Neuemissionen - ein lohnendes Investment?

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

der Börsengang des Rohstoffhändlers Glencore bedeutet eine der größten Neuemissionen der europäischen Geschichte. Und auch hierzulande planen einige namhafte Unternehmen den Sprung aufs Börsenparkett.

Beim einen oder anderen Investor, der wie ich schon länger an der Börse dabei ist, werden da sicher Erinnerungen an den Neuen Markt wach. Das Geschäft mit Neuemissionen schien damals eine Lizenz zum Gelddrucken zu sein. Wer 1999/2000 daran teilnahm und zu den Glücklichen zählte, die auch eine Zuteilung bekamen, konnte sich meist über zwei- und manchmal sogar dreistellige Zeichnungsgewinne freuen. Doch:

Wie wir alle wissen, war dieser Hype nur von kurzer Dauer. Und viele der damaligen Neulinge haben dem Börsenparkett längst wieder den Rücken gekehrt. Auch in den Jahren nach dem Platzen der damaligen Blase waren Neuemissionen für Anleger ein schlechtes Geschäft. Denn:

Für die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe haben wir alle IPOs (Initial Public Offerings) in Deutschland der vergangenen zehn Jahre ganz genau unter die Lupe genommen. Dafür wurden bei mehr als 100 Werten die Gewinnwahrscheinlichkeiten sowie die durchschnittlichen Gewinne bzw. Verluste für verschieden kurz-, mittel- und langfristige Anlagezeiträume ermittelt. Das erschreckende Resultat in aller Kürze:

Die Teilnahme an Neuemissionen ist ein Glücksspiel, bei dem Anleger schlechte Karten haben. Denn es überwiegen ganz klar die negativen Vorzeichen. So kann bspw. bei den „Neulingen“, die inzwischen schon mindestens zehn Jahre auf dem Börsenbuckel haben, lediglich ein einziger langfristig steigende Kurse vorweisen, während bei jedem Dritten ein Totalverlust zu Buche steht. Deswegen:

Finger weg von Neuemissionen!

Mit bester Empfehlung

Jochen Appeltauer
Stellv. Chefredakteur boerse.de-Aktienbrief