Politische Börsen und falsche Mainstream-Analysen

Mittwoch, 07.10.09 17:00
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

die deutschen Börsen haben das gewünschte Wahlergebnis bekommen. Dass die Kurse darauf keinen Freudensprung vollzogen haben, erklärt sich mit der – mehrfach herausgestellten – fälligen Herbst-Korrektur der Märkte, die nun zum Redaktionsschluss doch noch eingesetzt hat. Schauen wir über den Tellerrand der Tagesbewegungen hinaus:

Es ergibt keinerlei Sinn, nach politischen Gewinner- oder Verlierer-Aktien zu suchen, geschweige denn an der Portfoliostruktur herumzuschrauben. Denn während Regierungen wechseln, ziehen Top-Unternehmen ihre eigenen Kreise. Ein gutes Beispiel ist dafür immer wieder unser Champion E.ON, der als typischer Unions-Titel gleich nach der Wahl einige Kaufempfehlungen erhalten hat. Die Studien lesen sich vernünftig, haben aber nichts mit der Börsenrealität gemein, die sich alleine in den Kursen widerspiegelt. Konkret:

Während der Rot-Grün-Regierung zwischen 1998 und 2005 trat der Dax mit einem Plus von lediglich 1% p.a. per saldo auf der Stelle. Obwohl in diesem Zeitraum sogar der Ausstieg aus der Atomenergie verordnet wurde, konnte sich E.ON (incl. Dividenden) aber währenddessen um 10% jährlich nach oben schrauben. Und in der anschließenden schwarz-roten Regierungskoalition kam der Dax auf ein Plus von nur 3% p.a., während E.ON 8% jährlich gewann. Der vermeintliche SPD-Verlierer E.ON hat also in den zurückliegenden elf Jahren roter Regierungsbeteiligungen den Dax um den Faktor 7 outperformt! So viel zum überflüssigen Mainstream-Thema Wahlgewinner/-verlierer. Viel wichtiger:

Die deutschen Börsen erhalten ab jetzt wieder anhaltenden Rückenwind, denn zu kräftigen Kursgewinnen kam es seit Bestehen der Bundesrepublik eigentlich nur in den von der CDU geführten Legislaturperioden. Damit hat der Dax bis 2011 beste Chancen, ein fünfstelliges Terrain zu erobern, während danach mit einer vergleichbar spektakulären Baisse zu rechnen ist (und einer Tendenz zu Rot-Rot-Grün). Zumal:

Während die junge Hausse in einem skeptischen Umfeld an Konturen gewinnt (und genauso entwickelt sich jede Hausse), steht eine historisch einmalig hohe Liquidität an der Seitenlinie. Darauf hatte ich in meinem Ausblick auf unserem Tag der offenen Tür hingewiesen, was durch die jüngsten Bloomberg- Daten noch einmal untermauert wird. Denn demnach sind in den USA ca. 3,5 Billionen Dollar in Geldmarktfonds geparkt, incl. Barmitteln und Bankeinlagen sogar 9,55 Billionen. Diese unglaubliche Summe entspricht der Marktkapitalisierung aller Unternehmen aus dem S&P 500 und bedeutet den Treibsatz für neue All-Time-Highs. Deshalb:

In den nächsten Wochen sollten die Kurse noch etwas zurückkommen. Wenn Sie noch unterinvestiert sind, sollten Sie sich dann den Einstieg unbedingt überlegen. Denn Sachwerte sind in den nächsten Jahren das absolute Muss!

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

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Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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