Netflix nach dem Crash: Welche (Streaming-) Champions Sie jetzt auf der Watchlist haben sollten

Donnerstag, 27.01.22 17:43
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

Netflix-Investoren mussten vergangenen Freitag starke Nerven beweisen: Die Aktie des Streaming-Anbieters rauschte nach einem enttäuschenden Ausblick zeitweise um 20 Prozent in die Tiefe, wodurch das Unternehmen rund ein Fünftel seines Marktwerts verlor. Nach jahrelangen, äußerst ansehnlichen Kursgewinnen, waren Netflix-Anleger erfolgsverwöhnt und reagierten entsprechend geschockt auf die Meldung. Aber ist der jüngste Ausverkauf wirklich das Ende einer Erfolgsserie oder ist eine Fortsetzung denkbar?

Vom Blockbuster zum Ladenhüter

Das bereits 1997 als Online-DVD-Verleih gegründete Unternehmen blickt auf eine jahrzehntelange Wachstumsgeschichte zurück, die auf der Idee eines Abo-Dienstes für Filme und Serien basiert. DVDs spielen für Netflix natürlich schon seit Jahren keine Rolle mehr, da das Online-Streaming enorm populär ist und Kunden Zugang zu einem riesigen Inhaltekatalog verschafft. Dieser besteht sowohl aus lizenzierten Formaten als auch aus teils hochkarätigen und preisgekrönten Eigenproduktionen wie „Hous of Cards” oder „Queens Gambit”. Insgesamt will Netflix in diesem Jahr rund sechs Milliarden Dollar in Inhalte stecken. Davon fließen hunderte Millionen in exklusive Produktionen, die es nur bei Netflix zu sehen gibt.

Unter anderem aufgrund der Corona-Pandemie und selbstproduzierter Streaming-Hits wie „Squid Game” verbuchte Netflix in den vergangenen Jahren starke Wachstumszahlen. Monatelang waren Menschen rund um den Globus zu „Stay at home” angehalten, wodurch Streaming-Anbieter Hochkonjunktur feierten. Infolgedessen gewann Netflix 2021 rund 8,3 Millionen Neukunden hinzu und erwartet auch für das laufende Quartal 2,5 Millionen neue Abonnenten. Damit blieb der Streaming-Pionier allerdings deutlich unter dem Wert vom Vorjahr (fast vier Millionen Kunden in Q1) und verfehlte die Expertenprognosen. Zudem werden der Betriebs- und Reingewinn 2022 laut Unternehmensangaben zurückgehen, was ebenfalls für Ernüchterung bei den Marktteilnehmern sorgte.

Netflix spürt Konkurrenzdruck

Für die eingetrübte Wachstumsperspektive gibt es mehrere Gründe. Zum einen drücken Inflationssorgen in den USA und Europa auf die Verbraucherstimmung, was dazu führt, dass Konsumenten „unnötige” Ausgaben überprüfen. Zum anderen macht Netflix die verschärfte Konkurrenz durch Apple und Amazon zu schaffen, die mit den eigenen Streaming-Diensten Apple+ TV und Amazon Prime Video auf Kundenfang gehen.

Während der Marktanteil von Netflix 2018 noch 50 Prozent betrug, soll er bis 2023 laut Prognose eines Marktforschungsinstituts auf 28 Prozent sinken. Dabei haben die Streaming-Champions Apple und Amazon noch weitere Asse im Ärmel: Sie verfügen bereits über Millionen loyaler Kunden rund um den Globus, gut gefüllte Kassen und – im Gegensatz zu Netflix – über ein diversifiziertes Produkte- und Diensteangebot.

Aufgrund ihrer starken Marktposition und breiten Burggräben punkten Champions-Aktien wie Amazon und Apple mit einer Kombination aus Krisenbeständigkeit und einer langfristig hohen Anlagequalität. Dies führt dazu, dass die zwei Top-Champions in beiden boerse.de-Fonds (boerse.de-Aktienfonds, boerse.de-Weltfonds) gelistet sind. Lernen auch Sie die erfolgreichen Rosenheimer-Investmentalternativen kennen, die wir Ihnen im kostenlosen „Leitfaden für Ihr Vermögen” gerne näher vorstellen.

Auf gute Investments!
Ihr

Markus Schmidhuber
boerse.de-Contentmanager
 


Markus Schmidhuber ist seit 2010 Content Manager bei boerse.de – dem ältesten Finanzportal Europas und mit über einer Million monatlicher Nutzer eines der führenden Börsenportale. In dieser...


Alle Kolumnen erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 100.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern ...

Unsere Mission