bis zum Jahrestief im Oktober, worauf eine Jahresend-Rallye folgt. Der Dow Jones korrigiert aus historischer Sicht vom März-Top lediglich bis Juni, startet dann eine kräftige Sommer-Rallye und beendet den Dezember auf Jahreshoch. Die Wahlzyklen lassen für beide Märkte Dezember-Jahreshochs erwarten, wobei die Tiefpunkte im Februar oder Mai im Dax (Nachwahljahr) bzw. per Juni oder September im Dow Jones (US-Zwischenwahljahr) entstehen sollten. Deshalb meine ich:

Die Kurse dürften zum Jahresende ein gutes Stück über dem heutigen Niveau notieren, wobei am 30. Dezember die Jahreshochs markiert werden könnten. Dafür gilt es, bei den rückläufigen Kursen in den wärmeren Monaten Nerven zu bewahren und idealerweise die Kaufchancen zu nutzen, die sich im Mai/Juni eröffnen werden. Zumal:

Wir befinden uns im Jahrzehnt der Aktie, wobei die zweite Jahrzehnthälfte noch erfolgreicher verlaufen dürfte als die erste. Die Börsen folgen nach wie vor ihrem technischen Fahrplan, und die jetzt aufgeflammten Inflations- und Zinsängste passen perfekt dazu. Möglicherweise setzt der Dax in einem Pullback sogar noch einmal bis zur wichtigen charttechnischen Unterstützung von 13.800 Punkten zurück (siehe dazu meine Einschätzung vom 30.12.2013 sowie die Abwärtstrends der Jahre 2017, 2018, 2019 und 2020 knapp vor dieser Zone), doch im Anschluss dürfte mangels Anlagealternativen der Aufwärtsturbo eingeschaltet werden. Deshalb:

2021 hat der boerse.de-Weltfonds +19,8% gewonnen, im boerse.de-Aktienfonds waren es +22,8% und in den BCDI-Indizes bis zu +36,3%. In diesem Kalenderjahr werden die Zuwächse zwar kleiner sein, doch dafür winken mutigen Investoren tolle Nachkaufchancen. Denn Champions sind konkurrenzlos!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller


Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...


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