Raus aus Anleihen, rein in Champions!

Mittwoch, 26.10.05 12:20
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

das Thema Inflation ist auf einmal in aller Munde und nachdem auch auf mein letztes Editorial einige Fragen kamen, möchte ich die Auswirkungen heute noch einmal erklären:

Die Inflationsrate wird anhand eines „Warenkorbs“ ermittelt, der nur alle 5 Jahre neu zusammengestellt wird. Dabei werden manche Preise absurderweise nach der hedonischen Methode berechnet, die Qualitätssteigerungen berücksichtigt. Verbessert sich z.B. bei PCs die Leistung bei konstanten Preisen um 25%, bedeutet dies in der Inflationsberechnung einen Rückgang um 25%! In den USA wird inzwischen 1/3 des Warenkorbs auf diese Weise bestimmt und die Inflationsrate dadurch künstlich niedrig gehalten!

Für Deutschland errechnet sich eine offizielle Inflationsrate von rund 1,4% p.a. für die letzten 10 Jahre. Die von uns allen „gefühlte“ Inflation ist aber weitaus höher, als die offiziell ausgewiesene. Auf dem Münchener Oktoberfest hat die Maß Bier in diesem Jahr z.B. 7,25 Euro gekostet, in 1995 aber umgerechnet nur 5,30. Innerhalb von 10 Jahren kletterte der Bierpreis also um 37%, was einem Kaufkraftverlust von 27% entspricht. Je längerfristiger Inflationsvergleiche angelegt werden, desto dramatischer werden die Ergebnisse. 1965 soll der Bierpreis z.B. bei 1,10 gelegen haben, so dass sich für die letzten 40 Jahre ein Preisanstieg von 559% und damit ein Kaufkraftverlust von 85% errechnet!

Der passendere Begriff für Inflation ist „Geldentwertung“. Wer nun in Geldwerte (wie z.B. Anleihen) investiert, bekommt sein eingezahltes Geld wieder, das aber zum Auszahlungstag einen mehr oder weniger krass niedrigeren Wert hat, als während der Einzahlung. Die Zins-Einnahmen während der Bindung sind dafür nur ein teilweiser Ausgleich. Wer z.B. vor 10 Jahren in eine 5%ige Bundesanleihe investiert hat, machte aus 10.000 Euro mit Zinseszinsen 16.000 Euro. Ganz abgesehen vom praktischen Problem, dass die jährliche Zinsgutschrift von 500 Euro nicht direkt re-investiert werden kann, unterliegen die Zinseinnahmen oberhalb der Freigrenze der Besteuerung. Ein Aktien-Investor ist deutlich besser gefahren, denn in den letzten 10 Jahren hat sich der Dax - trotz der riesigen Börsen-Baisse - von 2200 auf rund 5000 verbessert, d.h. aus 10.000 Euro wurden 22.700. Steuerfrei.

Welcher Betrag dieser Kursgewinne am Aktienmarkt nun alleine auf die Inflation zurückzuführen ist, kann nicht beziffert werden, doch die Inflation ist Bestandteil aller Kursgewinne. Rechnen wir:

Ein Produkt, das heute 100 Euro kostet, verteuert sich bei einer jährlichen Inflation von 2,5% innerhalb von 10 Jahren auf 128 Euro. Wenn ein Unternehmen eine Gewinnspanne von 15% erzielt, erhöht sich der Gewinn in diesem Zeitraum nominal (real ändert sich nichts) von 15 auf 19,20. Ein gleichbleibendes KGV von 10 vorausgesetzt, klettert der Aktienkurs also folglich von 150 auf 192. Das heißt:

Solange sich die Erde weiter dreht, sind Zins-Anleger in der Inflation die Haupt-Verlierer. Bei einer massiven Inflation kommen zwar auch Aktienbesitzer unter die Räder, werden aber relativ immer besser abschneiden. Denken Sie also langfristig und tauschen Sie Ihre Zins-Anlagen in Champions-Aktien. Anleihen haben für die nächsten Jahre nach unten weitaus mehr Spielraum als nach oben. Bei den Aktien ist es genau umgekehrt.

Mit bester Empfehlung
Ihr

Thomas Müller
Herausgeber
boerse.de-Aktienbrief

PS: Dies ist das Editorial aus dem boerse.de-Aktienbrief, dem Börsenbrief für die laut Performance-Analyse 100 erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt. Wenn auch Sie Ihr Kapital mit diesen Champions-Aktien im Schnitt alle vier Jahre verdoppeln wollen, lade ich Sie herzlich ein, die aktuelle Aktienbrief-Ausgabe hier kostenlos downzuloaden.

Thomas Müller ist seit Anfang der 1980er-Jahre Herzblut-Börsianer, seit 1987 Verleger von Börseninformationen, begeisterter Entwickler von Anlagestrategien, Autor,...

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