Neue Sachwert-Hausse und der geschenkte Gaul...

Donnerstag, 04.06.09 18:01
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

lassen Sie sich von den Seitwärtsbewegungen der großen Börsen nicht verunsichern. Seit den Tiefs vom 6. bzw. 9. März, die in den kommenden zwölf Monaten nicht mehr unterschritten werden dürften, hat der Dow Jones 33% hinzugewonnen, und im Dax waren es sogar 40%. Deshalb:

Nach solchen Aufwärtspurzelbäumen ist einfach ein technisches Durchatmen angesagt. Dabei beweisen die Märkte erhebliche innere Stärke, da diese Konsolidierungen durchwegs in Seitwärtsranges stattfinden. Damit sollten die Börsen noch einige positive Überraschungen für uns bereithalten. Entscheidend:

Es steht eine unglaubliche Liquidität zur Verfügung, womit sich eine historisch geradezu einmalige Situation ergibt. Diese Liquidität resultiert aus den immensen Kapitalspritzen der Notenbanken und Regierungen sowie der riesigen Angst vor einem globalen Kollaps der Finanzsysteme, die mit der Lehmann-Pleite im September ihren Anfang nahm. Seitdem steht Renditedenken völlig im Hintergrund, wobei die Deutschen mal wieder Sicherheits-Weltmeister sind. Konkret:

Nach den im Mai veröffentlichten Auswertungen der Bundesbank war der Bargeldbestand deutscher Haushalte im vierten Quartal 2008 von 5,4 auf 16,7 Mrd. und damit um 209% explodiert! Gleichzeitig sind – infolge der Regierungs-Garantie – Bankeinlagen von 28,5 (vor Lehmann) auf 70 Mrd. zum Jahresende erhöht worden (+147%). Und dafür wurden Anlagen in Versicherungen und Pensionskassen von 34 auf 10,2 Mrd. reduziert (-70%). Dazu passt:

Auf einmal sind die Deutschen sogar Weltmeister im Kaufen von Goldbarren und -münzen. Lt. World Gold Council haben Bundesbürger im ersten Quartal physisches Gold im Volumen von 59 Tonnen erworben! Der gesamte Nahe Osten kam in diesem Zeitraum nur auf 4,1 Tonnen, und die Franzosen orderten lediglich 1,1 Tonnen. Also:

Das sind extreme Verschiebungen der persönlichen Finanzen, die es in anderen Ländern nicht so massiv, aber in der Tendenz genauso gegeben hat. Seit Wochen bildet sich die Angst vor einem Bankenzusammenbruch nun spürbar zurück, was die massiven Kursgewinne an den Börsen erklärt. Die Liquiditätsschleusen öffnen sich also wieder sukzessive in Richtung der Aktienmärkte, und dieser Trend dürfte angesichts der vorangegangenen Verwerfungen noch eine Weile anhalten. Dabei haben die Notenbanken auch auf Sicht so gut wie keine Möglichkeit, auf die Bremse zu treten. Das ist eine sehr ungewöhnliche Situation, von der Investments in Sachwerte auch weiter profitieren werden. Deshalb:

Kapitalanlagen in Versicherungen zu reduzieren ist (immer!) vernünftig, dafür Bankanlagen zu tätigen, ist unvernünftig. Verkaufen Sie Staatsanleihen, legen Sie sich Gold in Ihren Tresor, aber vor allem Top-Aktien in Ihr Depot. Denn die Flucht in Sachwerte ist ein neuer Mega-Trend im Anfangsstadium, der noch erheblich an Massivität gewinnen wird. Wir haben keine fundamental gesunde, aber eben eine neue Hausse. Das erinnert an den Spruch mit dem geschenkten Gaul ...

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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