Privatinvestor-Interview mit Christian Baha, Gründer, Eigentümer und CEO der Superfund-Investmentgruppe

Freitag, 25.11.05 08:57
Die Superfund Q-AG (vormals Quadriga AG, geschlossener Fonds) investiert seit ihrem Handelsbeginn im März 1996 auf der Basis eines Trendfolgemodells auf über 100 globalen Futuresmärkten. Die Investments werden von dem von Superfund selbst entwickelten vollautomatischen Computerhandelssystem gemanagt. Die Superfund Q-AG hat sich deutlich besser als der Markt entwickelt und konnte so seit Beginn bis zum 31.08.2005 einen Netto-Gewinn von + 459,9% erzielen, was einem durchschnittlichem Nettoertrag von + 19,86 % p.a. entspricht. Fonds von Superfund sind für Privatanleger bereits ab einem Betrag von 1.000 Euro zugänglich. Superfund war damit eine der ersten Gesellschaften, die Hedgefonds auch dem breiten Anlegerpublikum bereitstellten.

Heute hat sich die von Christian Baha und Christian Halper in 1995 Wien gegründete Superfund-Investmentgruppe zu einem der international erfolgreichsten Anbieter von Futures-Fonds für Privatanleger entwickelt. Mehr als 330 Mitarbeiter der Superfund-Investmentgruppe betreuen heute über 55.000 Privatinvestoren weltweit und ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1,6 Mrd. Euro.

Christian Baha, 36, ist Gründer, Eigentümer & CEO der Superfund-Investmentgruppe und entwickelte gemeinsam mit Christian Halper, CTO, bereits seit den frühen 90er Jahren das einzigartige Handelssystem, das bis heute das Herzstück aller Superfund-Strategien bildet. Mit dessen ständiger Weiterentwicklung und Wartung sind weltweit rund um die Uhr Spezialisten von Superfund betraut. Das Gespräch führte Prof. Dr. Max Otte, Geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Vermögensentwicklung.

Prof. Otte: Herr Baha, im Januar 2005 präsentierten Sie das Know-How von Superfund in der neuen Form des Superfund ABC Zertifikates, kurz darauf in Form des Superfund Garant Index Zertifikates. Was waren die Gründe hierfür?

Christian Baha: In Deutschland ergab sich am 1.1.2004 eine neue rechtliche Situation: das Investmentgesetz trat in Kraft. Dieses Gesetz enthält – in grundsätzlich begrüßenswerter, leider international aber nicht wettbewerbsfähiger Weise- auch Regelungen zu Hedgefonds. Darunter fallen auch unsere Futures Fonds. Zuvor war es nur über einen Genussschein möglich, Anleger von der Wertentwicklung unserer Futures Fonds zu profitieren zu lassen und diese öffentlich zu vertreiben. Daneben gab es im Wege eines private placements die Möglichkeit, direkt Fondsanteile zu erwerben. Unsere Genussscheine auf die Strategie A, B und C waren vollumfänglich genehmigt und beaufsichtigt. Durch das Investmentgesetz wurde jedoch neu definiert, was von wem öffentlich vertrieben und beworben werden darf. Genussscheine gehörten nach einer Übergangsregelung bis Ende 2004 dazu. Wir haben den öffentlichen Vertrieb bereits im Sommer 2004 freiwillig eingestellt, um die Entwicklung der im Investmentgesetz klar geregelten Produkte schneller abschließen und Produkte anbieten zu können, die zum einen die Möglichkeiten des neuen Gesetzes voll ausschöpfen und gleichzeitig auch steuerlich attraktiv sind. Das Superfund ABCZertifikat ist das erste, aktiv gemanagte Zertifikat am deutschen Markt, in dem alle 3 Strategien, A, B und C, für jeden Privatinvestor ab 1.000 Euro zu-gänglich sind.

Weil sich damit durch Beimischung eine Steigerung der Rendite bei gleichzeitiger Senkung des Gesamtrisikos des Portfolios erreichen lässt und die Emission eines Zertifikats einfach rascher zu bewerkstelligen ist als etwa die Auflage eines uneingeschränkt empfehlenswerten Dach-Hedgefonds, haben wir uns zunächst für die Zertifikatelösung entschieden. Sowohl für das Superfund ABC Zertifikat als auch für das Superfund Garant Index Zertifikat konnten wir erstklassige Emittenten gewinnen.

Prof. Otte: Wieso bieten Sie zwei verschiedene Zertifikate an? Welcher Investor entscheidet sich eher für welches Zertifikat?

Christian Baha: Das Superfund ABC Zertifikat wird gerne von Anlegern gekauft, die Superfund bereits kennen und vor allem begeistert sind, dass sie nun bereits ab 1.000 Euro auch von der dynamischeren Strategie B und der aggressiven Strategie C profitieren können. Mit der Strategie B konnte beispielsweise unser Superfund GCT USD seit Beginn im Januar 2000 + 307,03% Gewinn nach Spesen verzeichnen, mit der Strategie C konnte etwa der Superfund Cayman seit Beginn im Mai 2001 +284,6 % erzielen. Ich muss aber darauf hinweisen, dass beide inzwischen geschlossen sind und in Deutschland nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind.

Das Superfund Garant Index Zertifikat wird besonders gerne von Anlegern gekauft, die sich maximale Ertragschancen, aber auch ein Maximum an Sicherheit wünschen. Nach dem Platzen der Börsenblase, wobei allein der DAX in kürzester Zeit rund 75% verlor, ist dieses Bedürfnis gut nachvollziehbar. Beim Superfund Garant Index Zertifikat, kann der Anleger ab 1.000 Euro von der Strategie C mit dem höchsten Ertrags-/Risikoverhältnis profitieren, erhält aber gleichzeitig die Garantie, zum Laufzeitende 100% des Nennbetrages seines eingesetzten Kapitals zurück zu erhalten.

Prof. Otte: Mit welchen Kosten und Gebühren muss der Privatanleger rechnen?

Christian Baha: Beide Zertifikate haben einen Ausgabeaufschlag von 5%. Beim Superfund ABC Zertifikat fallen zudem 1,5% einmalig für den Emittenten an und die Managementgebühr liegt bei 0,34% pro Quartal. Beim Superfund Garant Index Zertifikat liegt diese bei 2,1% im ersten Jahr, wobei darin der Gebührenanteil in Höhe von 1,5% des Emittenten enthalten ist. Während der restlichen Laufzeit betragen die Gebühren 0,6% des Wertes des Kapitalschutzbaskets und 0,4% Indexnutzungsgebühr pro Quartal.

Prof. Otte: Mit dem Superfund ABC Zertifikat setzen Sie auf drei Strategien – A, B und C – sowie einen optionalen Cashanteil. So, wie es sich uns darstellt, beruhen allerdings alle drei Strategien auf Ihrem Trendfolgemodell für die Futures-Märkte und unterscheiden sich lediglich in der angestrebten Volatilität. Aus unserer Sicht heißt das, dass Sie Ihre Modelle unterschiedlich parametrisieren, aber ansonsten dieselbe Strategie verfolgen. Ist es da berechtigt, von unterschiedlichen Strategien zu sprechen?

Christian Baha: Das ist richtig. Allen unseren Produkten liegt unser selbst entwickeltes, vollautomatisches Handelssystem zugrunde, das auf dem Modell der Trendfolge basiert. Die Strategien unterscheiden sich durch unterschiedliche Ertrags-/Risikoverhältnisse und damit verbunden auch der entsprechenden, zu erwartenden Volatilität. A ist dabei die traditionelle, B die dynamischere und C die aggressive Strategie.

Prof. Otte: Superfund investiert seit 1995 nach Ihrem proprietären Trendfolgesystem vor allem in standardisierte Futures-Kontrakte. Zu den Asset-Klassen gehören Edelmetalle, Metalle, Agrarprodukte, Währungen, Anleihen und Aktienindizes. Die Erfolge sprechen für sich. Ihr Kochrezept bleibt sicherlich geheim, aber können Sie uns etwas mehr Informationen über Ihr Modell geben? Zum Beispiel wäre sicherlich interessant, wo und von wem dieses Modell in den Grundzügen entwickelt wurde.

Christian Baha: Das Superfund Handelssystem entwickelten Christian Halper, der heute CTO der Superfund-Investmentgruppe ist und ich, gemeinsam. Wir handeln ausschließlich standardisierte Futures-Kontrakte, und zwar an über 100 Märkten weltweit und sagen gern „wir handeln, was Sie täglich brauchen“. Das macht es greifbar und spiegelt auch gut die breite Diversifikation wieder. Gold, Kaf-fee, Öl, Soja, Baumwolle, Blei, Zucker – die Liste ist schier endlos- und überall bilden sich immer wie-der unabhängig voneinander Trends, mit denen unser Handelssystem dann arbeiten kann. So funkti-oniert es und deswegen funktioniert es.

Prof. Otte: Futures-Märkte sind hochriskant. Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Produkte auch für Privatanleger geeignet sind und das Risiko begrenzt wird?

Christian Baha: Futures Fonds und Hedgefonds im Allgemeinen sind Beimischungsprodukte, die den Ertrag des Portfolios steigern und dabei das Risiko senken können, deswegen sollten private wie institutionelle Investoren sich zuvor beraten lassen, welcher Grad der Beimischung für sie optimal ist. Banken und Vermögensverwalter sollten dazu inzwischen in der Lage sein. Daneben legen wir von Superfund aber noch größten Wert auf Risikobegrenzung, das heißt, unser Handelssystem ist so programmiert, dass stets der Kapitalerhalt an erster Stelle steht. Ein weiterer Aspekt ist, dass die An-lagedauer mindestens drei, besser fünf Jahre betragen sollte. Über diesen Zeitraum betrachtet gab es bislang für jeden unserer Anleger nur ein Ergebnis: hohe, positive Renditen.

Prof. Otte: Das Superfund ABC Zertifikat gibt es nun seit einem halben Jahr. Wie war der Start?

Christian Baha: Der erste Feststellungstag fiel leider auf einen ungünstigen Zeitpunkt. Infolge lang anhaltender, trendloser Märkte bzw. plötzlicher Trendwenden kam es gleich im ersten Monat zu ei-nem deutlichen Minus. Uns hat das weder überrascht noch beunruhigt, denn derartige Phasen sind für Futures Fonds absolut charakteristisch und statistisch auch vorhersehbar. Historisch betrachtet, folgten solchen Phasen deutliche Wertzuwächse. Daher raten wir gerade jetzt zum Einstieg.

Prof. Otte: Ihr Quadriga GCT Futures Fund hat 2002 und 2003 hervorragend performt, 2001 und 2004 kam ein leichtes Minus heraus. Solche Schwankungen sind an den Kapitalmärkten völlig normal, solange die Gesamtperformance stimmt. Gibt es bestimmte Marktsituationen, in denen Superfund besser performt als in anderen Marktsituationen?

Christian Baha: Ja. In Phasen, wo klare Trends herrschen, sind wir besonders gut. Genauso kann es aber vorübergehend zu Wertverlusten kommen, die als drawdowns bezeichnet werden. Das ist aber, wie gesagt, völlig normal. Betrachtet man beispielsweise verschiedene drawdown-Phasen von Futures-Fonds im Barclay CTA Index, wird man feststellen, dass die bislang längste 28 Monate andauerte und der maximale Wertverlust – 15,66% betrug, der Index aber dennoch durchschnittlich +12,84% p.a. stieg. Anders der MSCI Weltaktienindex: er verlor mit - 48,45% in den Jahren 2000 bis 2002 fast die Hälfte seines Wertes, während der durchschnittliche jährliche Wertzuwachs nur + 8,85% betrug. Die Entwicklung anderer Aktienindizes wie etwa NIKKEI 225 oder DAX warten noch mit viel extremeren Zahlen auf.

Prof. Otte: Ihre hervorragende Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für die Zukunft. Das ist an der Börse und bei allen Kapitalanlagen so. Was macht Sie so optimistisch, dass Sie auch in Zukunft eine gute oder hervorragende Rendite erzielen? Immerhin wird die Konkurrenz der Hedge-fonds immer härter.

Christian Baha: Solange es Menschen gibt, entstehen Trends an den Märkten. Gier und Angst treibt die Masse der Marktteilnehmer und führt seit je her zu ähnlichen Mustern und klaren Trends. Wir können nach wie vor keine fundamentale Veränderung im menschlichen Verhalten feststellen. Wir sind daher sicher, dass unsere Strategien auch in Zukunft bestens funktionieren werden. Gute Trendfolger werden auch in Zukunft höchste Renditen erzielen. Der Wettbewerb bei Hedge Fonds ist groß und nur die besten werden außerordentliche Renditen erzielen können. Deshalb investieren wir sehr viel Geld in die Weiterentwicklung unserer Strategien um unseren Vorsprung weiter auszubauen und in Zukunft noch bessere, risikobereinigte Renditen liefern zu können.

Prof. Otte: Herr Baha, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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