Neues Dax-Regelwerk: Mehr Quantität, mehr Qualität?

Freitag, 27.11.20 15:29
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

vergangenen Dienstag verkündete die Deutsche Börse das finale Regelwerk der Dax-Reform: Nach 30 Jahren wird der Leitindex voraussichtlich ab Herbst 2021 von 30 auf 40 Mitglieder erweitert. Auch die Zugangsvoraussetzungen für die „erste Börsenliga” wurden gründlich überarbeitet. Auslöser für die Neuordnung war der Wirecard-Skandal, der die Reputation des Dax bei vielen Investoren infrage stellte. Denn wie kann ein insolventes, von Bilanzskandalen überschattetes Unternehmen über Monate hinweg weiter im Leitindex gelistet bleiben und schließlich vom defizitären Essenslieferdienst Delivery Hero abgelöst werden?

Infolgedessen wurden die Rufe der Anleger und Experten lauter, die vom Dax eine größere Branchenabdeckung, Transparenz und höhere Qualität forderten. Aber ob das neue Regelwerk diesem Anspruch gerecht wird? Wir haben die wichtigsten Regeln zusammengefasst:

1. 40 statt 30 Dax-Mitglieder
Die Deutsche Börse will im Dax künftig Platz für zehn zusätzliche Unternehmen schaffen. Mit dieser Erweiterung soll der deutsche Leitindex etwas breiter aufgestellt werden und neben Schwergewichten mehr mittelgroße Unternehmen enthalten, die einen wichtigen, wirtschaftlichen Beitrag leisten.

Nach aktuellen Daten könnten sich dann zum Beispiel Onlinemodehändler Zalando, Qiagen und Champion Symrise Chancen auf den Dax ausrechnen.

2. Unternehmen müssen profitabel sein
Ob mehr Diversität auch automatisch mehr Qualität bedeutet, darf bezweifelt werden. Aber immerhin müssen bereits ab Dezember 2020 alle künftigen Dax-Kandidaten vor der Aufnahme ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in den vergangenen zwei Finanzberichten vorgelegt haben. Aber: Wer einmal Mitglied der ersten Börsenliga ist, darf anschließend wieder Verluste schreiben.

Aus dem Dax verbannt werden dagegen Unternehmen, wenn sie ihre Zahlenwerke nicht fristgerecht vorlegen – also drei Monate nach Geschäftsjahresende und 45 Tage nach Ablauf eines Quartals. Geschieht dies nicht innerhalb einer 30-tägigen „Warnfrist", erfolgt der sofortige Indexausschluss. Diese Änderungen gelten ab März 2021. Für bestehende Mitglieder gibt es eine Übergangsfrist bis September 2022.

3. Index-Überprüfung zweimal jährlich
Die Index-Zusammensetzung überprüft die Deutsche Börse künftig alle sechs Monate statt einmal jährlich. Ausschlaggebend für den Auf- oder Abstieg ist dann noch stets die Marktkapitalisierung – sprich: Größe eines Unternehmens. Der Börsenumsatz soll dagegen keine Rolle mehr spielen.

Ob die Dax-Reform Früchte tragen wird, werden wir final erst in rund einem Jahr erleben. Die erfolgreiche Indexalternative BCDI Deutschland setzt dagegen schon jetzt auf Qualitäts- statt Größenkriterien. Im BCDI Deutschland sind zwar nur zehn Werte gelistet, doch über die Zusammensetzung entscheidet allein die Anlagequalität auf Basis der Performanceanalyse. Mit deren Hilfe ermitteln wir schon seit 2002 unsere Champions: die 100 langfristig sichersten und erfolgreichsten Aktien der Welt. Zehn deutsche Top-Champions haben den Sprung in den BCDI Deutschland geschafft und bestechen dort neben ihrer hohen Gewinn-Konstanz mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen bei gleichzeitig unterdurchschnittlichen Abgaben in Korrekturphasen. Deshalb: Wenn Sie in deutsche Aktien investieren möchten, dann ist der BCDI Deutschland „erste Wahl”.

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

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